Im E-Mobilitätssektor überschlagen sich derzeit die Ereignisse. So überraschte die EU kürzlich mit ihrem Vorstoss, ab 2035 den Verkauf von Verbrennern zu verbieten. Die Sportwagen-Ikone Ferrari stellte nahezu zeitgleich seine Elektropläne vor und das E-Startup Polestar düste nur wenige Tage später aufs Börsenparkett. Letztgenannter im wahrsten Sinne des Wortes: Die Aktien des 2017 als Joint Venture zwischen dem schwedischen Autobauer Volvo und der chinesischen Geely ins Leben gerufenen Unternehmens starteten am 24. Juni zu einem Kurs von USD 12.98, das entspricht einem Anstieg von 15.5% gegenüber dem Schlusskurs der SPAC-Gesellschaft vor der Fusion. Zum Hintergrund: Polestar schlüpfte in die Mantelfirma «Gores Guggenheim» und ist nun unter dem Tickersymbol «PSNY» an der Nasdaq in New York gelistet.
Polestar ist nicht das erste Elektro-Startup, welches per SPAC-Deal zu einer Börsennotierung gelangte. Lucid, Fisker und Nikola sowie auch jüngst Rivian schlugen bereits diesen schnellen Weg an den Kapitalmarkt ein. Nach anfänglichen Kurserfolgen zeigten sich bei den Titeln aber Bremsspuren. Aktuell notieren die Jungunternehmen unter ihrem jeweiligen Börseneinstand. Dies dürfte allerdings weniger dem Potenzial der Startups geschuldet sein, als vielmehr der abnehmenden Risikoaversion der Anleger im Zuge der schwächelnden Börsen.
Dass sich Polestar trotz der jüngsten Kurskapriolen an den Aktienmarkt traut, ist durchaus als Zeichen der Stärke zu werten. Zugute kommt den Schweden dabei, dass sie über ein erfahrenes und finanzkräftiges Duo im Hintergrund verfügen. Volvo Cars und dessen Eigentümer Geely sind immer noch im Besitz von 48% der Anteile. Auf operativer Ebene drückt Polestar derzeit aufs Gas. Beim «Goodwood Festival of Speed 2022» stellten die Schweden vergangene Woche den neuen Polestar 5 vor. Dabei handelt es sich im einen viertürigen GT mit einer 800-Volt-Architektur, der über 650 kW (884 PS) leisten kann. Geplant ist, das Fahrzeug 2024 auf den Markt zu bringen. Neben den beiden Modellen Polestar 3 und Polestar 4 ist es das dritte E-Auto, welches das Unternehmen in den kommenden drei Jahren auf den Markt bringen wird. Polestar 3, der in den USA und China produziert wird, ist der erste SUV des Konzerns und feiert diesen Oktober Weltpremiere. Bei der Nummer 4 handelt es sich wiederum um ein Crossover aus SUV und Coupé, das 2023 nicht nur die Strassen elektrisieren, sondern auch der Konkurrenz einheizen soll.
Jedes Jahr ein neues Modell, lautet also die Devise von CEO Thomas Ingenlath. Bislang sind zwei Elektroautos im Programm, die sich einer hohen Nachfrage erfreuen. Die Schweden lieferten im vergangenen Jahr weltweit 29‘000 Fahrzeuge aus, ein Plus von 185% im Vergleich zum Vorjahr. Dazu beigetragen hat die Expansion in neue Länder. 2021 erweiterte die Gesellschaft ihre globale Präsenz von zehn auf 19 Märkte. In der ersten Hälfte des laufenden Jahres kamen bereits sechs weitere Regionen hinzu. Damit kommt Polestar seinem Ziel, bis Ende 2023 auf mindestens 30 Märkten aktiv zu sein, rasch näher. «Mehr als 55‘000 Fahrzeuge von Polestar sind heute weltweit auf den Strassen unterwegs und wir bringen in nur drei Jahren ein Portfolio von drei neuen Modellen auf den Markt», zeigt sich Ingenlath zufrieden.
Ebenfalls glücklich kann der 58-jährige Manager über den aktuellen Auftragsbestand sein. Dieser beläuft sich auf ein Rekordniveau von mehr als 75‘000 Fahrzeugen pro Jahr. Bis Ende 2025 plant Polestar die jährlichen Verkaufszahlen auf rund 290‘000 zu steigern. Besonders beachtlich ist in diesem Zuge der Ergebnisausblick. Noch vor Mitte des Jahrzehnts möchte das Unternehmen mit Hauptsitz in Göteborg profitabel sein. Der aktuelle Geschäftsverlauf zeigt bereits in die richtige Richtung: Im ersten Halbjahr hat der Autobauer mehr als 32‘000 Bestellungen für den Polestar 2 erhalten, was einem Plus von 290% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Entgegen kommt dem Unternehmen zudem ein jüngster Grossauftrag von Hertz. Der Autovermieter bestellte 65‘000 Fahrzeuge für die kommenden fünf Jahre. Anfang Juni wurden bereits die ersten Karossen ausgeliefert.
Auch wenn der Notierung von Polestar kurz nach dem Börseneinstand das gleiche Schicksal ereilte wie den Wettbewerbern und die Aktie unter ihrem Startwert zurückfiel, ist längst nicht aller Tage Abend. Jedoch zeigen die Schwankungen, dass Investments in E-Auto-Startups durchaus risikobehaftet sind. Anleger können an den Chancen des Newcomers aber auch mit bedingten Teilschutz teilnehmen. Leonteq hat dazu zwei Barrier Reverse Convertibles auf Polestar strukturiert, mit denen sich bereits bei einer Seitwärtsfahrt überdurchschnittlich hohe Renditen erzielen lassen. Bei einer Laufzeit von maximal einem Jahr sowie einem Risikopuffer von komfortablen 45% ist eine Verzinsung von 12.00% p.a. bei der CHF-Variante möglich. Das auf USD lautende Produkt bietet sogar einen Coupon von 15.00% p.a. Noch mehr Rendite verspricht der Multi-BRC auf Geely, Polestar und Volvo. Das auf Schweizer Franken lautende Produkt, welches die gesamte Polestar-Familie vereint, ist mit einem Coupon von 17.00% p.a. ausgestattet. Die Barriere wird ebenso wie bei den Single-BRCs bei 55% der Anfangslevels fixiert. Bei allen drei Produkten kommt es das erste Mal nach 6 Monaten zu einer Softcall-Beobachtung.
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