Ende März war die Zukunft der Logistik in Berlin unterwegs. Der «Mercedes-Benz GenH2 Truck» machte am Potsdamer Platz und vor dem Reichstagsgebäude Halt. Allerdings diente die Tour des Brennstoffzellen-Prototypen durch die deutsche Hauptstadt nicht dem Transport von Waren. Vielmehr warb Daimler Truck für den raschen Aufbau einer Wasserstoff-Tankinfrastruktur in Deutschland. Bis 2039 möchte das Unternehmen in seinen globalen Kernmärkten nur noch Neufahrzeuge anbieten, die im Fahrbetrieb CO2-neutral sind. Bei der Elektrifizierung der Flotte setzt das Management sowohl auf Batterien als auch H2-Antriebe. Während solche PR-Termine für das Unternehmen längst Routine sind, rührt es die Werbetrommel bei Aktien-Investoren erst seit kurzem. Am 10. Dezember 2021 wurde Daimler Truck an der Börse kotiert – und damit die Abspaltung von der mittlerweile als Mercedes-Benz firmierenden Daimler AG komplettiert.
Zunächst präsentierte sich der Neuling antriebsstark: Gegenüber dem ersten Kurs von EUR 28.00 verteuerte sich Daimler Truck bis Mitte Januar um mehr als ein Viertel. Doch dann legte der Börsennovize den Rückwärtsgang ein. Obwohl Daimler Truck zuletzt wieder Boden gut machen konnte, bewegt sich die mittlerweile im DAX enthaltene Aktie deutlich unter ihrem Anfangswert (siehe Chart). Wie viele andere Industrietitel auch wurde der LKW-Bauer von einem eingetrübten Geschäftsumfeld ausgebremst. Diesbezüglich sprechen die jüngsten Zahlen zum europäischen Nutzfahrzeugmarkt eine klare Sprache: Im März nahm der Absatz den neunten Monat in Folge ab. Für das erste Quartal 2022 meldete der Branchenverband ACEA einen Rückgang von 18.1% auf 411'097 abgesetzte Nutzfahrzeuge. Neben dem schwierigen konjunkturellen Umfeld hat der Sektor mit Lieferkettenproblemen zu kämpfen.
Trotz aller Wirren hat Daimler Truck eine mutige Prognose für 2022 vorgelegt. Der Branchenkrösus peilt einen Umsatz zwischen EUR 45.5 und EUR 47.5 Mrd., nach EUR 39.8 Mrd. im Vorjahr, an. Gleichzeitig soll das operative Ergebnis signifikant steigen. Besonders profitabel arbeitet die Sparte «Trucks North America». Hier möchte CEO Martin Daum im laufenden Jahr zwischen 175'000 und 195'000 Fahrzeuge absetzen. Am oberen Ende des Planungskorridors würde das Segment ein Wachstum von gut einem Fünftel einfahren. Daimler Truck ist mit den LKW-Marken «Western Star» und «Freightliner» auf den Highways in den USA und Kanada vertreten. Ausserdem zählt die für ihre gelben Schulbusse bekannte Tochter «Thomas Built Buses» zu der Sparte, die im vergangenen Jahr 38% zum Umsatz der Gruppe beigesteuert hat (siehe Grafik). Wie sich die Geschäfte in allen vier Industriesegmenten in den ersten drei Monaten 2022 entwickelt haben, erfahren Anleger am 17. Mai. Dann legt Daimler Truck den Zwischenbericht vor. Tags darauf startet das Management eine sechstätigte Roadshow.
Schon jetzt spannt Leonteq den Börsenneuling als Basiswert für eine interessante Neuemission ein. Am 10. Mai erfolgt die Anfangsfixierung für drei verschiedene Softcallable Barrier Reverse Convertibles. Als Single-Underlying ermöglicht Daimler Truck in der Produktwährung CHF bei einer Laufzeit von 18 Monaten einen Coupon in Höhe von 9% p.a. Bei der EUR-Variante fällt die vierteljährliche Ausschüttung um 40 Basispunkte p.a. höher aus. Die Barriere werden bei jeweils 59% der Anfangsfixierung liegen. Mit einer identischen Schutzschwelle geht ein Multi-Produkt auf Daimler Truck und den früheren Mutterkonzern und jetzigen Grossaktionär Mercedes-Benz an den Start. Der Coupon beträgt bei der Multi-Struktur 12% p.a. Bei allen Produkten gilt: Sobald es zu einer Schwellenverletzung kommt, erlischt der Teilschutz. Ausserdem gilt es die Softcallable-Funktion zu beachten. Sie macht eine vorzeitige Kündigung und Rückzahlung der jeweiligen Emissionen möglich.
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