Vor knapp einem Jahr hat US-Präsident Joe Biden die «Executive Order zur Förderung des Wettbewerbs in der amerikanischen Wirtschaft» erlassen. Das Massnahmenpaket umfasste insgesamt 72 Initiativen, welche die Preise für Familien senken, die Löhne von Arbeitern erhöhen, Innovationen forcieren und letztlich das Wachstum der weltgrössten Volkswirtschaft anschieben sollen. In den Fokus nahm der Präsident mit seiner am 9. Juli 2022 verabschiedeten Direktive auch die 48 Millionen US-Amerikaner, die unter Schwerhörigkeit leiden. Ihnen versprach Biden kostengünstigere Hörgeräte. Mittlerweile hat die U.S. Food and Drug Administration (FDA) seine Vorgabe umgesetzt und eine Kategorie für rezeptfreie Hörhilfen (Over-the-Counter, kurz OTC) eingeführt. Konsumenten mit einer leichten bis mittelschweren Hörbehinderung können die vergleichsweise günstigen Geräte selbständig erwerben und müssen hierfür weder einen Arzt noch den Hörakustiker zu Rate ziehen.
Den weltgrössten Hörgeräteproduzenten traf der politische Vorstoss zu einer Zeit, als die Geschäfte ohnehin schwächelten. Mitte August 2022 musste Sonova die Prognose für das Geschäftsjahr 2022/23 (per Ende März 2023) nach unten revidieren. Das Management begründete diesen Schritt mit einer verhaltenen Marktentwicklung und höheren Beschaffungskosten. Zu allem Überdruss hat der Konzern in den USA im vergangenen Jahr auch noch einen wichtigen Kunden verloren. Den Namen nennt Sonova zwar nicht. Analysten sind sich allerdings einig, dass die Grosshandelskette Costco die Hörgeräte der Schweizer aus dem Sortiment genommen hat. Wie auch immer: Sonova hat im vergangenen Jahr deutlich an Schwung verloren. Nur dank Übernahmen schaffte der Konzern noch ein prozentual zweistelliges Umsatzwachstum. Organisch kamen die Erlöse lediglich um 2.3% voran. Beim operativen Ergebnis (Stufe Ebit) verbuchte Sonova sogar einen Rückgang (siehe Grafik). Für die laufende Periode rechnet CEO Arnd Kaldowski – unter Annahme konstanter Wechselkurse – mit einem Umsatzanstieg von 3% bis 7%. Das bereinigte Ebit soll um 6% bis 10% vorankommen. Dem Chef zufolge wird es wegen der schwachen Nachfrage und dem Wegfall des US-Klienten noch dauern, bis Sonova wieder «normale Wachstumsraten» einfährt.
Der Entwicklung in den Staaten schaut er nicht tatenlos zu. Mit dem Sennheiser All-Day Clear hat der Konzern gerade den Vorstoss in den neuen OTC-Markt gewagt. Das multifunktionale Hörgerät kann über einen Smartphone-App gesteuert und zum Streamen von Musik verwendet werden. «Etwas mehr als ein Jahr nach der Übernahme der Sennheiser Consumer Division haben wir nun ein wichtiges strategisches Ziel erreicht: Hörlösungen der Marke Sennheiser anzubieten, die Menschen von Anfang an auf ihrem Weg zu gutem Hören begleiten», kommentierte Arnd Kaldowski die Produkteinführung. Brancheninsidern zufolge könnte das OTC-Segment den Markt für Hörhilfen aufrütteln. Noch ist es nicht soweit. Dementsprechend äussern sich die meisten Analysten eher zurückhaltend zu Sonova. Beispielweise hat J.P. Morgan den SMI-Titel gerade von «Overweight» auf «Neutral» herabgestuft. Die US-Bank sieht kurzfristig keine Treiber, welche die Multiples oder die Gewinnerwartungen für Sonova noch oben treiben könnten. Mit diesem Urteil ist J.P. Morgan nicht allein. Auf Reuters lautet der Analystenkonsens für die Aktie momentan auf «Halten».
Ein neuer Softcallable Barrier Reverse Convertible (BRC) könnte gut zu diesem Urteil passen. Ungeachtet vom weiteren Kursverlauf bei Sonova zahlt Leonteq hier vierteljährlich den Coupon von 9% p.a. aus. Diese Chance ist teilgeschützt: Solange der Basiswert nicht auf oder unter die Barriere von 69% des Anfangslevels fällt, erhalten Anleger das auf CHF 1'000 lautende Nominal vollständig zurück. Geht dieses Kalkül nicht auf, müsste Sonova nach oben drehen und die Laufzeit wieder auf oder über dem Strike beenden, um Abschläge zu vermeiden. Bitte beachten Sie auch die Softcallable Funktion. Sie erlaubt der Emittentin eine vorzeitige Kündigung und Rückzahlung des BRCs. Alles in allem bietet dieses strukturierte Produkt eine interessante Alternative zum Direktinvestment. Eine Kurskonsolidierung bei der Sonova-Aktie würde reichen, um eine attraktive CHF-Rendite zu generieren.
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