Sonne satt liefert der Sommer in Europa in diesem Jahr. An Wind fehlt es ebenfalls nicht, sodass die natürlichen Energiequellen zur Stromerzeugung durchwegs gute Ergebnisse erzielen. 117.04 Mrd. kWh lieferte allein die Solarenergie seit Anfang des Jahres in Europa, das sind rund 17% mehr als im Vorjahr. Dagegen scheint der Betreiber von Solar- und Windparks Encavis im Sommerloch zu stecken, zumindest was die Aktie betrifft. Der im deutschen MDAX kotierte Titel kommt seit Monaten nicht mehr vom Fleck.
Das hierzulande vielleicht weniger bekannte Unternehmen ist aber kein No-Name in der Branche. Im Gegenteil: Encavis ist sogar Teil des renommierten FuW-Eco-Portfolio Index. In das Barometer schaffen es nur Unternehmen, die ökologischen sowie auch finanziellen Kriterien standhalten. Dazu zählt neben einem niedrigen Verschuldungsgrad und einer ansprechenden Rentabilität auch eine attraktive Bewertung. Mit dem ETP+ (Valor 117179725) lässt sich 1:1 an der „grünen“ Auswahl der FuW partizipieren.
Doch zurück zu Encavis: Anders als an der Börse läuft es bei dem in Hamburg ansässigen Unternehmen operativ bestens. Im abgelaufenen Geschäftsjahr legte die installierte Leistung aus Erneuerbaren Energien auf 1.4 Gigawatt (GW) zu. „Dieser Erfolg basiert auf Inbetriebnahmen von Wind- und Solarparks in Irland, Deutschland und den Niederlanden“, teilte Encavis mit. Zugleich kletterte die Stromproduktion um rund 17% auf gut 2.1 Mio. KWh empor und erreichte damit einen neuen Rekordwert.
Generell sind die grünen Energiequellen auf dem Vormarsch. Nach Schätzungen der Internationalen Energieagentur (IEA) werden die Investitionen in saubere Energien im Jahr 2023 gegenüber 2021 um 24% auf insgesamt USD 1.7 Bio. zulegen. Und überhaupt zum ersten Mal wird in diesem Jahr mehr Kapital in die Solarenergie investiert werden als in die Ölförderung.
Auch Encavis reitet voller Tatendrang auf dieser grünen Welle. So möchte der Konzern das Geschäft mit Sonne und Wind in den kommenden Jahren spürbar ausbauen. Daher schüttet Encavis für das vergangene Jahr auch keine Dividende aus. Um die bis 2027 angepeilten Kapazitäts- und Umsatzprognosen aus eigener Kraft zu erreichen, soll der Gewinn des vergangenen Jahres in voller Höhe im Haus bleiben. Die Ziele klingen ambitioniert: Bis 2027 soll die Stromleistung auf 5.6 GW zulegen, der Umsatz um 80% auf EUR 800 Mio. und das Ebitda auf EUR 520 Mio. Folglich würde Encavis im Jahr 2027 eine operative Marge von 65% ausweisen.
Ganz aus eigener Kraft wird dieses Wachstum allerdings nicht zu schaffen sein. Daher soll das Geschäft auch durch gezielte Zukäufe ausgebaut werden. „Unser wichtigster Wachstumstreiber ist der planmässige Kapazitätsaufbau unseres Wind- und Solarparkportfolios. Hier sind wir mit dem Erwerb der beiden italienischen Solarparkprojekte in Montalto di Castro und Montefiascone und der erfolgreichen Emission des Grünen Schuldscheindarlehens über EUR 210 Mio. im ersten Quartal zwei wichtige Schritte zur Erreichung unserer Ziele des laufenden Geschäftsjahres vorangekommen“, erläutert Encavis-Chef Christoph Husmann.
Erfolgreich verlief auch der Jahresauftakt, selbst wenn es sich das Wachstum etwas verlangsamte. Aufgrund fallender Strompreise und weniger Wind legte der Konzernumsatz zwar nur noch um 9% auf EUR 98.8 Mio. zu, dennoch gelang es dem Unternehmen, das operative Ergebnis mit EUR 64.3 Mio. auf Vorjahresniveau zu halten. Das Gesamtjahresziel von Erlösen von etwas mehr als EUR 460 Mio. sowie einem Betriebsgewinn von über EUR 310 Mio. wurde zudem vom Vorstand bestätigt.
Apropos Vorstand, immer wieder kam es in diesem Jahr zu Insiderkäufen bei Encavis. Zuletzt meldete die dem Verwaltungsratsmitglied Albert Düll nahestehende Abacon Capital den Kauf von eigenen Aktien im Wert von EUR 140‘000. Kurz zuvor griff Vorstand Christoph Husmann ebenfalls bei Kursen um EUR 14 zu. Ob diese Käufe einen positiven Newsflow signalisieren, lässt sich selbstverständlich nur spekulieren, Vertrauen schaffen sie aber allemal. Spätestens am 14. August, wenn die Deutschen ihre Halbjahresbilanz präsentieren, wird sich dieses Rätsel auflösen.
Das Gros der Analysten empfiehlt die Encavis-Aktie derzeit zum Kauf. Aufgrund der eher schwierigen charttechnischen Situation scheint ein Renditeoptimierungsprodukt aber die klügere Wahl zu sein. Mit dem neuen Softcallable Barrier Reverse Convertible auf den deutschen Mittelständler lässt sich eine „sonnige“ Rendite von 11% p.a. erzielen, ohne dass die Aktie Rückenwind bekommen muss. Das auf Schweizer Franken lautende Produkt ist mit einem entsprechend hohen Coupon ausgestattet. Abgesichert wird die Gewinnchance durch einen Risikopuffer von 41%. Einen identischen Barriereabstand weist auch das in EUR offerierte Pendant auf. Die Coupon-Höhe beträgt bei diesem BRC sogar 13% p.a. Sollte das MDAX-Mitglied die Barriere während der Maximallaufzeit von 18 Monaten unversehrt lassen, wird in beiden Fällen der Höchstertrag erreicht.
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