Der deutsche Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck erhitzt dieser Tage die Gemüter. Gas- und Ölheizungen sollen ab dem kommenden Jahr verboten, dafür klimafreundliche Energie gefördert werden. Den Kritikern sind die Kosten zu hoch, den Befürwortern kann es dagegen nicht schnell genug gehen. Während die einen noch diskutieren, schafft der US-Konzern Carrier Global Fakten: Der Klimatechnikkonzern, der ebenfalls bereits seit Jahren auch am Wärmepumpenmarkt aktiv ist, übernimmt für EUR 12 Mrd. grosse Teile vom deutschen Branchenprimus Viessmann. Ein cleverer Schachzug, schliesslich soll sich den Prognosen zufolge der Markt für Wärmepumpen in Europa bis 2027 auf EUR 15 Mrd. verdreifachen.
Mit dem Zukauf steigt Carrier Global zu einem führenden Unternehmen in dem zukunftsträchtigen Segment auf. Der im sonnigen Florida ansässige Konzern ist in Europa aber längst kein Unbekannter. Beispielsweise leibte sich Carrier bereits 2004 die Kältetechniksparte der deutschen Linde AG ein. Und mit dem erneuten Zukauf macht die Gesellschaft seinen Namenszusatz „Global“ weiter zum Programm. „Die Übernahme von Viessmann ist eine bahnbrechende Gelegenheit“, freut sich CEO David Gitlin über den Deal und führt weiter aus: „Klimawandel, Nachhaltigkeitsanforderungen und geopolitische Faktoren treiben eine beispiellose Energiewende in Europa voran.“
Aber auch in den USA ist das Geschäft in vollem Gange. Laut dem Klimawandel-Forscher Alexander Gard Murray legte der Anteil der Wärmepumpen bei Neubauten von weniger als einem Viertel zum Anfang des Jahrtausends auf mittlerweile 40% in Übersee zu. Unterstützt durch staatliche Anreize für eine neue Energiezukunft dürfte der Trend weiterhin anhalten. „Wenn Sie sich den Inflation Reduction Act ansehen, dann können Sie darin eine Riesengelegenheit für beide Firmen sehen, ihre Stärken zu bündeln“, erläuterte Max Viessmann im Interview mit CNBC die Aussichten. Für das Viessmann-Geschäft wird bis 2030 ein prozentual zweistelliges Wachstum erwartet. Infolgedessen soll auch das Erlöswachstum bei Carrier um mehr als 100 Basispunkte steigen.
Die Akquisition ist Teil der neuen Strategie von Carrier Global, das Portfolio neu auszurichten. So möchte sich die Firma im kommenden Jahr von den Geschäftsbereichen „Fire & Security“ und „Commercial Refrigeration“ trennen. Mit dem Geld aus den geplanten Verkäufen soll einerseits die Verschuldung reduziert, andererseits die entsprechenden an die Familie Viessmann ausgegebenen Aktien zurückgekauft werden.
Bereits ohne die Deutschen präsentierte sich Carrier zuletzt gut in Form. Im ersten Quartal legte der Umsatz um 13% auf USD 5.3 Mrd. zu. Der Gewinn auf Nettobasis ging zwar zurück, allerdings kam es im Vorjahresquartal zu einem Sondereffekt. Mit einem Ergebnis je Aktie von USD 0.52 wurden die Analystenerwartungen um knapp ein Zehntel übertroffen. Für das Gesamtjahr geht das Unternehmen davon aus, einen Gewinn zwischen USD 2.50 bis 2.60 zu erreichen. In der Mitte der Spanne würde dies einem Plus von 9% entsprechen. Die bereinigte operative Marge wird weiterhin bei 14% gesehen. Der Analystenkonsens erwartet bis 2024 ein durchschnittliches Gewinnwachstum pro Jahr von rund einem Zehntel.
Am Kapitalmarkt befindet sich Carrier in einem ausgeprägten Seitwärtskurs. Zwar weist der Titel auf Sicht von 3 Jahren ein stolzes Plus von 145% auf, allerdings liegt der Aufwärtstrend lange zurück. Bereits seit mehr als 12 Monaten tritt die Aktie im Bereich von USD 40 auf der Stelle. Daran änderten auch der jüngste Quartalsbericht sowie die Ankündigung der Viessmann-Übernahme nichts. Investoren warten vorerst ab, zumal der Deal auch noch nicht vollständig in trockenen Tüchern ist. Wirtschaftsminister Habeck hat angekündigt, den Kauf genau überprüfen zu wollen.
Die neuen Softcallable Barrier Reverse Convertibles sind perfekt auf die aktuelle Situation abgestimmt. Sie ermöglichen bereits bei stagnierenden Kursen eine attraktive Rendite. Und das, obwohl die Produkte mit bedingtem Teilschutz ausgestattet sind. Bei einer Maximallaufzeit von 15 Monaten – der erste Softcall Beobachtungstag findet nach einem halben Jahr statt – hält der BRC auf CHF-Basis einen Coupon von 9.00% p.a. parat. Mit der USD-Version ist sogar eine maximale Verzinsung von 12% p.a. möglich. Um den Höchstertrag zu erreichen, darf die Carrier-Aktie sogar moderat zurücksetzen. Wichtig ist, dass das Underlying die Barriere bei 65% des Anfangslevels nicht touchiert. Die Schwelle befindet sich in etwa auf dem Kursniveau von Mitte 2020.
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