Bereits seit Jahren findet rund um den Erdball ein Umdenken bei der Stromerzeugung statt. Im Zuge des Klimawandels stellen immer mehr Länder die Weichen auf Wind, Sonne und Geothermie. Mit dem Krieg in der Ukraine, der die Ölpreise hochschnellen lässt, gewinnt das Thema Clean Energy noch mehr an Bedeutung. Die augenblicklichen Entwicklungen könnten insbesondere die europäischen Staaten dazu bringen, ihre Anstrengungen rund um die Öko-Stromgewinnung zu intensivieren. Die Grünen im EU-Parlament fordern bereits drastische Massnahmen wie einen EU-Fonds für erneuerbare Energien, um die Energiewende zu beschleunigen. Beispielsweise ist in Deutschland geplant, bis zum Jahr 2035 eine Vollversorgung mit grünem Strom zu erreichen.
Schon vor der militärischen Aggression Russlands blickte die Internationale Energieagentur IEA positiv in die Zukunft. Die Experten gehen in ihrem „Renewables 2021“-Report davon aus, dass sich das Wachstum der globalen Stromerzeugung aus Solar, Windturbinen sowie anderen erneuerbaren Technologien in den kommenden Jahren beschleunigen wird. In Zahlen ausgedrückt: Bis 2026 soll die weltweite Kapazität aus erneuerbaren Energien pro Jahr im Schnitt um etwas mehr als 300 GW zunehmen. Damit würden die grünen Energien voraussichtlich knapp 95% des Anstiegs der globalen Stromkapazität bis 2026 ausmachen, wobei allein mehr als die Hälfte auf den Solarbereich entfällt.
Von angesichts des Kriegs noch höheren Investitionen würden nicht nur die Produzenten von Erneuerbaren Energien profitieren, auch jene Unternehmen, die Windräder, Solarzellen oder Elektrolyseure herstellen, dürften auf mehr Geschäft hoffen. Diese Hoffnung ist bereits auf dem Börsenparkett angekommen. Bei verschiedenen Branchenvertretern wie zum Beispiel Vesta Wind Systems oder auch dem Wasserstoffspezialisten Nel spiegelt sich die Zuversicht bereits in den Kursen wider. Die Aktien legten in den vergangenen vier Wochen prozentual zweistellig zu.
Allerdings lassen sich nicht alle Unternehmen über einen Kamm scheren. Beispielsweise tritt die Notierung des Energieriesens RWE, der zwar seinem Geschäft seit Jahren konsequent einem immer dickeren grünen Anstrich verleiht, kurzfristig nur auf der Stelle. Der Konzern befindet sich in einer Art Klemme: Auf der einen Seite setzt RWE auf Öko-Strom und beteiligt sich zudem aktuell auch an einem neuen Flüssiggas-Terminal, um in Zukunft Erdgas unabhängig von Gasleitungen aus allen Regionen der Welt beziehen zu können. Auf der anderen Seite sind die Deutschen aufgrund eines langfristigen Gasvertrag mit einem russischen Lieferanten in den Ukraine-Konflikt verwickelt.
Im Fokus steht die Erneuerbare-Energien-Branche aber nicht nur wegen der aktuell angespannten geopolitischen Lage, auch kam es zuletzt zu positiven Nachrichten in dem Sektor. So zum Beispiel in der durch schrumpfende Margen sowie Lieferengpässen gebeuteltem Solar-Industrie. Für eine Überraschung sorgte First Solar mit seinen Zahlen zum vierten Quartal. Das Unternehmen verdiente im Schlussviertel 2021 USD 1.23 je Aktie, das war nicht nur knapp 14% mehr als im Vorjahr, auch wurde die durchschnittliche Schätzung der Analysten von USD 1.05 je Anteilsschein deutlich übertroffen. Auf der Umsatzseite ging es ebenso dynamisch nach oben: Die Erlöse schnellten um 48.9% auf USD 907.3 Mio. empor. Die First-Solar-Aktie könnte nun nach dem starken Rückgang seit Oktober vergangenen Jahres im Bereich von USD 70 einen Boden gefunden zu haben.
Von Bodenbildung kann bei der Renewable Energy Group dagegen keine Rede sein. Vielmehr verzeichnete der US-Konzern zuletzt kräftige Aufschläge. Grund: Ölmulti Chevron legte dem Produzenten von Biodiesel sowie erneuerbaren Diesel ein USD 3.15 Mrd. schweres Übernahmeangebot auf den Tisch. Die gebotenen USD 61.5 je Aktie entsprechen rund dem Doppelten des Kurses von vor der Bekanntgabe. Ein Grund für den Deal dürfte sein, dass Renewable Energy Group in einem sehr attraktiven Markt aktiv ist. Laut der Energy Information Administration wird die Produktionskapazität für erneuerbarem Diesel in den USA von derzeit 1 Mrd. Gallonen bis 2024 auf mehr als 5 Mrd. pro Jahr zunehmen.
Wie aufgezeigt spielt in dem Thema Erneuerbare Energien derzeit jede Menge Musik. Wer sich in der Branche engagieren möchte, ist mit dem Migros Bank Clean Energy Index bestens gerüstet, um von weiteren Kuraufschlägen in dem Sektor zu profitieren. Das gegenwärtig 25 Mitglieder starke Barometer bietet nicht nur einen diversifizierten, sondern auch einen aktiven Ansatz. Die Migros Bank überprüft halbjährlich die Indexkomponenten und sorgt damit dafür, dass der Clean Energy-Trend jederzeit bestmöglich abgebildet wird. Die ausgewählten Firmen müssen zum einen substanzielle Umsätze im Bereich Clean Energy tätigen, zum anderen auch eine Reihe qualitativer und quantitativer Kriterien erfüllen. Der vor gut einem Jahr gestartete Tracker auf den Migros Bank Clean Energy Index kommt trotz des aktiven Managements mit einer moderaten Jahresgebühr von 0.95% aus. In dem Index enthalten sind neben den bereits im Text aufgeführten Unternehmen zudem Titel aus Asien und Kanada. Daneben befindet sich mit der Landis+Gyr Group derzeit auch ein heimisches Unternehmen in der Auswahl.
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