Zum Jahreswechsel gehört dazu, dass Anleger den Markt nach potenziellen Gelegenheiten durchforsten, die sich im neuen Börsenjahr zu erfolgreichen Investments entwickeln könnten. Eine Möglichkeit bietet der sogenannte «Laggard Trade», bei dem Aktien, die im Vorjahr schlecht abgeschnitten haben, im neuen Jahr auf die Überholspur wechseln. Weit oben auf der Liste der Nachzügler steht Adecco. Mehr als 40% gaben die Valoren des Personalvermittlers 2024 nach und sackten dabei sogar auf den tiefsten Stand seit 1996 ab.
Ob nach knapp drei verlorenen Jahrzehnten bei dem SLI-Mitglied in 2025 nun die Weichen auf Rebound stehen, dürfte in erster Linie von der weiteren fundamentalen Entwicklung abhängen. Zuletzt kam das operative Geschäft spürbar unter Druck. Der Konzern mit Sitz in Zürich muss sich derzeit mit einem sich rasch wandelnden Umfeld für die Personalvermittlung auseinandersetzen. Internet-Plattformen sowie der zunehmende Einsatz von Künstlicher Intelligenz machen dem traditionellen Geschäftsmodel starke Konkurrenz. Dies spiegelt sich auch ich den Büchern von Adecco wider: Im dritten Quartal sanken die Erlöse organisch um 5% auf EUR 5.7 Mrd., der um Sonderfaktoren bereinigte Betriebsgewinn (Ebita) brach um ein Fünftel auf EUR 162 Mio. ein.
Die einstige Wachstumsstory, auch belastet durch die Corona-Pandemie, liegt bereits seit Jahren brach. Auf der Umsatzseite bewegt sich Adecco derzeit auf dem Niveau von 2018, beim Ebida liegt das Unternehmen sogar ein Viertel unter dem damaligen Stand. Und doch macht sich allmählich Hoffnung breit, im Schlussviertel 2024 könnte der negative Trend ein Ende gefunden haben. Adecco stellt bei Umsatz, Bruttomarge und Kostenquote vergleichbare Ergebnisse wie im Vorquartal in Aussicht. Hinzu kommt, dass die Zürcher in Zukunft noch stärker den Rotstift ansetzen werden. So sollen die Allgemein- und Verwaltungskosten im vierten Quartal um EUR 171 Mio. Euro sinken. Ob das Team um CEO Denis Machuel Wort halten kann, werden Anleger bei der nächsten Zahlenpräsentation am 26. Februar erfahren.
2025 könnte es dann wieder aufwärts gehen. Anziehen soll das Geschäft allen voran in den USA. Zuletzt hatten sich die Einstellungszahlen verlangsamt, da viele Arbeitgeber im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen an Mitarbeitern festhielten und die Arbeitnehmer aufgrund wirtschaftlicher und politischer Unsicherheiten zögerten, den Job zu wechseln. Demzufolge brachen die Umsätze in Nordamerika in den drei Monaten bis September um 15% ein. «Wir glauben fest an die US-Wirtschaft», zeigt sich Machuel nun aber optimistisch. Aber nicht nur jenseits des Atlantiks hat Adecco Chancen, wieder auf den Wachstumskurs zurückzukehren. Wenn sich das makroökonomische Umfeld in den großen europäischen Volkswirtschaften Deutschland und Frankreich verbessert, könnte sich der jüngst begonnene Stabilisierungstrend fortsetzen. In Deutschland stehen zudem im Februar Regierungswahlen an, die möglicherweise weitere Impulse geben könnten.
Die Analysten von Vontobel sehen in jedem Fall Chancen bei Adecco. Die Privatbank hat den Mid Cap in ihren elitären Kreis der «Schweizer Aktienfavoriten» für 2025 gewählt. Zuversichtlich stimmen die Experten die Kosteneinsparungen, die sich positiv auf die Rentabilität auswirken werden. Darüber hinaus stellt dem Institut zufolge der verbesserte Cashflow-Trend einen wichtigen Faktor für die «Aufrechterhaltung einer progressiven Dividende» dar. Auch der Analystenkonsens sieht auf der Ergebnisseite deutliche Verbesserungen. Demzufolge soll sich der Gewinn je Aktie in diesem Jahr um 13.4% verbessern und das Wachstumstempo in 2026 noch einmal zunehmen (siehe Grafik). Damit errechnet sich für 2025 ein KGV von 8.4, 2026 reduziert sich die viel beachtete Kennziffer gar auf 7.0.
Um mit den neuen Softcallable Barrier Reverse Convertibles eine prozentual zweistellige Rendite einzuholen, muss die Adecco-Aktie keinen Rebound aufs Parkett legen. Bei einer Laufzeit von maximal 18 Monaten sowie einem Risikopuffer von komfortablen 41% ist bereits bei einer Kursstagnation ein attraktiver Ertrag möglich. Die CHF-Variante bietet eine Verzinsung von 10.80% p.a., dass auf EUR lautende Produkt ist sogar mit einem Coupon von 12.00% p.a. ausgestattet. Zudem ist eine bedingte Couponzahlung integriert. Sofern Adecco zum vierteljährlichen Stichtag über dem Trigger Level von 59% des Startkurses notiert, wird die jeweilige Ausschüttung fällig. Erfüllt die Aktie diese Voraussetzung nicht, «merkt» sich das Produkt die verpasste Chance. Sobald der Basiswert an einem späteren Beobachtungstag die vorgesehen Hürde schafft, überweist die Emittentin den aktuellen Coupon und holt verpasste Ausschüttungen nach. Bei beiden Produkten kommt es das erste Mal nach 6 Monaten zu einer Softcall-Beobachtung.
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