Geht es um Rückversicherungskonzerne, fallen meist sofort die Namen der beiden Marktführer Munich Re und Swiss Re. Allerdings könnte das zu kurz gedacht sein. Der mit einem Bruttoprämienvolumen von mehr als EUR 27 Mrd. drittgrösste Rückversicherer der Welt, die Hannover Rück, schnitt an der Börse zuletzt sogar besser ab als die Kontrahenten. Auf Sicht von einem Jahr steht bei der Hannover Rück-Aktie ein geringfügiges Minus von rund vier Prozent zu Buche, während Munich Re knapp das Doppelte verlor und Swiss Re sogar prozentual zweistellige Kursverluste verbuchen musste.
Das Tochterunternehmen des deutschen Versicherungskonzerns Talanx ist in sämtlichen Sparten der Schaden- und Personen-Rückversicherung tätig. Besonders in der Schaden-Rückversicherung konnte Hannover Rück zuletzt punkten. Aufgrund deutlich verbesserter Preise und Konditionen legten die gebuchten Bruttoprämien – aus regionaler Sicht gibt Nordamerika den Ton an – im Geschäftsjahr 2021 um 14.8% auf EUR 19.2 Mrd. zu. Trotz mehrerer Grossschäden wie der Hurrikan «Ida» schnellte das operative Ergebnis (Ebit) um 84% auf EUR 1.5 Mrd. empor. Im Bereich der Personen-Rückversicherung schlug allerdings die Pandemie erneut zu und führte zu Belastungen in Höhe von rund einer halben Milliarde. Folglich reduzierte sich das Ebit um 43% auf EUR 223 Mio. Das Wachstum im Konzern konnte Corona aber nicht stoppen: Der Reingewinn verbesserte sich um 39% auf EUR 1.23 Mrd. und erreichte damit das obere Ende der Prognose von EUR 1.15 Mrd. bis 1.25 Mrd.
Den positiven Trend konnte die Hannover Rück nicht mit ins neue Jahr hinüberretten. Neben Belastungen durch Naturkatastrophen setzt dem Unternehmen vor allem der Krieg in der Ukraine zu. Dies sorgte dafür, dass sich der Nettogewinn des weltweit drittgrössten Rückversicherers im ersten Quartal um 13.8% auf EUR 263.6 Mio. reduzierte. Im Vergleich zu Swiss Re stehen die Deutschen aber besser da. Beim heimischen Assekuranz-Konzern sorgten Rückstellungen für Kriegsauswirkungen, Naturkatastrophen und Covid sogar dafür, dass die Ergebniskurve in den roten Bereich drehte.
Da sich die im Zusammenhang mit den Krisen erlittenen Verluste bei Hannover Rück in Grenzen hielten, bestätigte Vorstandschef Jean-Jacques Henchoz die Jahresprognose. Für 2022 geht der gebürtige Schweizer, der 2019 von der Swiss Re in die niedersächsische Hauptstadt wechselte, von einem Überschuss in Höhe von EUR 1.4 bis 1.5 Mrd. aus, das entspricht in der Mitte der Spanne einem Zuwachs von einem Fünftel. Die Bruttoprämien sollen bei konstanten Währungskursen um mindestens 5% zulegen. Hier liegt Hannover Rück bereits deutlich vor seinem Ziel: Von Januar bis März betrug das Wachstum 12.4%. Daneben bekommt das Unternehmen Rückenwind von den Kapitalmärkten. Insbesondere dank positiver Ergebnisbeiträge von inflationsgebundenen Anleihen verbesserten sich die Erträge aus den selbstverwalteten Kapitalanlagen von EUR 311 Mio. im Vorjahr auf EUR 429 Mio. Demzufolge errechnet sich eine annualisierte Kapitalanlagerendite von 3.1%, welche das Gesamtjahresziel von «mindestens 2.3%» klar übertreffen würde. Auch die annualisierte Eigenkapitalrendite lag per Ende März mit 9.3% weiterhin oberhalb der Prognose von 900 Basispunkten über dem risikofreien Zins.
Die Analystenzunft schenkt den positiven Aussagen von CEO Henchoz ihr Vertrauen und geht davon aus, dass der Rückversicherer 2022 seinen Wachstumskurs halten kann. Für das laufende Jahr rechnet der Konsens mit einem weiteren Plus beim Ergebnis je Aktie von 17.9%, 2023 soll sich das Wachstumstempo dann auf ein Fünftel beschleunigen. Dem gegenüber steht ein einstelliges Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV). Unterstrichen wird die derzeit günstige Bewertung noch von einer überdurchschnittlichen Dividendenrendite von 4.2%. Auch die Bewertungskennziffern von Swiss Re und Munich Re können sich sehen lassen. Das Führungsduo in der Rückversicherung weist ebenfalls einstellige KGV-Werte auf. Und die Dividendenrenditen fallen sogar noch leicht höher als bei Hannover Rück aus.
Während Dividendenjäger einem Kursrisiko ausgesetzt sind, welches die Ertragschance stark beeinflussen kann, sind Anleger mit Strukturierte Produkte klar im Vorteil. Mit den zwei neuen Softcallable Barrier Reverse Convertibles auf Hannover Rück ist erstens eine höhere Verzinsung möglich und zweitens besitzen die Papiere auch noch einen bedingten Teilschutz. Die Details im Überblick: Beide Papiere, die in CHF und EUR angeboten werden, sind mit einem Risikopuffer von 35% ausgestattet. Das heisst, solange der Basiswert die Barriere bei 65% des Startwertes nicht touchiert, erzielt der BRC die Maximalrendite. Diese beläuft sich bei der CHF-Variante auf 6.00%, das EUR-Pendant stellt sogar eine vierteljährliche Couponzahlung von 6.60% p.a. in Aussicht. Noch mehr Gewinn ist mit der Dreierkombi aus Hannover Rück, Munich Re und Swiss Re möglich. Der neue Multi-BRC auf das Assekuranz-Trio verfügt über einen Coupon von 10.00% sowie einem komfortablen Barriereabstand von 41%. Aufgrund der Softcallable-Funktion kann sich die maximale Laufzeit bei allen drei Produkten von eineinhalb Jahren auf sechs Monate verkürzt werden.
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