In der Beurteilung der Inflation verlassen sich die Notenbanken seit jeher auf die Verbraucherpreisindizes. Sie basieren auf Warenkörben, in denen die wichtigsten Konsumgüter für private Haushalte enthalten sind. Eine relative hohe Gewichtung erhalten die Bereiche Nahrungsmittel, Wohnen und Energie, Gesundheitspflege sowie Verkehr. In der jüngeren Vergangenheit hat sich bei diesen Gütern und Dienstleistungen wenig getan. Hier zu Lande fiel die Jahresteuerung während drei der vergangenen sechs Jahre sogar negativ aus. Und doch gab und gibt es auch in der Schweiz einen Preisauftrieb. Er spielt sich ausserhalb des privaten Konsums bei den Sach- und Wertpapieranlagen ab. Allerdings findet die sogenannte «Asset Price Inflation» weder in der Geldpolitik noch in der öffentlichen Wahrnehmung eine besonders grosse Aufmerksamkeit. «Die Preisinflation von Vermögenswerten wird weiter anhalten», stellen die Strategen der Swissquote fest. Sie begründen diese Einschätzung mit der ultralockeren Geldpolitik. Nach Ansicht der Experten werden die Notenbanken sowohl an den quantitativen Lockerungsprogrammen als auch an ihrer Nullzinspolitik festhalten. Nur so könnten sie die Wirtschaft aus den Fängen der Corona-Pandemie befreien.
Passend zu dieser Einschätzung und der zuletzt an den Börsen aufkommenden Sorge vor einer verstärkten Teuerung hat Swissquote die eigene «Themes Trading»-Reihe ausgebaut. Neuerdings zählt der Swissquote Inflation Index zum grossen und erfolgreichen Ideenfundus. Die neue Benchmark bietet einen systematischen Kaufkrafterhalt. Dazu geht der Index eine diversifizierte Position in Vermögenswerten ein, die positiv mit der Inflation korreliert sind. «Im Rampenlicht stehen Rohstoffe, deren Preise bei steigender Inflation in der Regel zulegen», erklären die Verantwortlichen. Darüber hinaus zählen inflationsgeschützte US-Staatsanleihen zum Investmentuniversum. Diese im Fachjargon als TIPS bezeichneten Obligationen nutzen den Verbraucherpreisindex zu ihrem Vorteil. «Sie stellen eine der direktesten Möglichkeiten dar, ein Portfolio vor den Auswirkungen der Inflation zu schützen», argumentieren die Swissquote-Strategen. Zum Einsatz kann überdies die Anlageklasse Volatilität kommen. Sie gilt als effektives Instrument zur Risikoabsicherung. Den Experten zufolge entwickelt sich die Volatilität besonders in den frühen Phasen einer Inflationsbeschleunigung gut.
Um diese vielschichtige Mischung realisieren zu können, zählen Aktien, Exchange Traded Funds (ETFs) und Cash-Komponenten zu den Bausteinen des Index. Jedes Wertpapier muss bestimmte Handelskriterien, wie beispielsweise einen täglichen Börsenumsatz von rund CHF 100'000, erfüllen. Swissquote greift beim Auswahlprozess neben der Expertise der hauseigenen Experten auf eine Reihe von quantitativen Berechnungen zurück. Dazu zählt eine Mittelwert-Varianz-Portfoliooptimierung. Generell ist eine vierteljährliche Überprüfung und gegebenenfalls Anpassung des neuen Basiswertes vorgesehen. Allerdings kann der Indexsponsor auch ausserhalb dieses Intervalls eine quantitative Optimierung oder ein Ad-hoc-Rebalancing vornehmen. Mögliche Auslöser sind Neukotierungen oder bestimmte Nachrichten.
Die Startaufstellung des Swissquote Inflation Index umfasst 16 Positionen. Den Schwerpunkt bildet die Anlageklasse Rohstoffe. Allein der iShares Diversified Commodity ETF steuert gut ein Fünftel bei. Der knapp USD Mrd. 1.8 schwere Fonds repliziert den Bloomberg Commodity Index und deckt damit das gesamte Warenspektrum ab. Eine wichtige Rolle nehmen überdies inflationsgeschützte US-Staatsanleihen ein. Neben dem US TIPS ETF von Schwab setzt der 2019 aufgelegte Quadratic Interest Rate Volatility and Inflation Hedge ETF auf diese Obligationengattung. Natürlich darf die Anlageklasse Aktien als eine Art Epizentrum der jüngsten «Asset Price Inflation» nicht fehlen. Der Index setzt hier einerseits darauf, dass der Kursanstieg an der Wall Street weitergeht. Mit S&P 500 und Nasdaq 100 schafften es zwei US-Benchmarks durch das initiale Auswahlverfahren. Mit den Anteilsscheinen von mehreren Börsenbetreibern tragen die Verantwortlichen ausserdem dem Umstand Rechnung, dass der Aktienboom diesen Unternehmen florierende Geschäfte beschert.
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