Die zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt befindet sich im Zuge eines seit 2021 kriselnden Immobilienmarkts sowie eines schwachen Verbrauchervertrauens unter Deflationsdruck. Dies wiederum enthüllt die grosse Exportabhängigkeit, was in einem zunehmend angespannten globalen Handelsumfeld nicht unbedingt förderlich ist. Daher dreht die Notenbank derzeit den Geldhahn auf, um sich gegen eine Abwärtsspirale aus sinkenden Preisen und rücklaufenden Konsum zu stellen. Dabei hilft auch die Regierung mit verschiedenen Massnahmen, um einerseits das Vertrauen der Bevölkerung zurückzugewinnen und andererseits am Weltmarkt ganz vorne mitspielen zu können.
Ob E-Mobilität, künstliche Intelligenz oder andere Hightech-Sektoren, China hat bereits vor Jahren das Ziel ausgegeben, in vielen Bereichen die weltweite Technologieführerschaft zu ergattern. Dazu greift die Regierung unter anderem den Autobauern unter die Arme. Mit Erfolg: Staatliche Subventionen sorgten im August dafür, dass die Verkäufe von Fahrzeugen mit alternativer Antriebstechnik (NEV) im August um 42% zulegten und einen Rekordanteil von 53.1% der Gesamtverkäufe ausmachten. Das kommt an der Börse gut an, die Aktien von prominenten Fahrzeugherstellern wie BYD, Dongfeng und Geely markierten zuletzt neue Jahreshochs. Das Stromer-Trio ist auch Teil des Swissquote China’s Dragons Index. Insgesamt befinden sich in dem Gradmesser 20 chinesische Firmen, die ihr Geschäft auf die von der Regierung ausgewählten zehn Schlüsselindustrien ausgerichtet haben. Dabei handelt es sich neben autonomen und mit erneuerbarer Energie betriebenen Fahrzeugen auch um zukunftsweisende Informationstechnologien, automatisierte Werkzeugmaschinen und Robotertechnik, Luft- und Raumfahrtausrüstung, Schifffahrtsausrüstung und Hightech-Transport, moderne Schienenverkehrsanlagen, Stromerzeugungsanlagen, landwirtschaftliche Geräte, neue Werkstoffe sowie Biopharma und innovative medizinische Produkte.
Während sich das genannte Autobauer-Trio zusammen mit Guangzhou sowie dem Zulieferer Zhongsheng für rund ein Fünftel des Verlaufs des Swissquote China’s Dragons Index verantwortlich zeigt, nehmen auch Internetkonzerne eine gewichtige Rolle ein. Auf das prominente Dreigespann aus Alibaba, Baidu und Tencent entfällt ein Anteil von 16%. Operativ sind die Unternehmen derzeit im Vorwärtsgang. So ist der Amazon-Konkurrent Alibaba längst mehr als nur ein E-Commerce-Anbieter. Vor wenigen Tagen gab der Konzern beispielsweise bekannt, seine Sprachmodelle in die Orin-Plattform von Nvidia zu integrieren, um das Thema autonomes Fahren und Cloud-Computing-Services voranzutreiben. Das sind zwei Bereiche, in denen auch der Suchmaschinenriese Baidu eine wichtige Rolle spielt. Sein Erfolg darin spiegelte sich zuletzt in den Quartalszahlen wider. Während die Werbeeinnahmen um 2% zurückgingen, legte der Umsatz in der Wolke von April bis Juni um 14% zu, wobei die generative KI 9% beisteuerte. Damit beschleunigt sich das Tempo. Im ersten Quartal betrug das Wachstum noch 6.9%. Baidu betreibt darüber hinaus mit Geely das Automobil-Joint- Venture Jiyue. Dieses hat soeben angekündigt, mit dem «Jiyue 07» ein weiteres E-Modell in China auf den Markt zu bringen.
Absolutes Schwergewicht im Swissquote China’s Dragons Index ist die Bank of China. Das Geldinstitut profitiert als Kreditgeber gleich an erster Stelle von den Massnahmen der Notenbank. Bereits zum Halbjahr legten allein die Darlehen an Privatunternehmen um 9.4% auf CNY Mrd. 348 gegenüber dem Vorjahr zu. Zudem überstiegen bis Ende Juni die erbrachten Finanzdienstleistungen für technologische Innovationen bei 83’500 Tech-Firmen die Gesamtinvestitionssumme von CNY Mrd. 650. Es ist allerdings nicht in Stein gemeisselt, dass die Bank of China auch in Zukunft den Schwerpunkt des Index darstellt. Regelmässig, alle drei Monate wird das Barometer neu gewichtet. Ebenso ist die Zusammensetzung dynamisch. Swissquote sieht sich laufend nach potenziellen Kandidaten um. Diese müssen neben qualitativen auch quantitative Kriterien erfüllen wie beispielsweise eine Marktkapitalisierung von mindestens USD Mio. 100 sowie ein durchschnittliches tägliches Handelsvolumen von USD 100’000. Die dafür erhobene Managementgebühr für den entsprechenden Tracker auf den Swissquote China’s Dragons Index beträgt überschaubare 0.7 Prozent p.a. Zusammen mit dem Markt hat das ausgefeilte Strategiepapier zuletzt scharf nach oben gedreht und ebenfalls ein neues Jahreshoch markiert.
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