Ost gegen West: Die Rivalität zwischen China und den USA geht in eine neue Runde. Die jüngste Zollandrohung von Donald Trump, nachdem zwischen Peking und Washington ein Handelsstreit um seltene Erden ausgebrochen ist, hat die Finanzmärkte in Aufruhr versetzt. Mit der Ankündigung, Importe aus China mit 100% zu besteuern, schickte der US-Präsident die Börsen weltweit auf Talfahrt. Besonders hart traf es chinesische Technologiewerte. So gab der Kurs von JD.com um rund 7% nach und nähert sich nun dem Jahrestief. Dabei sprechen die operativen Zahlen des nach Alibaba zweitgrössten Onlinehändlers im Reich der Mitte eigentlich eine andere Sprache.
Im zweiten Quartal übertraf JD.com die Erwartungen der Analysten deutlich. Der Umsatz stieg um 22.4% auf CNY 356.66 Mrd., verglichen mit der durchschnittlichen Schätzung von CNY 331.63 Mrd. Das zeigt, dass die Konsumlaune der chinesischen Verbraucher trotz schwächerer Wirtschaftsdaten und anhaltender Unsicherheit auf der Plattform stabil bleibt. Getrieben wurde das Wachstum insbesondere durch Preisnachlässe, staatliche Subventionen sowie eine starke Nachfrage im Elektroniksegment. Zwar halbierte sich der Nettogewinn im Jahresvergleich auf CNY 6.2 Mrd., dies war jedoch vor allem auf höhere Investitionen in neue Geschäftsbereiche wie die Lebensmittellieferung zurückzuführen. Analysten werten dies als notwendige Wachstumsinvestition in einem zunehmend umkämpften Markt.
Apropos Investitionen: JD.com streckt derzeit seine Fühler nach Europa aus. Die geplante Übernahme der deutschen Ceconomy, der Muttergesellschaft von MediaMarkt und Saturn, ist ein besonders strategischer Schritt. Das Unternehmen bietet den Aktionären EUR 4.60 je Aktie, was einer Bewertung von rund EUR 2.2 Mrd. entspricht. Für Vorstand und Aufsichtsrat von Ceconomy ist dies eine faire Offerte, weshalb sie den Anteilseignern die Annahme empfehlen. Mit dem Zukauf würde JD.com Zugang zu einem der grössten Elektronikhändler Europas und zu einem Netz von rund 1‘000 Märkten in elf Ländern erhalten, ein entscheidender Baustein in der internationalen Expansionsstrategie des Konzerns.
Die Wurzeln von JD.com liegen im Onlinehandel. Das 1998 gegründete Unternehmen zählt zu den Pionieren des modernen E-Commerce. Die Gesellschaft betreibt ein vollintegriertes Handelsmodell und verkauft im Gegensatz zu vielen Wettbewerbern nicht nur Produkte von Drittanbietern, sondern auch eigene Waren direkt an die Endkunden. Ein zentraler Erfolgsfaktor ist das eigene landesweite Liefernetzwerk mit mehr als 1‘500 Lagerhäusern, das eine schnelle Zustellung in nahezu allen Regionen Chinas ermöglicht. Damit konnte JD.com seinen Umsatz in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppeln. Neben dem Kerngeschäft im Onlinehandel baut JD.com zunehmend zusätzliche Geschäftsfelder auf, darunter Cloud-Dienste, Fintech-Lösungen und seit kurzem auch Essenslieferungen. Im Frühjahr diesen Jahres wurde «JD Takeaway» ins Leben gerufen, eine Plattform, die Catering-Anbieter unterstützt und die Lebensmittellieferindustrie fördern soll. Insgesamt entwickelt sich JD.com zunehmend von einer reinen E-Commerce-Plattform zu einem umfassenden Technologie- und Servicekonzern.
Analysten trauen dem Internetunternehmen einiges zu. Nach einem Übergangsjahr 2025 rechnet der Konsens für die beiden Folgejahre mit einem zweistelligen prozentualen Gewinnwachstum. Aus den Schätzungen ergibt sich ein einstelliges Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), wodurch JD.com im Branchenvergleich günstig bewertet scheint. Dieser Meinung ist auch die Mehrheit der Experten: Das durchschnittliche Kursziel liegt aktuell bei USD 43.40, was auf Sicht von zwölf Monaten ein Kurspotenzial von knapp einem Drittel impliziert.
Ob die JD.com-Aktie den Weg nach oben findet, wird sich erst noch zeigen. Aktuell stehen die Zeichen eher auf Bodensuche. Renditeoptimierungsprodukte können in solchen Konsolidierungsphasen ihre Stärken ausspielen. Leonteq hat zwei neue Softcallable BRCs im Angebot, die mit einem hohen Risikopuffer von 41% ausgestattet sind und dem Tech-Titel somit auf der Unterseite viel Raum lassen. Gleichzeitig versprechen die neuen Produkte prozentual zweistellige Renditen. Die CHF-Variante ist mit einem Coupon von 10.00% p.a. versehen, beim USD-Papier beträgt die garantierte Zinszahlung sogar 14.00% p.a. Damit die Produkte innerhalb der Maximallaufzeit von einem Jahr den Höchstertrag erzielen, bedarf es keiner Kursanstiege. Entscheidend ist, dass die Barrieren während der Laufzeit unversehrt bleiben. Diese kann sich aufgrund der integrierten Softcallable-Funktion verkürzen. Alle drei Monate, frühestens nach sechs Monaten, hat die Emittentin bei beiden BRCs das Recht auf eine vorzeitige Rückzahlung zu 100%.
Sollte die JD.com-Aktie dagegen, wie von zahlreichen Researchhäusern erwartet, wieder zulegen, können spekulativ orientierte Anleger diese Bewegung verstärken. Das gilt ebenso für die Unterseite, falls der Titel seinen Boden noch nicht gefunden hat. In der stetig wachsenden Angebotspalette von Leonteq befinden sich Mini-Futures, Warrants mit Knock-Out und klassische Warrants auf die chinesische Internetaktie, die eine multiplizierte Teilnahme am Kursverlauf nach oben wie auch nach unten ermöglichen. Aufgrund der Hebelwirkung lassen sich Kursanstiege wie auch Rücksetzer in überproportionale Gewinne umwandeln.
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