Am 4. November reist der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz nach China. Bei seinem Antrittsbesuch im Reich der Mitte wird der Regierungschef von hochrangigen Wirtschaftsvertretern begleitet. Unter anderem zählt der CEO von BASF, Martin Brudermüller, zur Reisegruppe. Kurz vor dem Trip hat sich der Manager positiv zu den Aussichten für das Chemieunternehmen in China geäussert. Er rechnet im wichtigsten Schwellenland weiterhin mit Wachstum. «Wir machen uns um die langfristige Entwicklung keine Sorgen», erklärte Brudermüller. Unter anderem baut der Konzern gerade einen neuen Verbundstandort in Zhanjiang in der Provinz Guangdong auf. Bis zum geplanten Abschluss dieser Expansionsmassnahme im Jahr 2030 möchte BASF zwischen EUR 8 Mrd. und EUR 10 Mrd. investieren. «Der Standort wäre nach Ludwigshafen (Deutschland) und Antwerpen (Belgien) der drittgrösste BASF-Standort weltweit», schreibt das Unternehmen auf seiner Internetseite.
Interessant ist China nicht nur wegen der Nachfrage – in den ersten drei Quartalen 2022 erzielte der Chemieriese mehr als 13% der Umsätze in diesem Markt (Greater China). Mit der Produktionsverlagerung stemmt sich das Unternehmen auch gegen den Kostenanstieg auf dem alten Kontinent. Vor allem die Preissteigerungen für Energie haben dem DAX-Mitglied in den ersten neun Monaten 2022 belastet. Allein bei Erdgas vielen dem Unternehmen zufolge an den europäischen Standorten Mehrkosten von rund EUR 2.2 Mrd. im Vergleich zum Vorjahr an. Für das dritte Quartal meldete BASF zwar unter anderem dank Preiserhöhungen einen prozentual zweistelligen Umsatzanstieg auf knapp EUR 22 Mrd. Beim Ergebnis musste das Unternehmen jedoch deutlich Abstriche hinnehmen. Bereinigt um Sondereinflüsse blieben vor Zinsen und Steuern (Ebit) EUR 1.35 Mrd. übrig – 27.7% weniger als in der Vorjahresperiode.
An der Prognose für 2022 hält der CEO dennoch fest. Martin Brudermüller peilt im Gesamtjahr unter anderem einen Umsatz zwischen EUR 86 Mrd. und EUR 89 Mrd. ein. Selbst um unteren Ende dieser Spanne unterstellt er damit ein Wachstum von mehr als 9%. Beim Ebit vor Sondereinflüssen geht der CEO dagegen von einem deutlichen Rückgang aus. Er rechnet hier mit EUR 6.8 Mrd. bis EUR 7.2 Mrd. Zum Vergleich: 2021 lag die Ergebniskennziffer bei EUR 7.8 Mrd. Um möglichst bald wieder in diese Richtung zu kommen, hat der Konzern ein Kosteneinsparprogramm angekündigt. Der Fokus liegt hier auf Europa und Deutschland – am Heimatmarkt fuhr BASF im dritten Quartal ein negatives Ergebnis ein. 2023 und 2024 möchte das Management Massnahmen umsetzen, welche die Kosten ausserhalb der Produktion um jährlich EUR 500 Mio. drücken sollen. Mehr als die Hälfte der Einsparungen sind für den Standort Ludwigshafen angedacht. Bei diesem Programm wird es wohl nicht bleiben. «Weitere Massnahmen zur mittel- und langfristigen strukturellen Anpassung des Produktions-Verbunds von BASF in Europa werden derzeit erarbeitet und sollen im ersten Quartal 2023 kommuniziert werden», erklärte das Unternehmen Mitte Oktober.
Schon vor dieser Ankündigung hatte die BASF-Aktie ihre Talfahrt stoppen können. Die generelle Erholung an den Aktienmärkten bescherte dem zyklischen Large Cap im Oktober ein Kursplus von nahezu 15%. Selbst wenn dem Dividendentitel keine nachhaltige Wende nach oben gelingen sollte, ist mit Autocallable Barrier Reverse Convertible eine attraktive Rendite möglich. Das Produkt schüttet ungeachtet der weiteren Kursentwicklung von BASF einen vierteljährlichen Coupon in Höhe von 10.67% p.a. aus. In die zwölfmonatige Laufzeit startet der deutsche Blue Chip mit einem Risikopuffer von 50%. Solange BASF nicht auf oder unter diese Marke fällt, wird das Nominal am Laufzeitende vollständig zurückbezahlt. Im Falle einer Barriereverletzung erlischt der Teilschutz und die Tilgung ist an den Verlauf der BASF-Aktie gekoppelt. Zu beachten gilt es überdies die Autocallable-Funktion: Sie kann zu einer vorzeitigen Kündigung und Rückzahlung dieser Emission führen.
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