Den ehemaligen Highflyer Nvidia traf der Crash bei den Tech-Aktien sprichwörtlich bis ins Mark. Von dem im November 2021 markierten Höchststand von USD 346 ging es bis heute auf USD 136 zurück. Mit anderen Worten: Mehr als eine halbe Billion an Marktkapitalisierung wurde vernichtet. Und als ob der generelle Gegenwind im Tech-Sektor nicht reichen würde, kommt nun auch noch von der eigenen Regierung zusätzlicher Druck. So hat Washington vor wenigen Tagen den Export von zwei der besten Computerchips von Nvidia für künstliche Intelligenz – H100 und A100 – ins Reich der Mitte beschränkt.
Allein diese Meldung kostete Nvidia USD 40 Mrd. an Börsenwert. Auf dem aktuell erreichten Niveau stellt sich allerdings die Frage, ob nicht allmählich alle negativen Nachrichten zu Genüge in dem Kurs eingepreist sind? Um eine Antwort zu finden, bedarf es einem genauen Blick auf das operative Geschäft sowie einer Einschätzung der weiteren Wachstumsaussichten.
Was die aktuelle Entwicklung betrifft, ist Nvidia klar im Rückwärtsgang unterwegs. Insbesondere der schwächelnde Markt für Computerspiele sowie auch der Krypto-Crash sorgen für eine geringere Nachfrage nach den High-End-Prozessoren. So erzielte der weltweit grösste Hersteller von Grafik- und KI-Chips in den drei Monaten Mai bis Juli einen Umsatz von USD 6.7 Mrd. Zwar bedeutet dies gegenüber dem Vorjahr noch ein kleines Plus von 3%, im Vergleich zum Vorquartal entspricht dies allerdings einem dicken Minus von 19%. Auch auf der Gewinnseite konnte das Unternehmen nicht überzeugen. Aufgrund einer milliardenhohen Abschreibung wegen der eingebrochenen Grafikkartenverkäufe wies Nvidia zum ersten Mal seit Mitte 2020 einen Gewinn von weniger als USD 1 Mrd. aus. Das Ergebnis tauchte im Jahresvergleich um 72% auf USD 656 Mio. ab. Auch der Ausblick auf das laufende dritte Quartal des Geschäftsjahres 2022/23 (31. Januar) enttäuschte. Nvidia rechnet mit einem Umsatz von USD 5.9 Mrd., Analysten hatten dagegen knapp USD 7 Mrd. auf dem Zettel. Zum Vergleich: Im Vorjahr hatte der Konzern im dritten Quartal USD 7.1 Mrd. erlöst.
Eine hohe Inflation, welche den Konsum bremst, die Folgen des Ukraine-Kriegs sowie die wiederkehrenden Corona–Lockdowns in wichtigen chinesischen Fertigungszentren schieben dem Wachstum von Nvidia derzeit also einen Riegel vor. Doch gibt es auch hoffnungsvolle Zeichen. Vor dem Hintergrund einer Chipknappheit haben unter anderem die Europäische Union und die USA grosse Subventionspläne angekündigt. Der US-Kongress hat Ende Juli ein milliardenschweres Paket zur Förderung der einheimischen Chip-Branche verabschiedet. Kurzfristig werden rund USD 52 Mrd. Dollar in den Sektor gepumpt, über einen Zeitraum von zehn Jahren sollen dann noch weitere USD 200 Mrd. in die Forschung fliessen, um letztlich im Wettstreit gegen China bestehen zu können.
Darüber hinaus läuft es bei Nvidia derzeit nicht in jeder Sparte schlecht. Im Bereich Datacenter profitiert der Konzern von den hohen Investitionen der Rechenzentrenbetreiber sowie der Cloud-Unternehmen. Um knapp zwei Drittel legten die Umsätze trotz Lieferunterbrechungen in dem Segment im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahr zu. Damit entfällt mittlerweile etwas mehr als die Hälfte der Konzernerlöse auf diesen Bereich. Hier kann Nvidia auch in Zukunft auf gute Geschäfte hoffen. Laut den Analysten von Technavio wird der Rechenzentrumsmarkt zwischen 2021 und 2026 um durchschnittlich jährlich 22% zulegen. Dabei werden 35% des Wachstums aus Nordamerika stammen.
Auch zeigt sich Nvidia weiterhin innovationsstark. Noch im Herbst dieses Jahres könnte Medienberichten zufolge die nächste GPU-Generation „RTX 4000“ alias „Ada Lovelace“ vorgestellt werden. Aufgrund des erwarteten 5-nm-Fertigungsverfahren sollen die High-End-GPUs mehr als die doppelte Performance der aktuellen Ampere Grafikkarten erreichen können.
Fazit: Selbst wenn die langfristige Wachstumsphase von Nvidia derzeit von vielen externen Faktoren gebremst wird, spielt das technologisch hochwertige Unternehmen ebenso wie seine Konkurrenten AMD und Intel beim Trend zu Digitalisierung eine entscheidende Rolle. Ohne die leistungsfähigen Chips sind die Mega-Trends des 21. Jahrhunderts wie Vernetzung, Künstliche Intelligenz, Autonomes Fahren oder das Metaverse nicht möglich. Das wissen auch die Analysten und so kommt das Gros der Zunft nach dem starken Kursverfalls derzeit auf ein eindeutiges Urteil: „Kaufen“. Nach Angaben von Bloomberg münden 72% von 50 Researchberichten in einem Buy-Rating und 26% in einer Halten-Empfehlung. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei rund USD 200.
Während die Analysten also mehrheitlich die Aktie zum Kauf empfehlen, greifen prominente Investoren bereits zu. So haben die ARK ETFs der angesehenen Fondmanagerin Cathie Woods den starken Ausverkauf im Zuge des Exportstopps nach China genutzt, um Anteile im Wert von USD 41.5 Mio. zu erwerben. Anleger müssen aber nicht gleich volles Risiko gehen: Leonteq bietet konservativen Naturen nun ebenfalls die Möglichkeit, in die High-Tech-Schmiede zu investieren. Der neue Softcallable Barrier Reverse Convertible erlaubt bereits in einer Seitwärtsbewegung eine überdurchschnittlich hohe Rendite. Bei einer Maximallaufzeit von 15 Monaten – der erste Softcall Beobachtungstag findet nach 6 Monaten statt – hält der BRC in der CHF-Variante einen attraktiven Coupon von 13.00% p.a. parat. Das auf USD lautende Pendant bietet gar eine Verzinsung von 16%. Wichtig ist, dass die Barriere bei 49% des Anfangslevels nicht touchiert wird, was im Umkehrschluss einen grosszügigen Risikopuffer von 51% gleichkommt. Das Barriere-Niveau befindet sich in einem Bereich, welcher seit kurz nach dem Corona Crash Ende März/Anfang April 2020 nicht mehr erreicht wurde.
Sogar noch etwas mehr Rendite ist mit einem US-Chip-Basket möglich. Der neue Multi-BRC auf Nvidia, AMD und Intel ist bei gleicher Laufzeit mit einem Coupon von 18% p.a. ausgestattet. Die Barrieren befinden sich ebenfalls 51% vom aktuellen Kursniveau des Trios entfernt.
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