Im internationalen Vergleich steht die Schweizer Börse momentan nicht besonders gut da. Der SMI hinkt mit seiner 2023 bis dato erzielten Performance (Total Return) von knapp 5% anderen Benchmarks wie DAX, EURO STOXX 50 oder S&P 500 deutlich hinterher. Umso erfreulicher ist, dass der Handelsplatz Zürich vor kurzem mit einem Debüt hat aufhorchen lassen. Am 4. Oktober wurden die Aktien von Sandoz zum ersten Mal gehandelt. Mit einer Bewertung von zunächst CHF 11 Mrd. zählt das Generikaunternehmen 2023 bis dato zu den grössten Börsengängen in Europa. Zuvor hatte der Pharmakonzern Novartis die Sparte zu 100% abgespalten. Zunächst rissen sich die Investoren nicht gerade um das Spin-off. Nach einer Eröffnung bei CHF 24.00 rutschte der Neuling bis auf CHF 22.70 ab. Doch dann drehte Sandoz nach oben. Mittlerweile steuert der Börsenneuling auf die Marke von CHF 30 zu und notiert damit mehr als ein Fünftel über der ersten Preisstellung.
Die starke Entwicklung in einem relativ schwachen Marktumfeld spricht dafür, dass viele Novartis-Aktionäre an den eingebuchten Sandoz-Aktien festgehalten haben. Für je fünf Anteilsscheine am Pharmariesen war ihnen ein Papier des Spin-offs zugeteilt worden. Fundamental kann der bereits im SMIM enthaltene Neuling mit verschiedenen Qualitätsmerkmalen punkten. Sandoz ist gemessen am Bruttoumsatz der weltgrösste Anbieter von Arzneien mit einem abgelaufenen Patenschutz. Am USD 185 Mrd. schweren globalen Generikamarkt erwirtschaften die Basler mehr als drei Viertel ihrer Umsätze. Das zweite Standbein des Unternehmens mit einer knapp 140-jährigen Geschichte sind Nachahmerpräparate von Biopharmazeutika, die so genannten Biosimilars. Insgesamt vertreibt der Konzern rund 1'500 Produkte, die von 500 Mio. Patienten aus mehr als 100 Ländern eingenommen werden. Die wichtigste Verkaufsregion ist Europa. 2022 erwirtschaftete Sandoz mehr als die Hälfte der Umsätze von insgesamt USD 9.2 Mrd. auf dem alten Kontinent (siehe Grafik).
Die breite Aufstellung kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Branchenriese als eher margenschwach gilt. 2022 blieben 20.6% der Umsätze im operativen Kernergebnis hängen. Die Novartis-Gruppe erreichte eine Marge von 33%. Das Sandoz-Management um CEO Richard Saynor hat sich fest vorgenommen, hier besser zu werden. Neben wachsenden Verkaufsvolumen sollen die Preise sowie die Verschiebung des Produktmix in Richtung höherwertiger Präparate helfen. Das Thema Marge spielt auch in den ersten Analysen zur Sandoz-Aktie eine wichtige Rolle. Berenberg nennt mögliche Verbesserungen bei der Profitabilität als ein Argument für den Börsenneuling. Generell unterschätzt die Börse nach Ansicht der Privatbank die führende Markstellung, die stabile Bilanz sowie eine vielversprechende Biosimilar-Pipeline. Neben den Norddeutschen, die den Börsenneuling mit «Buy» einstufen, gesellen sich beispielsweise J.P. Morgan und Morgan Stanley ins Lager der Bullen. Von den beiden US-Brokern erhält Sandoz jeweils das Rating «Overweight».
Ungeachtet dessen gibt Sandoz als Basiswert für strukturierte Produkte eine gute Figur ab. Leonteq hat einen Softcallable Barrier Reverse Convertible (BRC) auf den SIX-Debütanten lanciert. Anleger können hier fest mit einer vierteljährlichen Couponzahlung in Höhe von 7% p.a. rechnen. Die Rückzahlung ist teilgeschützt: Solange Sandoz nicht auf oder unter die Barriere von 69% des Anfangslevels fällt, erhalten Anleger das CHF 1'000 betragende Nominal vollständig zurück. Geht dieses Kalkül nicht auf, bleibt die skizzierte Renditechance dennoch bestehen. Allerdings müsste der Basiswert in diesem Fall nach oben drehen und die Laufzeit auf oder über dem Strike beenden, um Abschläge zu vermeiden. Bitte beachten Sie auch die Softcallable Funktion. Sie erlaubt der Emittentin eine vorzeitige Kündigung und Rückzahlung dieser Emission. Übrigens: Am 24. Oktober veröffentlicht Sandoz den Zwischenbericht für die ersten neun Monate 2023. Halter des BRCs können der Premiere des eigenständigen Unternehmens als Teilnehmer der Berichtsaison relativ gelassen entgegenblicken.
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