Vom einstigen «Bling-Bling-Boom» nach dem Corona-Knick ist aktuell nicht mehr viel zu sehen. Ganz im Gegenteil, die schlechten Nachrichten aus dem Luxussektor häufen sich. So rückten die beiden Edelschneider Hugo Boss und Burberry jüngst von ihren Prognosen ab. Und auch der weltweit grösste Uhrenkonzern Swatch blickt auf ein unschönes erstes Halbjahr zurück. Vor allem die anhaltend schwache Luxusgüternachfrage in China machte dem Konzern mit Sitz im Kanton Bern zu schaffen. Die Reaktion der Börse fiel eindeutig aus: Die Swatch-Aktie gab um ein Zehntel nach, wodurch sich das Minus in diesem Jahr auf mehr als ein Fünftel summiert.
Die Zahlen im Überblick: Der Hersteller von Zeitmessern der renommierten Marken Tissot, Longines und Omega, sowie auch den gleichnamigen Uhren von Swatch meldete für die ersten sechs Monate einen Umsatzrückgang um 14.3% auf CHF 3.45 Mrd. Damit lagen die Erlöse deutlich unter der von Visible Alpha erhobenen Konsensprognose von CHF 3.75 Mrd. Auf der Ergebnisseite ging es noch deutlich schneller nach unten. So schmolz der operative Gewinn von CHF 686 Mio. im Vorjahr auf nur noch CHF 204 Mio. zusammen, wodurch sich die Marge von 17.1% auf 5.9% reduzierte. Der Reingewinn stürzte ebenfalls um 70% auf CHF 147 Mio. ab.
CEO Nick Hayek macht vor allem das Reich der Mitte für das schwache Abschneiden verantwortlich. Einzig die Marke Swatch konnte sich dem negativen Trend in dem Land mit einem Umsatzanstieg von einem Zehntel widersetzen. Der deutliche Bestellrückgang von Dritten wie auch von den Konzernmarken habe in der Produktion zu stark negativen operativen Resultaten geführt, so die Begründung des Unternehmens für die unterdurchschnittliche Zwischenbilanz. Laut Vorstandschef Hayek bleibt China für die gesamte Luxusgüterbranche voraussichtlich bis Ende 2024 eine Herausforderung. Allerdings sieht der 69-jährige Manager nicht komplett schwarz. So gibt es für Swatch mit seinen insgesamt 17 Uhrenmarken seiner Ansicht nach derzeit «hervorragende Gelegenheiten» im unteren Preissegment. Im Juni zeigten sich bereits erste Erfolge: Die operative Marge des Gesamtkonzerns legte wieder auf über 15% zu.
Auch der Ausblick auf den Rest des Jahres fällt durchaus hoffungsvoll aus. «Der Konzern geht davon aus, dass sich die Situation in der zweiten Jahreshälfte deutlich verbessern wird», heisst es in einer Presseerklärung. Vor allem die eingeführten Kostensenkungsmassnahmen sollen dann ihre Wirkung entfalten. Auf der Umsatzseite erwartet Swatch ein starkes Wachstum in Japan und den USA. Und auch die Aussichten in zahlreichen europäischen Ländern seien vielversprechend. Zum Vergleich: Die Verkaufszahlen in den Märkten ausserhalb Chinas blieben in Lokalwährungen im ersten Halbjahr auf Vorjahresniveau.
Dieser Optimismus wird von jüngsten Insiderkäufen untermauert. Die Familie Hayek sammelte am Tag der Zahlenvorlage Aktien im Wert von rund CHF 10 Mio. ein und deckte sich am Folgetag nochmals mit einem Volumen von CHF 20.6 Mio. ein. Ein Unternehmenssprecher erklärte dazu, dass die grösste Swatch-Aktionärin «voll hinter der Gruppe steht» und ihr Engagement bei einem attraktiven Kurs verstärkte. Im Zuge der Millionenkäufe kam es zu einer scharfen Kurswende und die Aktie holte inzwischen mehr als die Hälfte des Tauchers wieder auf.
Trotz der Erholung werden so manche Inhaber von Teilschutzprodukten, wie beispielsweise von Barrier Reverse Convertibles (BRC), sich mit verletzten Barrieren auseinandersetzen müssen. Damit Inhaber eines BRCs wieder das Nominal vollständig zurückbekommen, muss der Basiswert am Ende der Laufzeit mindestens auf dem Strike notieren. Dies kann, abhängig vom Strike-Level und der Restlaufzeit, ein durchaus ambitioniertes Unterfangen sein. Die Zeit bis zur Realisierung eines möglichen Verlusts lässt sich aber auch aktiv mit sogenannten Recovery-Lösungen gestalten. Diese bieten die Chance, einen drohenden Verlust in einen Gewinn umzumünzen – und das, ohne dass übergezogene Kursaufschläge von Nöten sind.
Die Strategie funktioniert folgendermassen: Der BRC wird veräussert und mit dem daraus resultierenden freien Kapital eine Recovery-Lösung gekauft, deren Preis sich im Bereich des Verkaufskurses des alten Produkts befindet. Dadurch lässt sich die Laufzeit verlängern und es bedarf in der Regel einer weniger starken Erholung des Basiswerts, um sich am Ende ohne Verluste oder gar einem Gewinn aus dem Investment zu verabschieden. Als Recovery Produkte werden Barrier Discount Zertifikate mit Europäischer Barriere bezeichnet, bei denen die aktuelle Notierung des Basiswerts in der Nähe der Barriere liegt. Bezogen auf die Aktien von Swatch reicht also eine Stagnation beziehungsweise ein moderater Anstieg des Basiswerts bis zum Verfallstag über die Barriere aus, um am Ende das vollständige Nominal zurückzubekommen und so die erlittenen Verluste aus dem BRC wieder wettzumachen. Je nach Höhe der Barriere ist das Produkt offensiv oder konservativ aufgebaut. Da es sich um eine Europäische Barriere handelt, gewährt die Struktur dem Basiswert während der Laufzeit freien Lauf. Erst bei der Schlussfixierung wird die Schwelle aktiv. Folgende drei Barrier Discount Zertifikate auf Swatch mit Barrieren bei 90%, 110% und 130% der Anfangsfixierung vom 16.07.2024 sind seit dem 23. Juli an der BX Swiss handelbar.
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