Im Frühjahr, als es im Bankensektor noch stark kriselte und die Credit Suisse beinahe in die Insolvenz geschlittert wäre, wurde an den Märkten heiss darüber spekuliert, welches Institut es wohl als nächstes treffen könnte. Zu den Banken, die über jeden Verdacht erhaben waren, zählte die ING Groep. Und das völlig zurecht. Denn das Institut mit dem orangefarbenen Löwen im Logo besticht durch eine starke Kapitalausstattung, eine hohe Profitabilität sowie einem ausgesprochen soliden Geschäftsmodell mit Schwerpunkt auf dem Privatkundengeschäft. Viele Analysten zählen den niederländischen Finanzkonzern daher zu den Top-Picks unter den europäischen Banken. Bestätigt wurde diese Einschätzung durch die starken Geschäftszahlen für das zweite Quartal 2023. Mit einem Nettogewinn von EUR 2.16 Mrd. übertraf das Geldhaus nicht nur das Vorjahresergebnis um Längen (EUR 1.18 Mrd.), sondern toppte auch locker die Erwartungen des Marktes von EUR 1.64 Mrd.
Als Ergebnisturbo erwiesen sich insbesondere die Nettozinseinnahmen, die um knapp ein Fünftel auf EUR 4.1 Mrd. zulegten. Die Zinsmarge erhöhte sich von 1.36% auf 1.56%. Wie andere Finanzkonzerne profitierte auch die ING von den deutlich gestiegenen Zinsen. Allerdings schlägt dieser Effekt bei Instituten, die wie ING schwerpunktmässig im Privat- und Unternehmenskundensegment tätig sind, stärker durch als bei Häusern, die ihren Fokus auf dem Investmentbanking und der Vermögensverwaltung haben. Zu den Quartalhighlights zählt zudem die stark rückläufige Risikovorsorge für drohende Kreditausfälle. Mit nur 98 Millionen Euro blieb diese Aufwandposition im zurückliegenden Quartal deutlich unter der Schätzung des Marktes.
227‘000 Neukunden hat der niederländische Platzhirsch im zweiten Quartal hinzugewonnen. Damit erhöhte sich deren Gesamtzahl auf 14.9 Mio. Bei den Kundeneinlagen ging es im gleichen Zeitraum um gut EUR 17 Mrd. Euro auf insgesamt EUR 678 Mrd. nach oben. Das sind bemerkenswerte Resultate. Zum einen, weil es sich beim Banking um einen gesättigten Markt handelt. Zum anderen, weil sich traditionelle Institute einem starken Wettbewerb durch FinTechs ausgesetzt sehen. Kunden- und Einlagenwachstum sind für Grossbanken wie ING also alles andere als eine Selbstverständlichkeit.
Ein Grund für den hohen Kundenzuspruch dürfte darin liegen, dass die Niederländer über ein smartes modernes Image verfügen und zu den Vorreitern beim digitalen Banking gehören. So tätigen mittlerweile 60% der aktiven ING-Kunden, ihre Bankgeschäfte ausschliesslich über die mobile App. Zum anderen wird das Institut von seiner Klientel stark weiterempfohlen. Das belegen die vorderen Plätze beim sogenannten NPS in zahlreichen Kernmärkten. Der Net Promoter Score ist ein Indikator, der Aufschluss über den Grad der Kundenzufriedenheit gibt. Ziel von ING ist es, in allen Retail-Märkten einen NPS zu erreichen, der mindestens 10 Punkte über dem der wichtigsten Wettbewerber liegt. In fünf Märkten ist das bereits der Fall.
Trotz der guten Geschäftszahlen stellt sich die Frage, welches Potenzial die Aktie noch hat. Nach den Quartalsresultaten legte der Euro-Stoxx-50-Titel zwar zu, ein nachhaltiger Ausbruch nach oben in Richtung 5-Jahres-Hoch blieb jedoch aus. Irgendwie scheint die Fantasie nach der Rallye in den Vormonaten raus. Dass könnte zum einen daran liegen, dass die Zinsmarge ihre Spitze erreicht zu haben scheint. Zum anderen entwickeln sich die Provisionserlöse nicht so wie sich ING das vorstellt. Sie legten im zweiten Quartal lediglich um 2% zu, das Wachstumsprogramm 2025 sieht eine höhere Rate zwischen 5% und 10% vor.
Mit zwei neuen Softcallable Barrier Reverse Convertibles auf die Aktie der «Oranjes» lassen sich auch im Fall einer Kursflaute des Underlyings attraktive Renditen erzielen. Denn diese Produkte bieten nicht nur einen garantierten Coupon, sondern schützen in Form einer Barriere in einem gewissen Umfang auch vor fallenden Kursen. Im Detail: Der eine Softcallable BRC notiert in CHF, hat eine Laufzeit von 18 Monaten und ist mit einer garantierten vierteljährlichen Couponzahlung von 8.00% p.a. ausgestattet. Beim zweiten Produkt ist die Handelswährung EUR. Hier beläuft sich bei gleicher Laufzeit die Couponzahlung sogar auf 10.00% p.a. Soweit zu den Ertragschancen. Was die Barriere betrifft, wird diese bei beiden Produkten bei 59% des Startwertes fixiert. Der Sicherheitspuffer beläuft sich somit jeweils auf komfortable 41%. Ein wichtiger Aspekt, schliesslich ist die Barriere für die Rückzahlung wichtig. Diese erfolgt am Laufzeitende zu 100% des Nominal, sofern die Aktie der ING Groep während der Laufzeit niemals auf oder unter der Barriere kotiert. Falls doch, erfolgt die Rückzahlung durch Lieferung von Aktien des Basiswerts. Zu beachten ist, dass die Softcall-Funktion die Laufzeit verkürzen kann.
Noch Fragen? Wünschen Sie weitere Informationen? Wir helfen Ihnen gerne weiter unter 058 800 11 11, unter info@leonteq.com oder kontaktieren Sie uns hier.