Zum zweiten Mal innert weniger Wochen hat das Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung (BWL) Alarm geschlagen: Am 18. August nahm die Organisation wie bereits am 25. Juli eine Pflichtlagerunterschreitung für Mineralölprodukte vor. Bis Ende September können die verpflichtend vorgeschriebenen Mineralöllager der Schweiz dadurch um 12.8% oder 490'000 Kubikmeter unterschritten werden. Das BWL muss die Notreserve anzapfen, da praktisch kein Benzin, Diesel und Heizöl mehr in die Schweiz geliefert werden konnte. «Die langanhaltende Trockenheit führt zu rekordtiefen Rheinpegeln, so dass die Lademengen drastisch reduziert werden mussten», erklärt das Bundesamt. Die Meldung zeigt, wie wichtig im Energiemarkt eine funktionierende Logistik ist. Das gilt nicht nur aus nationaler Sicht, sondern auch und gerade im globalen Kontext. Neben Pipelines spielen Tankschiffe für die Verteilung von Öl, Gas und Raffinerieerzeugnissen eine zentrale Rolle.
Entsprechend angesagt sind die Flottenbetreiber gerade an der Börse. Der Leonteq Select Tankers Index hat im bisherigen Jahresverlauf mehr als 90% an Wert gewonnen (siehe Chart). In dieser Benchmark sind Unternehmen enthalten, die in der globalen Schifffahrtindustrie aktiv sind. Es handelt sich dabei um ein fixes Basket aus sieben Werten, die jeweils an der Wall Street kotiert sind. In puncto Performance ragt Scorpio Tankers heraus: Die Aktie des in Monaco ansässigen Unternehmens hat sich 2022 bis dato mehr als verdreifacht. Auf seiner Internetseite bezeichnet sich Scorpio Tanker als ein «führender internationaler Anbieter für den Transport von raffinierten Erdölprodukten». Die Flotte umfasst 131 Schiffe, die entweder im Eigenbesitz, geleast oder gechartert sind. Weniger als ein Jahr nach der Gründung auf den Marshallinseln debütierte Scorpio im April 2010 an der New Yorker Börse. Den jüngsten Höhenflug konnte das Unternehmen mit starken Zahlen untermauern: Im zweiten Quartal 2022 hat sich der Umsatz gegenüber den ersten drei Monaten des Jahres auf USD Mio. 405.07 mehr als verdoppelt. Unterm Strich verdiente Scorpio Tankers USD Mio. 191.1. Im Auftaktquartal hatte noch ein Verlust zu Buche gestanden.
Möglich machten den über den Erwartungen liegenden Zwischenbericht die stark gestiegenen Frachtraten. Beispielsweise nahm Scorpio auf seinen Tankern der Handymax-Klasse pro Tag im Schnitt knapp USD 42'000 ein. Im ersten Quartal lag die so genannte TCE Rate bei weniger als USD 16'000. Die Preiserholung auf den Weltmeeren zieht sich wie ein roter Faden durch die aktuellen Zwischenberichte der im Leonteq Select Tankers Index enthaltenen Firmen. DHT Holdings hat die Erwartungen sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis deutlich übertroffen. Beispielsweise konnte das auf Bermuda ansässige Transportunternehmen im zweiten Quartal 2022 einen Gewinn verbuchen, obwohl Analysten im Schnitt mit roten Zahlen gerechnet hatten. DHT betreibt eine Flotte von 24 Schiffen der Kategorie VLCC. Zum 30. Juni 2022 standen diese Supertanker mit einer Bewertung von insgesamt USD Mrd. 1.35 in der Bilanz.
Zwei Mitglieder des Leonteq Select Tankers Index schicken sich gerade an, per Fusion einen Branchenriesen zu erschaffen. Im Juli haben sich Frontline und Euronav auf die Konditionen für einen Zusammenschluss per Aktientausch geeinigt. Der zukünftig als Frontline firmierende Konzern wird 146 Schiffe betreiben. Bei knapp der Hälfte davon handelt es sich um grosse VLCC-Tanker. Aus der Fusion versprechen sich die Verantwortlichen Synergien von mindestens USD Mio. 60 pro Jahr. Wenngleich die Euronav-Aktie über kurz oder lang vom Kurszettel verschwinden soll, wird der Leonteq Select Tankers Index weiterhin die volle operative Schlagkraft der beiden Unternehmen abdecken. Mit einem Tracker-Zertifikat können sich Anleger diese Auswahl ab sofort in das Portfolio holen. Für das an der SIX Swiss Exchange kotierte Open-End-Produkt fällt eine Administrationsgebühr von 1.00% p.a. an. In die Berechnung des Basiswertes fliessen allfällige Dividendenzahlungen der enthaltenen Unternehmen netto mit ein.
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