Haben Sie schon einmal was von Tencent oder Delivery Hero gehört? Diese Frage dürften den meisten ein bejahendes Schmunzeln ins Gesicht zaubern. Das wundert auch nicht, schliesslich sind der chinesische Internetkonzern sowie der deutsche Essenslieferant an der Börse ständig in aller Munde. Mit der Frage nach Prosus verhält es sich dagegen deutlich differenzierter, nur echte Marktkenner dürften mit diesem Namen etwas anfangen können. Dabei hält die Beteiligungsgesellschaft grosse Anteile am eingangs genannten Duo und ist selbst sogar Mitglied im renommierten EURO STOXX 50.
Der «heimliche» Internetgigant geht auf eine Abspaltung des südafrikanischen Naspers-Konzerns zurück. Dieser hatte im Jahr 2019 Prosus in den Niederlanden mit dem Zweck gegründet, seine Internet-Beteiligungen in eine separate Gesellschaft auszulagern. Im September des gleichen Jahres folgte dann der Börsengang. Mit der Kotierung in Amsterdam möchte Naspers unter anderem bei internationalen Investoren an Bekanntheit gewinnen.
Mit einer Marktkapitalisierung von rund EUR 132 Mrd. zählt Prosus zu den grössten Unternehmen in den Niederlanden. Doch spiegelt der aktuelle Börsenwert längst nicht den inneren Wert der Gesellschaft wider. Allein die Anteile an Tencent – Prosus hält nach einem Teilverkauf in 2021 noch 29% an dem Internetriesen – übertreffen mit EUR 135 Mrd. die Börsenkapitalisierung. Hinzu kommen noch weitere gut EUR 3 Mrd. von Delivery Hero sowie knapp EUR 2 Mrd. von sieben anderen börsennotierten Beteiligungen. Dem nicht genug, Prosus verfügt auch über Anteile bei nicht gelisteten Unternehmen. Diese werden per 30. September 2021 auf EUR 37.8 Mrd. beziffert. Alles in allem errechnet sich damit ein Net Asset Value (NAV), also die Summe aller Vermögensgegenstände, von insgesamt EUR 174 Mrd. Folglich notiert die Prosus-Aktie derzeit rund ein Drittel unter ihrem inneren Wert.
Der hohe Abschlag ist nicht mit schwachen operativen Ergebnissen zu erklären. Im Gegenteil: Zum Halbjahr des Geschäftsjahres 2021/22 (31. März) wies der Konzern ein starkes Wachstum aus. So beschleunigten sich die Commerce-Umsätze um 53% auf USD 4.2 Mrd. und der Handelsgewinn legte um 8% auf USD 2.9 Mrd. zu. Daneben schraubte Prosus in den ersten sechs Monaten seine Investitionen um USD 5.2 Mrd. nach oben, um das Wachstum weiter zu beschleunigen. Das Geld floss mehrheitlich in die Kernsegmente Food Delivery, Edtech, Payments and Fintech. «Die Prosus-Unternehmen bedienen jetzt mehr als zwei Milliarden Kunden und wir bauen weiterhin innovative Produkte, die das Leben der Menschen verändern», zeigte sich CEO Bob van Dijk bei der Zahlenvorlage stolz.
Um weitere Deals eingehen zu können, sammelten die Niederländer Anfang des Jahres über eine Anleiheemission USD 5.25 Mrd. ein. Damit hat das Unternehmen nun deutlich mehr finanziellen Spielraum für Zukäufe. In den vergangenen Wochen wurden zum Beispiel bereits USD 20 Mio. in das ägyptische Startup Thndr investiert. Darüber hinaus sicherte sich Prosus erstmals Anteile an dem philippinischen Fintech Tonik sowie der indischen B2B-E-Commerce-Plattform ElasticRun. Insgesamt halten die Niederländer derzeit Beteiligungen an 80 Gesellschaften, die rund um den Globus tätig sind.
Die Analysten der Deutschen Bank stellen der Prosus-Strategie in einer neuesten Studie ein gutes Zeugnis aus: «Der Fokus der Beteiligungsgesellschaft ist auf solche Geschäftsmodelle gerichtet, die auf grosse Verbrauchertrends setzen.» Sie empfehlen die Aktie daher mit einem Kursziel von EUR 125 zum Kauf. Mit dem positiven Urteil ist das Frankfurter Finanzinstitut nicht allein, auch die hiesigen Bankhäuser Credit Suisse und UBS heben den Daumen für die Prosus-Aktie. Nach Daten von Thomson Reuters münden derzeit von insgesamt 21 Researchberichten 17 in einer Kaufempfehlung. Das durchschnittliche Kursziel beläuft sich auf EUR 108, was einem Potenzial von 80% entspricht. Aus charttechnischer Sicht fehlt allerdings von einem Aufwärtstrend (noch) jede Spur. Der Titel verlor allein seit Silvester 17%, auf Sicht von zwölf Monaten sind es sogar 44%. Aktuell versucht die Prosus-Aktie zumindest ein Bodenbildung im Bereich zwischen EUR 60 und EUR 70.
Damit die neuen Softcallable Barrier Reverse Convertible ihr Renditeziel erreichen, muss der Beteiligungsgesellschaft kein Rebound gelingen. Die Produktstruktur lässt Prosus sogar noch deutlich mehr Spielraum nach unten, ohne dass die Ertragschance in Gefahr geraten würde. Die Produkte, die in CHF und EUR offeriert werden, verfügen jeweils über einen Risikopuffer von 41%. Sollte das EURO STOXX 50-Mitglied die Barriere während der Maximallaufzeit von 18 Monaten unversehrt lassen, wird der Höchstertrag erreicht. Die Coupons belaufen sich in beiden Fällen auf 9.00% p.a. in CHF und 9.40% p.a. in EUR.
Wer auf eine noch höhere Rendite abzielt und dabei bereit ist, das Risiko um einen weiteren Basiswert zu erhöhen, findet in dem neuen Multi-BRC auf Prosus und Tencent ein adäquates Anlagevehikel. Dieses stellt eine Verzinsung von 11.00% p.a. in Aussicht. Der Risikopuffer beläuft sich ebenso wie bei den genannten Singe-BRCs auf komfortable 41%. Bei allen drei Produkten erlaubt die Softcallable-Funktion der Emittentin frühestens nach einem halben Jahr eine vorzeitige Kündigung.
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