In der vergangenen Ausgabe von «Leonteq Know-how» sind wir in Partizipationsprodukte eingestiegen, indem wir Outperformance Zertifikate unter die Lupe genommen haben und uns ausführlich mit der Konstruktion und dem Auszahlungsprofil dieser Produkte beschäftigt haben. Im aktuellen Wissensnewsletter werfen wir nun einen detaillierten Blick auf eine weitere gefragte Form dieser Produktkategorie.
Zu den bekanntesten Vertretern der Partizipationsprodukte zählt das Bonus-Zertifikat. Das Besondere an dieser Struktur ist, dass sie selbst bei seitwärts tendierenden oder sogar moderat rückläufigen Kursen attraktive Renditen ermöglicht. Verantwortlich hierfür ist der Bonus. Sofern der Basiswert während der Laufzeit eine vorab fixierte Barriere nicht berührt oder unterschreitet, überweist die Emittentin eine Mindestrückzahlung, die dem Bonus Level entspricht. Dem nicht genug: Sollte der zugrunde liegende Titel zum Verfall das Bonus Level übertreffen, partizipiert das Zertifikat an den Gewinnen. Sobald es dagegen zu einer Verletzung der Barriere kommt, erlischt der Teilschutz und das Investment ist direkt an den Verlauf des Basiswertes gekoppelt.
Auch beim Bonus-Zertifikat ist die Zero Strike Call Option eine Art Fundament. Als weiterer Baustein kommt ein Down and out Put dazu, dessen Strike dem Bonus Level entspricht. Diese Option verfällt wertlos, sobald der Basiswert während der Laufzeit auf oder unter der Barriere notiert. Zur Finanzierung ziehen die Emittenten die erwarteten Dividenden aus dem Basiswert heran. Je höher die Gewinnbeteiligungen ausfallen, desto mehr Kapital steht für den Kauf der benötigten Optionen zur Verfügung. Dabei stellt der Down an out Put eine Art Stellschraube für das Rückzahlungsprofil dar. Wird sein Strike (Bonus Level) höher angesetzt, geht dies zu Lasten des Risikopuffers. Möchte der Emittent dagegen eine möglichst tiefe Barriere erreichen, schrumpft die Mindestrückzahlung.
In die Praxis: Leonteq hat ein Bonus-Zertifikat auf den Roche Genussschein (Valor: 117180141) lanciert. Die Barriere liegt bei 69% der Anfangsfixierung. Solange der Large Cap nicht auf oder unter diese Marke fällt, ist am Laufzeitende in drei Jahren in jedem Fall die Mindestrückzahlung von 112% der Denomination fällig. Der Bonus ist so gewählt, dass er in etwa den während der Laufzeit erwarteten Dividenden von Roche entspricht. Auf der Kursseite zählte der Basiswert zuletzt eher zu den schwächeren Vertretern des SMI. Sollte Roche eine Wende nach oben schaffen, würde das Bonus-Zertifikat daran auch über das Bonus Level hinaus partizipieren. Ein Blick auf das Auszahlungsdiagramm verdeutlicht die skizzierten Modalitäten.
Die Bonus-Chance von 12% ist durch eine Barriere bei 69% der Anfangsfixierung teilgeschützt. Sollte Roche eine Aufwärtsbewegung starteten und zum Laufzeitende das Bonus Level übertreffen, profitiert das Zertifikat. Die Rückzahlung geht entsprechend dem Kursanstieg des Basiswert nach oben. Gibt Roche dagegen innerhalb von 3 Jahren um 31% oder mehr nach, endet das Investment mit einem Verlust.
Die auf Optionen basierende Bauweise macht es möglich, Bonus- und Outperformance-Zertifikat zu kombinieren. Hierfür verwendet der Emittent neben Zero Strike Call und Down and out Put weitere Optionen. Soll das Produkt einen Cap enthalten, werden Call-Optionen geschrieben, deren Strike dem Höchstbetrag entspricht. Ein Bonus-Outperformance-Zertifikat auf Roche mit Cap (Valor: 117180142) rundet die speziell für diesen Know-how-Artikel lancierte Produktserie ab. Bonus-Level (12%) und Barriere (69%) entsprechen dem klassischen Bonus-Zertifikat. Zusätzlich partizipiert das Produkt zum Ende der dreijährigen Laufzeit mit einer Rate von 200% an einem über das Bonus Level hinaus gehenden Kursanstieg bei Roche. Diese Funktion gilt bis zum Cap von 130%, woraus eine maximale Rückzahlung von 148% der Denomination resultiert.
Das Bonus-Outperformance-Zertifikat mit Cap ist besonders vielseitigkeit. Neben der teilgeschützten Mindestrückzahlung bietet das Produkt die Chance auf eine überproportionale Partizipation bis zum Cap. Natürlich geht es auch hier nicht ohne Risiko: Sollte Roche die Barriere reissen, ist das Investment dem vollen Rückschlagspotenzial des Basiswerts ausgesetzt.
Bei sämtlichen Bonus-Zertifikaten kann es während der Laufzeit zu einer Abweichung vom inneren Wert kommen. Im Sekundärmarkt nehmen vor allem der Kurs des Basiswertes, die implizite Volatilität sowie die Dividendenerwartungen Einfluss auf das Pricing.
Bonus-Zertifikate können auf mehreren Aktien oder Indizes basieren, der Fachjargon spricht dann vom Multi Bonus-Zertifikat. Zu welcher Ausgestaltung Anleger greifen, hängt von der persönlichen Markterwartung sowie der Einschätzung des Underlyings ab. Gleichzeitig gilt es den eigenen Risikoappetit abzuwägen.
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