Auch wenn die Details noch nicht ganz geklärt sind, geben die Meteorologen dem sogenannten «Goldenen Oktober» derzeit noch eine Chance. Auch Krypto-Anleger haben im laufenden Monat noch Hoffnung, dass sich ein «Hochdruckgebiet» durchsetzt. Genauer: Bitcoin, zwar schwach in den Herbst gestartet, baute zuletzt sukzessive Stärke auf und steht nun vor dem Ausbruch nach oben. Damit würde sich die langjährige positive Oktober-Serie fortsetzen. Der weltweit wertvollste digitale Vermögenswert hat mit Ausnahme von den Jahren 2014 und 2018 den Monat immer im positiven Bereich abgeschlossen.
Aktuell liegt Bitcoin im Oktober etwa 10% im Plus. Die scharfen Rücksetzer Anfang August und dann noch einmal zu Beginn des Septembers hat Bitcoin inzwischen gut verdaut, auch wenn das Zwischenhoch bei USD 70‘000 Ende Juli noch nicht erreicht wurde. Um die psychologisch wichtige Marke zu überwinden, bedarf es zunächst den Bereich um USD 63‘000/65‘000 nachhaltig zu knacken. Hier verläuft neben horizontalen Widerständen auch die 200-Tage-Durchschnittslinie. An dieser bissen sich die Bitcoin-Anhänger in den vergangenen Wochen bereits öfters die Zähne aus.
Bei USD 70‘000 würde Bitcoin auf eine Marktkapitalisierung von knapp USD 1.4 Bio. kommen. Geht es nach diversen Experten, sind dies Peanuts. So rechnet BlackRock damit, der Vermögensverwalter verfügt selbst über rund 370‘000 BTC in seinen Fonds, dass der Wert des Krypto-Assets in den kommenden Jahren auf USD 5.4 Bio. zulegen könnte. Das entspräche einem Kursanstieg auf sage und schreibe rund USD 270‘000 Dollar. Nach Ansicht von BlackRock existieren globale Trends wie technologische Innovationen und demografische Verschiebungen, Stichwort «Generation Z», welche für digitale Vermögenswerte wie Bitcoin sprechen.
Für die Experten der Investmentgesellschaft ARK Invest sind es vor allem die Dezentralisierung und Transparenz des Bitcoin-Netzwerkes, welche Bitcoin so begehrt machen. Im besten anzunehmenden Fall geht das Team um Star-Investorin Cathie Wood davon aus, dass Bitcoin bis 2030 in den siebenstelligen Bereich steigen wird. Selbst im Basis-Szenario ist das Kursziel mit USD 682‘800 aus heutiger Sicht noch astromisch.
Kurzfristig dürften allerdings andere Faktoren die Hauptrolle in Bezug auf die weitere Wertentwicklung spielen. Das wären zum einen die Zinsen und zum anderen die US-Präsidentschaftswahlen. Vor allem ein Sieg des republikanischen Kandidaten Donald Trump könnte Bitcoin anspornen. «Die USD 100‘000er-Marke käme in diesem Fall in Reichweite», glaubt Anlagestratege Jürgen Molnar vom Brokerhaus RoboMarkets. Trump hatte bei einer Wahlkampf-Veranstaltung verkündet, dass er ein «Krypto-Präsident» werden möchte und sogar eine nationale Reserve in dem Asset anlegen wird. Die Aussicht auf weitere Zinssenkungen in der Euro-Zone und in den USA spielt Bitcoin ebenfalls in die Hände. Denn diese machen riskante Anlagen wie Krypto-Assets wieder attraktiver. Am Markt wird für diese Woche ein weiterer Zinsschritt der EZB in Höhe von 25 Basispunkten nach unten erwartet. In den USA stehen die nächsten geldpolitischen Entscheidungen am 7. November und 18. Dezember an. An beiden Terminen wird mit einer Reduzierung des Leitsatzes um jeweils 0.25 Prozentpunkte gerechnet.
Nachdem es also an der Zinsfront zuletzt zu einer Entspannung kam und die Chancen des republikanischen Kandidaten Trump, die US-Wahlen am 5. November zu gewinnen, auf dem Online-Prognoseportal PredictIt von 52 Cent auf 54 Cent gestiegen sind, haben die Blockchain-Aktien-ETFs parallel dazu einen der grössten wöchentlichen Zuflüsse dieses Jahres verzeichnetet. Anleger hierzulande können ebenfalls 1:1 an weiteren Kursgewinnen von Bitcoin profitieren – und das nicht über den Umweg von Aktien, sondern mit einer Investition in Tracker-Zertifikate auf Bitcoin. So beziehen sich die Anfang 2021 auf den Markt gekommenen Zertifikate gezielt nur auf dieses digitale Asset. Die Produkte sind in den Währungstranchen CHF, USD und EUR erhältlich und kommen allesamt mit einer Verwaltungsgebühr von 1.50% p.a. aus. Damit auch Anleger mit schmalem Geldbeutel in das weltgrösste Krypto-Asset investieren können, wurde bei Emission ein relativ hohes Ausübungsverhältnis von 1:1000 gewählt. Theoretisch bräuchte man also 1‘000 Zertifikate um einen Bitcoin zu beziehen. Durch diese Stückelung ist das Asset problemlos für Jedermann handelbar.