Netflix steht vor einem Wendepunkt: Der Streaming-Gigant rückt bei den anstehenden Quartalszahlen am Dienstagabend seine neuen Kennzahlen für Nutzung und Umsatz stärker in den Fokus – und verabschiedet sich schrittweise von der reinen Fixierung auf Abonnentenzuwächse. Mit diesem Strategiewechsel will das Unternehmen zeigen, dass sich langfristiges Wachstum zunehmend über Engagement, Werbeeinnahmen und Content-Performance definiert. In Q2 legte der Umsatz um 16% auf USD 11.08 Mrd. zu, und auch für das dritte Quartal erwarten die von Refinitiv befragten Analysten mit rund USD 11.51 Mrd. ein Plus von 17%. Der Gewinn je Aktie dürfte dabei mit knapp USD 6.97 rund 30% über dem Vorjahreswert liegen.
Treiber dieser Entwicklung ist vor allem das Werbegeschäft: Die Zahl der Nutzer im werbefinanzierten Tarif hat sich auf geschätzte 94 Millionen erhöht, das Anzeigengeschäft soll sich 2025 laut Prognosen mehr als verdoppeln. Damit wandelt sich Netflix zu einem hybriden Modell aus Abos und Werbeerträgen – eine Balance, die Margenwachstum bringen, aber gleichzeitig den höheren Abo-Stufen nicht zu stark Marktanteile abnehmen soll. Analysten sehen hier einen entscheidenden Test für das Management: Gelingt die Monetarisierung pro Nutzer, ohne die Zahlungsbereitschaft der Stammkunden zu gefährden?
Neben der Werbung stehen auch Inhalte und Margen im Mittelpunkt. Franchises wie KPop Demon Hunters oder das kommende Stranger Things 5 sollen globale Reichweite sichern und neue Nutzer binden, während regionale Produktionen und Live-Formate die Plattform weiter diversifizieren. Zugleich muss Netflix zeigen, dass steigende Produktions- und Technologiekosten durch höhere Effizienz und Cashflow kompensiert werden können. Mit einer Jahresperformance von rund 40% und hohen Erwartungen an Wachstum und Profitabilität ist die Messlatte hoch – Blockbuster-Zahlen sind nötig, um die Bewertung zu rechtfertigen.
Je nachdem, ob Netflix mit starken Zahlen überzeugt oder mit enttäuschenden Signalen zu Margen und Werbung überrascht, könnten die Kursschwankungen deutlicher ausfallen. Für aktive Anleger ergeben sich damit spannende kurzfristige Chancen – insbesondere mit Hebelprodukten.
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