Sei es auf der iberischen Halbinsel, in der kanadischen Provinz Alberta, an der Westküste Perus oder entlang der Donau in Serbien: Rund um den Globus werden derzeit neue Windräder aufgestellt. Der regenerative Energieträger spielt im Kampf gegen den Klimawandel eine zentrale Rolle. Laut Zahlen der International Renewable Energy Agency erreichte die neu installierte Kapazität im vergangenen Jahr 93 Gigawatt (GW). Innert fünf Jahren hat die Leistungsfähigkeit der weltweit aufgebauten Windturbinen um mehr als drei Viertel auf insgesamt 824.8 GW zugenommen. Trotz dieser beeindruckenden Zahlen herrscht bei den Aktien des Sektors Flaute. Die Kurse der führenden Windkraftspezialisten stehen enorm unter Druck. Das gilt auch für Siemens Energy – auf Sicht von einem Jahr hat der deutsche Turbinengigant mehr als 30% seiner Kapitalisierung eingebüsst.
Ein Nebeneffekt der Korrektur war, dass die Aktie nur ein kurzes Intermezzo im DAX erlebte. Im März 2021, ein halbes Jahr nach der Abspaltung vom Siemens-Mutterkonzern samt Börsenkotierung, war Siemens Energy in den deutschen Leitindex eingezogen. Zwölf Monate später ist der Industrietitel in den MDAX abgestiegen. Die Rückstufung in die Mid Cap-Benchmark dürfte zu den kleineren Problemen von CEO Christian Bruch zählen. Seit gut zwei Jahren steht der Maschinenbau-Ingenieur mit ETH-Promotion an der Spitze des traditionsreichen Unternehmens. Die Kernsparte «Gas und Power» hat sich seither plangemäss entwickelt: Ihre Profitabilität legte in den anderthalb Jahren nach dem Spin-off von Siemens um 35% zu. Mit beinahe notorischen Schwierigkeiten hat Bruch in der Windkraftsparte zu kämpfen. Zwar verfügt die Tochter Siemens Gamesa über ein prall gefülltes Auftragsbuch. Zum Ende des Fiskaljahres 2021 (per 30. September) belief sich das Ordervolumen auf mehr als EUR 32 Mrd. (siehe Grafik). Doch das spanische Unternehmen schafft es nicht, aus dem Boom ordentlichen und vor allem dauerhaften Profit zu schlagen.
Im Gegenteil: Siemens Gamesa musste innert weniger als einem Jahr dreimal die Ergebnisziele zurückschrauben. Allein im ersten Semester der Geschäftsperiode 2022 fuhr das Unternehmen einen Verlust von EUR 377 Mio. ein. Wenige Wochen nach der Vorlage des Zwischenberichts hat der Mutterkonzern die Reissleine gezogen. Siemens Energy möchte die spanische Tochter komplett übernehmen und von der Börse zurückziehen. Für die 33% im Umlauf befindlichen Aktien plant der Konzern ein gut EUR 4 Mrd. schweres Übernahmeangebot. «Eine Integration erlaubt uns, auf eine gemeinsame Infrastruktur zuzugreifen», erklärte der CEO diesen Schritt. Er erhofft sich Synergien von rund EUR 300 Mio. pro Jahr – vor allem beim Einkauf und in der Logistik. Gleichwohl rechnet Christian Bruch mit einer jahrelangen Sanierung. Einerseits hat Siemens Gamesa, wie die Konkurrenz, mit steigenden Rohstoffkosten zu kämpfen. Gleichzeitig gibt es bei der neuen Windturbinen-Generation 5.X Anlaufschwierigkeiten.
Neben dem Durchgriff in Spanien soll Siemens Energy als Ganzes schlanker aufgestellt werden. Am Kapitalmarkttag kündigte das Unternehmen kürzlich an, fast jeden dritten Manager-Posten zu streichen. Ausserdem wird das Segment für Gas- und Stromanlagen in drei Geschäftsfelder unterteilt. Neben dem grössten Bereich, Gasturbinen und deren Wartung, soll es ein Segment für Stromübertragung und -speicherung sowie das Geschäftsfeld «Transformation of Industry» geben – hier widmet sich Siemens Energy vor allem der Reduzierung des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen in industriellen Prozessen. Mit der neuen Struktur, die ab dem kommenden Fiskaljahr greifen soll, möchte der Konzern den Kapitalmärkten mehr Transparenz bieten. Ungeachtet dieser Massnahmen dürften die Börsianer vor allem darauf achten, ob und wie schnell das Management im Windkraftbereich Fortschritte erzielt.
Eine weitestgehende stabile Kursentwicklung würde reichen, damit die neuen Barrier Reverse Convertibles (BRC) ihre Stärken ausspielen können. Leonteq hat mehrere Varianten dieser beliebten Renditeoptimierungsstruktur lanciert. Als Single-Basiswert macht Siemens Energy in den Produktwährungen CHF und EUR Couponzahlungen in Höhe von jeweils 10% p.a. möglich. Die Barrieren liegen einheitlich bei 59% des Anfangslevels. Interessante Konditionen bietet auch ein Multi-BRC. Neben Siemens Energy und dem dänischen Branchenkrösus Vestas fungiert hier ABB als Basiswert. Der Zürcher Konzern mischt mit diversen Komponenten im Windkraftsegment mit. Bei diesem CHF-Produkt beträgt der Coupon 14% p.a. Diese Chance ist durch einen Risikopuffer von ebenfalls 41% teilgeschützt. Bei allen drei BRCs endet die Laufzeit nach 15 Monaten. Bitte beachten Sie: Sobald es zu einer Barriereverletzung kommt, erlischt der Teilschutz. Ausserdem ist wegen der Softcallable-Funktion eine vorzeitige Kündigung und Rückzahlung möglich.
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