Jahrelang wurde das Engagement der Deutschen Telekom in Übersee als Problemfall belächelt. Viele Experten räumten der Tochter T-Mobile US kaum Chancen ein, sich gegen die Platzhirsche Verizon und AT&T zu behaupten. Doch spätestens mit der Übernahme des Konkurrenten Sprint im Jahr 2020 wurde das Unternehmen zu einem schlagkräftigen Spieler auf dem US-Markt. Plötzlich zählte T-Mobile US rund 140 Mio. Kunden und mit aggregiert rund 300 MHz landesweitem Spektrum über alle Bandbreiten hinweg verfügte die Firma über nahezu doppelt so viel wie die beiden grossen Mobilfunk-Wettbewerber AT&T und Verizon.
Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Telekom, Tim Höttges, strotzte zum Start am 1. April 2020 vor Zuversicht: „Die Zukunft beginnt jetzt.“ Und er sollte Recht bekommen, denn lag die Marktkapitalisierung zum Start der Fusion bei rund USD 110 Mrd., beträgt sie heute knapp USD 180 Mrd. Mit dem operativen Geschäft ging es synchron nach oben. Allein im zweiten Quartal wuchs die Zahl der Vertragskunden um 1.7 Mio. und damit mehr als bei Verizon und AT&T zusammen. Das Handelsblatt bezeichnete die gute Entwicklung zum Halbjahr daraufhin als „überraschende Comeback-Geschichte“ und bezeichnete den Konzern als „Börsenliebling“.
T-Mobile enttäuschte seine Fans auch im dritten Quartal nicht. Von Juli bis September gewann der Konzern 854‘000 Nutzer hinzu, über 100‘000 mehr als erwartet. Dabei zahlte sich vor allem die Strategie aus, die Preise stabil zu halten. Im Vergleich dazu hat AT&T lediglich 708‘000 neue Abonnenten überzeugen können und Verizon, der grösste US-Anbieter, hat im gleichen Zeitraum sogar nur 8‘000 Kunden hinzugewonnen. Anders als T-Mobile hatte sich das Duo für Preiserhöhungen entschieden und musste dafür die Rechnung bezahlen. Ganz anders die Deutsche Telekom-Tochter, die im Zuge der Zahlen erneut zuversichtlicher nach vorne blickt. Anstatt 6.0 bis 6.3 Mio. sollen sich die Neukunden im Gesamtjahr nun auf 6.2 bis 6.4 Mio. summieren.
Laut der Analysten der DZ Bank profitiert T-Mobile US nicht nur von den Preiserhöhungen der wichtigsten Wettbewerber, sondern auch von der Attraktivität eines gut ausgebauten 5G-Mobilfunknetzes. Daher erwartet das Institut auch für die nächsten Quartale ein robustes Kundenwachstum. Damit könnte die Bank auf der richtigen Fährte sein, soeben hat T-Mobile nämlich seinen 5G-Internet-Ausbau im Mittleren Westen der USA bekannt gemacht. In 70 Städten und Gemeinden in Illinois, Michigan und Wisconsin, wo Millionen Menschen noch immer keinen Zugang zu einem Hochgeschwindigkeitsinternet haben, dürfen sich nun mehr als 6 Mio. Haushalte über ein 5G-Netz freuen.
Zurück zu den Zahlen, die auch einen kleinen Makel aufweisen. So blieb der Umsatz im dritten Quartal mit USD 19.5 Mrd. etwas hinter den Erwartungen zurück. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen ohne Leasingumsätze (Core Ebitda) legte dagegen spürbar um rund 11% auf USD 6.7 Mrd. zu. Das gute Abschneiden animierte T-Mobile-Chef Mike Sievert auch das Ebitda-Ziel für das Gesamtjahr nach oben zu schrauben. Der Manager geht neu von USD 26.2 bis 26.4 Mrd. aus, zuvor hatte er eine Spanne von USD 26.0 bis 26.3 Mrd. angepeilt. Damit schnitt T-Mobile US auf der Ergebnisseite ebenfalls besser ab als die Konkurrenz. Bei AT&T ging der operative Gewinn um 3% zurück, bei Verizon waren es sogar 11%.
Am Kapitalmarkt münden die Differenzen auf der operativen Seite in unterschiedlichen Kursrichtungen. Während T-Mobile US nach dem Zwischenbericht ein neues Rekordhoch markierte, tauchte Verizon auf ein 11-Jahrestief ab. Auch auf Sicht von einem Jahr zeigen sich deutliche Unterschiede. Die Anteile von T-Mobile US liegen in diesem Zeitraum 25% im Plus, Verizon dagegen ein Viertel in den Miesen. Die AT&T-Aktie drehte in den vergangenen 12 Monaten derweil eine Nullrunde.
Trotz der Outperformance sieht der Analystenkonsens weiterhin das grösste Potenzial in der T-Mobile US-Aktie. Bei dem mit „Kaufen“ bewerteten Titel beläuft sich das Kursziel auf USD 175, ein Potenzial von rund einem Fünftel. AT&T sowie Verizon werden von den Experten derzeit im Mittel mit „Halten“ eingestuft. Das 12-Monatsziel liegt bei erstgenanntem 4.5% über dem aktuellen Kurs, bei Verizon sind es 11%. Unterstützung bekommt T-Mobile US aber nicht nur von Analystenseite, auch das Unternehmen selbst greift beherzt bei den eigenen Anteilen zu. Im September gab der Mobilfunkriese einen Aktienrückkauf im Volumen von USD 14 Mrd., der bis September 2023 laufen soll, bekannt.
Leonteq hat zwei neue Softcallable Barrier Reverse Convertibles am Start, mit denen sich bereits bei einer Seitwärtsbewegung hohe Renditen erzielen lassen. Das auf CHF lautende Single-Produkt auf T-Mobile US bietet bei einer Maximallaufzeit von 18 Monaten eine attraktive Verzinsung von 7.00% p.a. Auf der Unterseite lässt der BRC dem Basiswert viel Platz. Die Barriere wird bei 59% des Startwertes fixiert. Das baugleiche Produkt in der Währung USD verspricht sogar eine Coupon-Zahlung von 11% p.a.
Ebenfalls mit einem Risikopuffer von 41% ist der Multi-BRC auf AT&T, T-Mobile US und Verzion Communications ausgestattet. Die Ertragschance fällt dagegen höher aus. Der vierteljährlich ausbezahlte Coupon beläuft sich bei dem auf CHF lautendem BRC auf 12% p.a. Alle drei Produkte besitzen eine Softcallable-Funktion, die zum ersten Mal nach 6 Monaten aktiv wird und zu einer vorzeitigen Rückzahlung führen kann.
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