Eigentlich geben Unternehmen vieles dafür, um in den Schlagzeilen zu sein. So können sie aus der Masse herausstechen, sich von Wettbewerbern unterscheiden und bestenfalls das Image stärken. Das komplette Gegenteil ist derzeit bei Temenos der Fall. Auf die jüngste Nachrichtenlage könnte die Geschäftsführung sicherlich getrost verzichten. Der aktivistische Investor Hindenburg Reserach, ein gefürchteter Leerverkäufer aus den USA, wirft dem Bankensoftware-Hersteller in einem mehrseitigen Bericht Bilanztricks vor. Die Aktie verbuchte daraufhin einen Tagesverlust von knapp 30%.
Nach dem Kursdebakel bewegt sich das SMI-Mitglied seitwärts. Investoren scheinen aktuell die Bemühungen von Temenos abzuwarten, die schweren Vorwürfe des Shortsellers aus dem Weg zu räumen. Verwaltungsratspräsident Thibault de Tersant wies die Manipulationsvorwürfe selbstverständlich sofort zurück und beauftragte drei externe Prüfer. Im Detail sind das die auf forensische Rechnungslegung und Ermittlungen spezialisierten Berater von Alvarez & Marsal, sowie die Anwaltsbüros Schellenberg Wittmer aus der Schweiz und Sullivan & Cromwell aus den USA. «Das Vertrauen aller Stakeholder in unser Unternehmen ist von grösster Bedeutung, und es ist unsere treuhänderische Pflicht, alle erhobenen Vorwürfe gründlich und solide zu untersuchen», kommentiert de Tersant diesen Schritt.
Noch ungeklärt ist dagegen die CEO-Nachfolge. Nach dem plötzlichen Abgang des Konzernchefs Max Chuard Anfang 2023 hatte der frühere Verwaltungsratspräsident Andreas Andreades dessen Platz interimistisch übernommen. Das gilt bis heute, noch ist kein neuer Chef gefunden. Hindenburg macht diesbezüglich Druck und fordert, Andreades mit sofortiger Wirkung zu entlassen. In das gleiche Horn bläst der aktivistische Aktionär Petrus Advisers. In einem Brief an den Verwaltungsrat bemängelt dieser, dass sich unter der Führung von Andreades ein Klima für kurzfristige Gewinne über längerfristigem Erfolg durchgesetzt hat.
Apropos Gewinne: Das Geschäftsjahr 2023 schloss Temenos mit Wachstum ab. Im vierten Quartal legte das bereinigte Ergebnis (Ebit) um 4% zu, die entsprechende Marge verbesserte sich dabei leicht auf 34% von 33.8% im Vorjahr. Im Gesamtjahr betrug die Ebit-Steigerungsrate sogar 13%. Die Erlöse erhöhten sich um 5% auf USD 1 Mrd. Mit seinem Zahlenwerk konnte der Konzern die Konsenserwartungen übertreffen. Bei den wichtigen Lizenzverkäufen lag Temenos 6% über den Schätzungen, beim Gesamtumsatz waren es 4%. «Besonders erfreut war ich über das starke Wachstum des Free Cash Flow von 26% im Geschäftsjahr 2023», kommentierte «Noch»-CEO Andreades den Abschluss und blickt gleichzeitig zuversichtlich nach vorne: «Und da wir den Gegenwind durch die Umstellung auf das Abonnementgeschäft hinter uns haben, erwarte ich, dass unser Free Cash Flow in den kommenden Jahren weiterhin stark wachsen wird.»
Für das laufende Jahr sieht die Planung einen Anstieg bei den Softwarelizenzen von 7% bis 10 %, beim Ebit von 7% bis 9% und beim Ergebnis je Aktie von 6% bis 8% vor. Der Free Cash Flow (FCF) soll sich wiederum um mindestens 16% erhöhen. Auch an den mittelfristigen Wachstumsplänen hält Temenos fest. Das Ebit soll mindestens USD 570 Mio. erreichen, der FCF wenigstens USD 700 Mio. Zum Vergleich: 2023 wurde ein operatives Ergebnis von USD 313 Mio. sowie ein FCF von USD 242.6 Mio. ausgewiesen.
Die operativen Perspektiven spielen am Kapitalmarkt derzeit aber nur eine Nebenrolle. Dreh- und Angelpunkt ist der Schlagabtausch zwischen Temenos und Hindenburg. Das wundert auch nicht, reagieren doch Investoren nach dem deutschen Wirecard-Skandal bei Manipulationsvorwürfen besonders sensibel. Klarheit darüber wird in den kommenden Wochen das Beratungsunternehmen Alvarez & Marsal mit seiner Inspektion der Bücher bringen. Der Ausgang ist offen, schliesslich hat der Shortseller in den vergangenen Jahren schon mehrere Unternehmen attackiert, ohne dass am Ende eine grosse Bombe platzte. Vor rund einem Jahr hatte Hindenburg die indische Adani Group ins Visier genommen, worauf sich deren Börsenwert halbierte. Mittlerweile haben die indischen Behörden eine Ausweitung der Untersuchung abgelehnt und der Aktienkurs von Adani ist wieder auf Erholungskurs.
Investieren in Temenos ist angesichts der angespannten Situation derzeit wahrlich kein einfaches Unterfangen. Allerdings hält Leonteq mit einem Twin-Win Autocall Zertifikat die perfekte Anlagelösung bereit. Die Produktstruktur ermöglicht nämliche positive Erträge sowohl bei Kursgewinnen als auch bei Kursverlusten. Im Detail verhält sich das Zertifikat folgendermassen: Oberhalb des Startlevels profitiert das Zertifikat zu 100% an steigenden Notierungen. Dies gilt bis zum Autocall Trigger Level bei 120%, sollte dieser an einem der halbjährlichen Beobachtungstage erreicht werden, wird das Produkt vorzeitig zurückgezahlt und Anleger erhalten zum Nominal auch den Coupon in Höhe von 20.00% p.a. Der Coupon Trigger Level befindet sich auf dem gleichen Niveau wie der Autocall Trigger Level.
Für den Fall, dass die Aktie wieder den Rückwärtsgang einlegt, verwandelt das Produkt die fallenden Notierungen bis zur Barriere bei 60% der Anfangsfixierung in positive Erträge um. Folglich können Inhaber von beiden Richtungen, also Long und Short, profitieren. Für den Fall, dass es zu keiner vorzeitigen Fälligkeit kommt, gehen die hohen Coupon-Zahlungen nicht verloren. Im Gegenteil: Sie werden aufsummiert und beim Erreichen des Coupon-Trigger-Level gutgeschrieben. Für den Fall, dass Temenos die Barriere verletzt, schaltet sich der Twin-Win-Mechanismus ab und das Zertifikat verhält sich wie ein Direktinvestment. Bei einer negativen Entwicklung des Basiswertes würde es am Laufzeitende einen entsprechenden Verlust verursachen. Sollte der Basiswert am Verfallstag aber mindestens auf das Ausgangsniveau oder darüber hinaus notieren, würde das Investment trotz Barrierebruch dennoch nicht im Minus enden.
Emittentin: Leonteq Securities AG (Rating: Fitch BBB)
Coupon Trigger Level: 120%
Memory Coupon
Autocall Beobachtungstage: Halbjährlich
Partizipation: 100% an der absoluten Performance (sofern kein Barriere Ereignis)
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