Gross war die Aufregung zuletzt rund um den BMW-Vorstandschef Oliver Zipse. Der 59-jährige Manager, der die Geschicke des Konzerns seit August 2019 lenkt, erreicht nämlich bereits im kommenden Jahr die BMW-interne Altersgrenze. Die gute Leistung von Zipse stimmte den Verwaltungsrat aber gnädig und so verlängerte das Gremium vor wenigen Tagen den Vertrag des Managers bis zum Jahr 2026. «Oliver Zipse hat das Unternehmen in den vergangenen Jahren sehr erfolgreich durch ein ausgesprochen volatiles Umfeld gesteuert», begründet der Verwaltungsratsvorsitzende Norbert Reithofer die Entscheidung. Das sorgte auch an der Börse für ein Aufatmen.
Der Erfolg von Zipse lässt sich in Zahlen ausdrücken: Während seiner bisherigen Amtszeit hat sich der Unternehmenswert von BMW um stolze 60% erhöht. Begleitet wurde dieser Aufstieg von bedeutenden operativen Fortschritten. Erwirtschaftete der Konzern im Kernsegment Automobile im Jahr 2019 nur Rendite vor Zinsen und Steuern von 4.9%, waren es im Gesamtjahr 2022 bereits wieder 8.6%. Im ersten Halbjahr 2023 schafften die Münchner sogar den Sprung in den zweistelligen Bereich und wiesen eine Ebit-Marge von 10.6% aus. Darüber hinaus gibt der Manager, der seine berufliche Laufbahn bei BMW im Jahr 1991 als Trainee begann, im zukunftsträchtigen E-Mobility-Geschäft mächtig Gas. Seit Zipse den Thron erklommen hat legte der Anteil elektrifizierter Autos von 5.8% auf 18.1% Ende 2022 zu. Um diesen weiterhin auszubauen, nimmt der Konzern derzeit viel Geld in die Hand. So kündigten die «Weiss-blauen» soeben an, mehr als 600 Mio. Pfund in England zu investieren, um dort neben der aktuellen Produktion in Deutschland und China ab dem Jahr 2026 ebenfalls die beiden neuen vollelektrischen Modelle Mini Cooper und Mini Aceman zu bauen.
Der ursprünglich britische Kleinwagen ist aber nur eine Stellschraube, an welcher BMW dreht, um in eine erfolgreiche Zukunft zu düsen. Die derzeit grösste Wachstumsoption spielen die Bayern mit der sogenannten «Neuen Klasse» aus. Diese Visionsfahrzeuge, die erstmals in diesem Jahr auf der Automesse IAA vorgestellt wurden, läuten eine neue Ära, vergleichbar wie unter dem legendären Konzernoberhaupt Eberhard von Kuenheim im vorigen Jahrtausend, ein. Das mittlerweile 95-jährige BMW-Urgestein hatte während seiner Amtszeit von 1970 bis 1993 mit der Einführung der 3er-, 5er- und 7er-Reihe das Unternehmen von einem mittelständischen Autobauer zu einem Weltkonzern geformt. Nun steht die nächste Transformationsstufe an. «Die Neue Klasse ist mit Abstand die grösste Investition in unserer Geschichte», beschreibt Entwicklungsvorstand Frank Weber den Umbruch. Und BMW-Chefdesigner Adrian van Hooydonk ergänzt selbstbewusst: «Wir wollen diese Fahrzeuggeneration so modern machen, dass es aussieht, als ob wir eine Generation übersprungen haben.»
Mit dieser eigenen Plattform für Elektroautos versuchen die Deutschen vor allem Marktführer Tesla das Wasser abgraben. Das gilt nicht nur in Bezug auf die Absatzzahlen, sondern auch hinsichtlich Rendite möchte BMW trotz hoher Forschungs- und Entwicklungskosten, im ersten Semester gab das Unternehmen mit EUR 3.2 Mrd. rund ein Zehntel mehr aus, die Marge hochhalten. Laut Zipse werden die Fahrzeuge der Neuen Klasse, die ab 2025 über die Strassen rollen, «sehr profitabel» sein. Für das nächste Jahrzehnt hat sich der Manager zum Ziel gesetzt, im Autogeschäft eine Rendite von 8% bis 10% zu erwirtschaften, und zwar in jedem einzelnen Quartal.
Die Ziele für das laufende Jahr wurden zum Halbjahr nach oben geschraubt. Dank des Erfolgs bei den Stromern sowie einer hohen Nachfrage in den USA soll der Absatz um 5% bis 10% steigen, nachdem zuvor ein Plus von weniger als 5% erwartet wurde. Der derzeit grosse Auftragsbestand, der nach Angaben des Unternehmens für Lieferzeiten von bis zu 7 Monaten sorgt, sichert die Prognose ab. Auch die Profitabilität dürfte höher als bisher gedacht ausfallen. Der Konzern strebt neu eine Rendite von 9% bis 10.5% an, zuvor war das Margenziel auf die langjährige Spanne von 8% bis 10% begrenzt. Der Optimismus auf der Ergebnisseite ist unter anderem der hohen Preisdisziplin von BMW geschuldet. Dem von E-Auto-Pionier Tesla angezettelten Preiskampf erteilte Zipse eine klare Absage.
An der Börse ist die BMW-Aktie in diesem Jahr kräftig durchgestartet und schnupperte bereits am Rekordhoch bei EUR 123.75 aus 2015. Allerdings schwenkte der DAX-Titel zuletzt in eine Konsolidierungsphase ein, die sich derzeit knapp unterhalb der EUR 100er-Marke abspielt. Anleger können diese Seitwärtsfahrt mit zwei neuen Softcallable Barrier Reverse Convertibles in attraktive Gewinne ummünzen. Bei einer Laufzeit von maximal 15 Monaten sowie einem Risikopuffer von komfortablen 35% ist eine Verzinsung von 8.00% p.a. bei der CHF-Variante möglich. Das auf EUR lautende Produkt bietet sogar einen Coupon von 10.00% p.a. Bei beiden Produkten kommt es das erste Mal nach 6 Monaten zu einer Softcall-Beobachtung.
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