Zu Beginn der Woche gab der Winter in den Bergen sein erstes Stelldichein. In Höhen von mehr als 1'600 Metern kam einiges an Schnee zusammen. Die Bilder aus den Alpen dürften bei vielen Menschen das vorweihnachtliche Gefühl verstärken. Im Detailhandel hatte das Fest längst Einzug gehalten – Adventskalender, Lebkuchen und Schoggi-Weihnachtsmänner warten auf ihre Käufer. Nicht nur hier zu Lande, weltweit kommen die Konsumenten daher verstärkt mit Barry Callebaut in Berührung. Der führende Hersteller von hochwertigen Schokoladen- und Kakaoprodukten beliefert industrielle Nahrungsmittelhersteller genauso, wie Chocolatiers, Confiseure oder Bäcker. An der Börse sorgte Barry Callebaut in den vergangenen Jahren nicht gerade für Hochgenuss. Vielmehr bewegt sich die Aktie in einem Abwärtstrend, der sie im April zum ersten Mal seit dem Herbst 2011 in die Nähe der runden Marke von CHF 700 geführt hat. Zuletzt meldete sich der Mid Cap zurück. Gegenüber dem Tief machte Barry Callebaut annähernd zwei Drittel gut.
Jetzt kommt der Rebound auf den Prüfstand. Am 5. November veröffentlicht Barry Callebaut die Ergebnisse der Geschäftsperiode 2024/25 (per 31.08.). Ausserdem werden sich CEO Peter Feld und CFO Peter Vanneste an einem Call zu Wort melden. In der kommenden Woche wird sich also zeigen, ob der Branchenriese wenigstens seine angepasste Prognose erreichen konnte. Gleich drei Mal musste der CEO den Ausblick korrigieren. «Unsere Industrie erlebt seit 18 Monaten ein beispiellos disruptives und volatiles Marktumfeld», rechtfertigte sich Feld Anfang Juli. Er zielte damit einerseits auf die starken Schwankungen bei den Rohstoffpreisen ab. Das gilt vor allem für Kakao: 2024 verteuerte sich die Schoggi-Grundzutat um bis zu 180%. Als sich hier gerade eine Entspannung abzeichnete und der Kakao-Future stark korrigierte, poppte mit der US-Zollpolitik ein neues Problem in der Konzernzentrale von Barry Callebaut auf. 2023/24 hat das Unternehmen in Nordamerika mehr als eine halbe Millionen Tonnen Schokolade verkauft. Nach Westeuropa war die Region damit das zweitwichtigste Absatzgebiet.
Im Fiskaljahr 2023/24 konnte Barry Callebaut das Gesamtvolumen – Schoggi und Kakao – noch stabil halten. Für die im August beendete Periode erwartete das Management einen Rückgang von 7%. Beim operativen Ergebnis (Stufe Ebit) stellte CEO Peter Feld selbst in der korrigierten Prognose noch ein Wachstum im mittleren bis hohen einstelligen Bereich in Aussicht. Zuvor war er von zweistelligen Steigerungsraten ausgegangen. Obwohl der Konzern die steigenden Rohstoffkosten an die Kunden weitergeben konnte, bleibt die Ausgabendisziplin ein zentrales Thema. «Mit unserem Investitionsprogramm BC Next Level werden wir noch agiler und widerstandsfähiger gegenüber den volatilen Kakaopreisen, mit dem klaren Ziel, unsere Rendite zu steigern und unsere Verschuldung zu reduzieren», erklärte der Top-Manager Anfang Juli. Die 2023 lancierte Strategie soll – unter anderem durch eine Vereinfachung des Produktportfolios – zu Einsparungen von CHF 250 Mio. führen. Allerdings kommt es bei der Realisierung der Kostensenkungen zu Verzögerungen.
Umso genauer werden Analysten und Investoren darauf achten, wo Barry Callebaut bei der Umsetzung von «BC Next Level» steht. Auf grosses Interesse dürften – neben den nackten Zahlen – zudem die Aussagen von CEO und CFO zum aktuellen Markt stossen. Selbst wenn der SMIM-Konzern in der kommenden Woche eine bittere Geschmacksnote verbreiten sollte, ist mit dem Softcallable Barrier Reverse Convertible eine attraktive Rendite möglich. Der garantierte Coupon der auf CHF lautenden Neuemission beträgt 10.2% p.a. Dieser Chance steht eine Barriere von tiefen 59% des Anfangslevels gegenüber. Solange Barry Callebaut in den kommenden 18 Monaten nicht auf oder unter diese Marke fällt, zahlt die Emittentin das Nominal vollständig zurück. Andernfalls erlischt der Teilschutz und das Produkt wäre dem vollen Kursrisiko des Mid Caps ausgesetzt.
Barry Callebaut zählt zum Basiswerteuniversum der Leonteq-Hebelprodukte. Knapp 70 Warrants und Mini-Futures machen die kurzfristige Positionierung, sowohl auf der Long- als auch der Short-Seite, möglich. Unabhängig von der Ausrichtung gilt: Geht das jeweilige Tradingkalkül nicht auf, drohen überproportionale Verluste.
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