Anfangs belächelt gewinnen die Krypto-Assets immer mehr an Bedeutung. Dabei rücken im Rahmen der Krypto-Adoption verstärkt Unternehmen in den Vordergrund. Zudem zeigt ein Vergleich der Kryptos mit der Entwicklung des Internets interessante Parallelen, die sich letztlich in grosse Chancen verwandeln können.
Vor 55 Jahren revolutionierte der erste Bankomat die Geldgeschäfte. Plötzlich hatte jeder 24/7 Zugriff auf Bargeld. Zugegeben, wie so oft bei Innovation, brauchte auch diese ihre Zeit, bis sie sich etablierte. Nur langsam kamen anfänglich weitere Automaten hinzu. Heute aber stehen alleine in der Schweiz rund 7‘000 Geräte. Seit 2014 wächst nun neben den „Old school“-Maschinen eine neue Generation heran: die Bitcoin Teller Machines (BTM). Hierzulande wurden 2021 bereits 141 Krypto-Automaten gezählt. Weltweit hat sich deren Zahl im vergangenen Jahr auf rund 34‘000 Geräte mehr als verdoppelt – und täglich kommen laut Coin ATM Radar 50 Krypto-Automaten hinzu.
Auch wenn die BTMs im Vergleich zum Bankomaten bis dato nur einen verschwindend geringen Anteil darstellen, setzen die neuen Automaten ein wichtiges Signal. Ihre Präsenz trägt entscheidend zur Adoption der Krypto-Assets bei. Denn viele Verbraucher können sich unter den Cyber-Devisen nichts vorstellen. Mit Hilfe der BTMs wird nun die eigentlich virtuelle Existenz der Kryptos in den realen Alltag integriert und schafft dadurch Vertrauen.
Einer der Pioniere auf diesem Gebiet ist Walmart. Der US-Einzelhandelsriese, der vor zwei Jahrzehnten das Internet verschlafen hatte, möchte nicht noch einmal denselben Fehler begehen und ist daher längst auf den Krypto-Zug aufgesprungen. In einem Pilotprojekt wurden im vergangenen Jahr bereits 200 BTMs aufgestellt, um den weniger technikaffinen Menschen den Bitcoin näher zu bringen. Der Konzern möchte langfristig bis zu 8‘000 Krypto-Automaten in seinen Filialen beherbergen.
Das ist aber längst nicht alles, auch die Expansion des Handels ins Metaverse soll intensiviert werden. Jüngste Patentanmeldungen von Walmart deuten darauf hin, dass das Unternehmen an einer eigenen Kryptowährung arbeitet. Darüber hinaus wird gemunkelt, dass der Konzern an einem digitalen Produktangebot über die sogenannten „Non Fungible Token“ (NTFs) arbeitet. Gemäss CNBC hat der Einzelhändler mehrere Marken angemeldet, welche „auf seine Absicht hindeuten, virtuelle Waren herzustellen und zu verkaufen, darunter Elektronik, Heimdekoration, Spielzeug, Sportartikel und Körperpflegeprodukte.“ Alleine ist der Konzern im Einzelhandelsbereich damit aber nicht, auch der Sportartikelgigant Nike ist bereits in das Metaverse eingetaucht und verfügt über einen eigenen digitalen Shop auf der Spielplattform Roblox. Das Modelabel H&M wiederum hat sich eine eigene Insel in dem Spielklassiker „Animal Crossing“ gesichert.
Je mehr renommierte Unternehmen sich den virtuellen Welten anschliessen, umso mehr dürfte sich eine positive Wirkung selbst auf Laien übertragen und synchron den Glauben und die Zuversicht in Krypto-Assets erhöhen. Die Analysten der Bank of America zeigen sich bereits überzeugt davon, dass das Metaverse die Adoption von Kryptos vorantreiben wird. Den Experten zufolge werden die Kryptos dadurch nicht nur einen deutlichen Nachfrageschub erhalten, sondern auch immer mehr als Zahlungsmittel akzeptiert werden.
