Die Vorlaufzeit für Laurent Freixe war extrem kurz: Nur zehn Tage, nachdem er von Nestlé zum neuen CEO ernannt wurde, trat der Franzose am 1. September das Amt als Chef des weltgrössten Lebensmittelkonzerns an. Gleichzeitig hat Mark Schneider das Unternehmen verlassen. Der Deutsch-Amerikaner stand acht Jahre lang an der Spitze des 270'000 Mitarbeiter zählenden Branchenriesen. Schneider richtete Nestlé verstärkt in Richtung gesünderer Ernährung aus. Zunächst schien diese, von Übernahmen und Verkäufen begleitete Strategie aufzugehen: Für das Geschäftsjahr 2021 verbuchte Nestlé eine organische Wachstumsrate von 5.5%. Doch die auf die Corona-Pandemie folgende Phase der Inflation brachte das Erfolgsmodell ins Wanken. Zunächst konnte sich Nestlé mit massiven Preiserhöhungen gegen den Kostendruck stemmen. Doch liess die Reaktion der Verbraucher nicht lange auf sich warten. Anstelle von Nestlé-Marken wie Nespresso, Kitkat oder Maggi griffen sie verstärkt zu günstigeren Alternativen.
Dazu passend liess das Mengenwachstum (RIG) von Nestlé deutlich nach. Da sich der Konzern gleichzeitig bei den Preisen mässigen musste, kamen die Erlöse organisch kaum mehr voran. Im zweiten Quartal 2024 gab es zwar einen kleinen Lichtblick (siehe Grafik). Gleichwohl musste der CEO die Prognose für 2024 anpassen. «Wir erwarten neu ein organisches Umsatzwachstum von mindestens 3%», erklärte Mark Schneider. Zuvor war er von einem Prozentpunkt mehr ausgegangen. An der Börse setzte es nach der Vorlage der Semesterzahlen einen Tiefpunkt. Am 26. Juli rutschte Nestlé zum ersten Mal seit März 2020 auf weniger als CHF 86 ab. Jetzt liegt es an Laurent Freixe, den Status des rund CHF 280 Mrd. Large Caps als eine Art «Obligationenersatz» wieder her zu stellen. Anders als sein Vorgänger – Schneider war vom Gesundheitskonzern Fresenius an den Genfer See gewechselt – kennt er das Unternehmen aus dem Effeff. Freixe arbeitet seit 1986 für Nestlé. Als CEO möchte er das Wachstum wieder in die Gänge bringen und die Marktanteile ausbauen.
Spannend wird, wie stark der 62-jährige in die Konzernstruktur eingreift. Analysten zufolge wäre mittelfristig der Verkauf der Gesundheitssparte eine Option. Im ersten Halbjahr lief das Geschäft mit Vitaminen, Mineralien und andere Nahrungsergänzungsmitteln schwach. Geht es nach dem Verwaltungsratspräsidenten, wird Nestlé dennoch an der Geschäftseinheit festhalten. «Es war immer klar, dass wir damit Neuland betreten», erklärte Paul Bulcke kürzlich in einem Zeitungsinterview. Dabei müssen man damit Leben, dass etwas schiefgeht. «Aber es ist definitiv ein vielversprechendes Gebiet mit einem Nutzen für die Gesellschaft. Denken Sie nur an die spezielle Ernährung für die älter werdende Bevölkerung», sagte der starke Mann im Unternehmen. Gespannt warten Investoren und Analysten jetzt auf die ersten öffentlichen Auftritte des neuen CEO.
Am 17. Oktober präsentiert Laurent Freixe die Verkaufszahlen für die ersten neun Monate 2024. Gut einen Monat später steht am 19. November das «Investor Seminar» an. Diesen Anlass am Firmensitz in Vevey könnte der Top-Manager nutzen, um seine Pläne und Ziele ausführlicher zu skizzieren. Für Spannung ist bei Nestlé auf der Zielgeraden des Börsenjahres 2024 jedenfalls gesorgt. Für Anleger, die der angeschlagenen Aktie ein Comeback zutrauen, könnte ein Blick auf das neue Bonus-Outperformance-Zertifikat lohnen. Dieses Produkt ermöglicht die teilgeschützte Partizipation an dem prominenten Basiswert. Solange Nestlé während der dreijährigen Laufzeit nicht auf oder unter die Barriere von 69% des Startkurses fällt, zahlt Leonteq das Zertifikat mindestens zum Bonus Level von 100% zurück. Sollte der Large Cap nach oben drehen, nimmt das Produkt überproportional an sämtlichen Avancen teil. Die Partizipation beträgt 150%. Angenommen, Nestlé steht Anfang September 2027 bei CHF 105. Aus dem Kursgewinn von rund 16% würde beim Bonus-Outperformance-Zertifikat eine Rendite von annähernd einem Viertel resultieren. Wichtig: Der Bonus-Mechanismus respektive der Teilschutz erlischt, sobald Nestlé auf oder unter die Barriere fällt.
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