Die weltweite Stahlindustrie steht unter Feuer – und das im doppelten Sinne. So ist schon der Weg vom Eisenerz zum Stahl ein überaus heisser. Auf mehr als 1000 Grad Celsius wird ein Hochofen erhitzt, um aus dem Rohstoff ein industrielles Gut zu erschaffen.
Hitzig ist die Situation auch bei der weltweiten Stahlproduktion. Angetrieben durch China legte die Erzeugung zwar vier Jahre in Folge zu. 2019 wurden insgesamt 1’869 Millionen Tonnen hergestellt. Doch droht der Aufwärtstrend dieses Jahr zu bersten. Geprägt durch den Coronavirus ist die globale Rohstahlproduktion laut der World Steel Association in den ersten drei Monaten des Jahres auf 443 Millionen Tonnen gesunken, das entspricht einem Rückgang von 1.4%.
Was das operative Geschäft betrifft, spürte der US-Riese United States Steel bereits im vergangenen Jahr eine Abkühlung. Amerikas Branchenprimus setzte 2019 knapp 9% weniger um, das Ergebnis tauchte gar in den negativen Bereich ab. Unter dem Strich wies der Konzern einen Verlust je Aktie von USD 3.67 aus. Dennoch lässt sich den jüngsten Zahlenkränzen aus dem Unternehmen auch Positives ablesen: Im Schlussviertel 2019 wurden sowohl die Umsatz- als auch die Ergebniserwartungen der Analysten übertroffen. Dies gilt ebenso für das Auftaktquartal 2020. US Steel wies einen bereinigten Gewinn von minus USD 0.73 pro Aktie aus, die Konsensschätzung lag bei minus USD 0.88 je Anteilsschein.
Mit einem Mix aus Kosteneinsparungen, der Konzentration auf die weltweit attraktivsten Märkte sowie einer verbesserten Schulung des Personals steuert US Steel dagegen. Durch die im Juli 2018 verabschiedete Strategie soll die Position als Branchenführer gesichert, die Schwachstellen in Abwärtszyklen reduziert sowie die Vorteile in Aufwärtszyklen bekräftigt werden.
Einige Erfolge zeigen sich bereits in den Büchern. So wurden beispielsweise die Fixkosten in 2019 um USD 75 Mio. reduziert. «Es war ein Jahr bemerkenswerter strategischer Fortschritte, und wir haben schnell Massnahmen ergriffen, um das Geschäft neu zu positionieren», sagte CEO David B. Burritt bei der Vorlage der Geschäftszahlen. Als dann im ersten Quartal dieses Jahres Covid-19 unerwartet auftauchte, nahm Burritt erneut den Rotstift in die Hand und senkte die Kosten erneut «aggressiv». Für das zweite Quartal setzte sich der Chef nun die Erhaltung von Bargeld und Liquidität zum Ziel: «Wir bleiben ruhig und konzentriert, um allen unseren Aktionären eine stärkere US Steel zu gewährleisten.» Die Investitionsausgaben für 2020 werden daher um USD 125 Mio. zurückgefahren, einige Stahlwerke stillgelegt und Stellen gestrichen.
An der Börse hinterliess der Virus deutliche Spuren bei dem Stahlhersteller. In der weltweiten Crash-Phase im Februar und März halbierte sich der Aktienkurs und markierte ein neues Allzeittief. Dem Kursrückgang ging bereits eine längere Abwärtsbewegung voraus. Vom 5-Jahreshoch Anfang 2018 bis Ende 2019 löste sich bereits mehr als drei Viertel der Marktkapitalisierung in Luft auf. Dabei ging selbst die starke Unterstützung im Bereich von USD 10 in die Brüche.
Aufgrund der jüngsten Erholungsbewegung kommt die US Steel-Aktie dem zweistelligen Niveau aber wieder näher. Auf dem Weg dorthin gelang dem Kurs soeben die 100-Tage-Linie von unten nach oben zu durchschneiden. Aus technischer Sicht ein positives Signal, welches eine Trendwende andeuten könnte. Sollte nun auch noch die psychologisch wichtige Marke bei USD 10 zurückerobert werden, würden sich die Aussichten weiter aufhellen.
Eines ist klar: Angesichts des Kursverlaufs der letzten Jahre sowie der Coronakrise ist die US Steel-Aktie ein wahrlich «heisses Eisen», dem sich nur risikobereite Anleger nähern sollten. Allerdings muss nicht zwangsläufig direkt in den Titel investiert werden, um ein mögliches Kurspotenzial abzuschöpfen. Leonteq hat für konservativ gestrickte Anleger neue Autocallable Barrier Reverse Convertible in den Währungstranchen USD und CHF im Angebot, deren Renditechancen sich zum Teil auf mehr als 20% belaufen. So ist bei einem USD-Produkt bei einem Barriereabstand von 45% ein Coupon von 19.60% p.a. möglich. Wer mit einem Puffer von 35% auskommt, kann sogar eine Rendite von 21.40% p.a. erzielen. Nur marginal niedriger fallen die Coupons bei den CHF-Varianten der Autocallable Barrier Reverse Convertible aus.
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