Für eine zunehmende Akzeptanz sorgen auch etablierte Zahlungsanbieter wie PayPal. Beim US-Konzern sind bereits seit Oktober 2020 der Kauf, Verkauf sowie die Aufbewahrung von Kryptos auf dem Konto möglich. Darüber hinaus können Kunden bei rund 26 Millionen Händlern im PayPal-Netzwerk mit den Cyber-Devisen bezahlen. Derzeit denkt das Unternehmen angeblich sogar über die Einführung eines eigenen, durch den US-Dollar gestützten Coins, nach. Auch der Kreditkartenriese Visa möchte den Menschen die Krypto-Welt näherbringen und hat dazu bereits Millionen Krypto-Kreditkarten weltweit in Umlauf gebracht. Nun strebt der Konzern die Integration von Stable Coins, also digitalen Währungen die an einem Wert wie den US-Dollar oder Gold gekoppelt sind, an, um eine Brücke zwischen realer und digitaler Welt zu schlagen.
Diese Beispiele zeigen, dass Unternehmen bei der Krypto-Adoption eine immer wichtigere Rolle zufällt. Freilich, ganz ohne Risiken sind die Cyber-Devisen nicht. Ein Blick auf den Kursverlauf der Kryptos zeigt eine deutliche volatilere Bewegung als bei klassischen Währungen. Allerdings ist das Aufkommen der Blockchain-Technologie, auf welcher die Krypto-Assets basieren, gut vergleichbar mit dem Auftauchen des Internets in den 1990er-Jahren. Zuerst wurde das World Wide Web nur stiefmütterlich zur Kenntnis genommen, zur Jahrtausendwende kam es dann zu einem wahren Hype in der damaligen New Economy, um kurze Zeit später im Platzen der Dotcom-Blase ein vermeintliches Ende zu finden. Doch dem war nicht so: Wie Phönix aus der Asche erhoben sich die heutigen Internetgiganten Amazon & Co.
Ebenso wie das lange Zeit unterschätzte Internet geht es heute den Kryptos. Die Geschichte könnte sich also wiederholen – und das verbunden mit allen Chancen. Fürsprecher dieser Theorie ist die Standard Chartered Bank. Die Analysten vergleichen die Kryptos im Jahr 2022 mit den Tech Aktien in der Frühphase, vor allem weil sich derzeit eine zunehmende Korrelation zwischen Krypto und Technologie feststellen lässt. Dazu gehören natürlich auch Rückschläge. Allerdings geht das Finanzunternehmen nach dem jüngsten starken Ausverkauf davon aus – die gesamte Krypto-Marktkapitalisierung ist zwischen November 2021 und heute von USD 3.1 Billionen auf USD 1.6 Billionen geschrumpft –, dass die digitalen Assets mittlerweile einen Boden gefunden haben. Zudem sollte auch die im März zu erwartende Zinserhöhung durch das Federal Reserve allmählich eingepreist sein. Für den Bitcoin prognostiziert die Standard Chartered Bank im zweiten Halbjahr 2022 Kurse im Bereich von USD 100‘000, Ethereum sollte derweil die USD 10‘000 Marke erreichen können. Apropos Ethereum: Der geplante Wechsel von einem „Proof-of-Work“ zu einem „Proof-of-Stake“-Modell im Juni 2022, gilt in der Branche sogar als Wendepunkt für Krypto-Assets. Zumal Politiker in der EU derzeit laut darüber nachdenken, Kryptos welche auf „Proof-of-Work“ basieren (wie z.B. Bitcoin) aufgrund ihres erhöhten Energieverbrauchs zu verbieten.
Wie auch immer sich die Kurse in diesem Jahr weiterentwickeln werden, eines steht angesichts der weltweit zunehmenden Akzeptanz von Bitcoin & Co. bereits fest: Die Adoption ist in vollem Gange und das vor Jahren von einigen Computerfreaks gestartete Krypto-Projekt kommt immer mehr in der Mitte der Gesellschaft an.
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