In den vergangenen Monaten hat sich der internationale Flugverkehr stark erholt. Gerade in den Regionen um einen grossen Airport reicht ein Blick in den Himmel, um diesen Eindruck zu gewinnen – am Firmament sind deutlich mehr Jets respektive deren Kondensstreifen zu sehen. Belegen lässt sich die neue Reiselust auch mit den Verkehrszahlen der grossen Flughäfen. Beispiel Zürich: Im Juni fertigte der Airport mit dem internationalen Kürzel «ZRH» rund 2.1 Mio. Passagiere ab. Das waren 248% mehr als im Vorjahresmonat. Noch lag das Fluggästeaufkommen aber ein Viertel unter dem Niveau von Juni 2019. Den Frankfurter Flughafen trennt eine ähnliche grosse Lücke von der Zeit vor Corona. Gleichwohl nimmt die Betriebsamkeit auch am grössten Airport Deutschlands enorm zu. Mit knapp 5 Mio. Passagieren fertigte «FRA» im Juni 181% mehr Gäste ab als im selben Monat des Vorjahres (siehe Grafik). Das Auslandsgeschäft des Betreiberkonzerns Fraport erholt sich ebenfalls kräftig. An den griechischen Regionalflughäfen übertraf das Passagieraufkommen im Juni sogar erstmals das Niveau von 2019.
An der Börse befindet sich Fraport dennoch im Sinkflug. Seit dem Jahreswechsel verbilligte sich die Aktie des Airportbetreibers um mehr als ein Viertel (siehe Chart). Ausgebremst hat den Mid Cap einerseits der Krieg in der Ukraine. Neben diesem Konflikt bereitet ein notorischer Personalmangel dem Luftfahrtsektor grosse Probleme und vielen Passagieren Bauchschmerzen. Fraport hatte während der Pandemie rund 4'000 Stellen abgebaut. Die mittlerweile bei den Bodendiensten neu geschaffenen 1'000 Jobs reichen nicht, um das Chaos in Form von Verspätungen und Flugannullierungen zu beheben. «Das Problem wird zukünftig, obwohl wir einstellen, nicht kleiner werden», erklärte CEO Stefan Schulte Anfang Juli. Gleichzeitig machte er keinen Hehl daraus, dass die Stärke der Reisenachfrage selbst die optimistischen Erwartungen des Konzerns übertroffen hat. «Da gebe ich offen zu, dass wir falsch gelegen haben», sagte der Top-Manager. Zu allem Überdruss forderte die Gewerkschaft Verdi das Bodenpersonal der Lufthansa für diese Woche Mittwoch zu einem Streik auf. Als grösster Standort der Kranich-Linie wäre auch FRA betroffen, sollte es tatsächlich zu dem Ausstand kommen.
Trotz aller Wirren tastete der CEO die Prognose bis dato nicht an. Hier dürfte sich bezahlt machen, dass Stefan Schulte einen vorsichtigen und breit abgesteckten Ausblick verfasst hat. Für 2022 rechnet er mit einem Konzernumsatz von rund EUR 3 Mrd., nach EUR 2.14 Mrd. in der Vorperiode. Das operative Ergebnis (Stufe Ebidta) soll eine Bandbreite zwischen rund EUR 760 Mio. und EUR 880 Mio. erreichen. Zum Vergleich: 2021 verdiente der Konzern hier EUR 757 Mio. Unterm Strich peilt Fraport einen Gewinn von mindestens EUR 50 Mio. und bis zu EUR 150 Mio. an. Nach tiefroten Zahlen im ersten Coronajahr hatte der Konzern 2021 mit knapp EUR 92 Mio. den Turnaround geschafft. Nach Ansicht von Kepler Cheuvreux ist die Prognose konservativ. Aufgrund der unerwartet starken Erholung der Passagierzahlen hält das Researchhaus sogar eine Erhöhung der Guidance für möglich. Bereits am 9. August könnte es soweit sein, dann veröffentlicht Fraport die Semesterzahlen.
Kurz vor dem Zahlentermin hat Leonteq mehrere Softcallable Barrier Reverse Convertibles (BRC) auf die Flughafenaktie lanciert. Als Single-Basiswert wirft Fraport in der Produktwährung CHF eine Couponzahlung in Höhe von 10.00% p.a. ab. Bei der EUR-Variante beträgt die garantierte vierteljährliche Ausschüttung 10.60% p.a. Der Basiswert geht bei beiden Produkten mit einer Barriere von 59% des Anfangslevels in die Laufzeit von maximal 15 Monaten. Solange Fraport das Polster nicht aufzehrt, zahlt die Emittentin zum Verfalltermin das Nominal vollständig zurück. Ebenfalls bei 59% liegt die Barriere bei einem neuen BRC auf Fraport und Flughafen Zürich. Das Multi-Produkt zahlt einen garantierten Coupon in Höhe von 11.60% p.a. Hier gilt es für beide Aktien, nicht auf oder unter die Barriere zu fallen. Andernfalls wäre das Investment an den Fortgang des per Laufzeitende schwächsten Titels gekoppelt. Jeder der drei neuen BRC trägt das Softcallable-Feature, womit eine vorzeitige Kündigung und Rückzahlung möglich ist.
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