Der Glanz und Glamour der Fashionindustrie ist in den vergangenen Wochen verflogen. Das gilt auch für die Sportartikelhersteller, die aufgrund des Lockdowns rund um den Globus ihre Geschäfte schliessen mussten und so ihre Sneakers und Jogginghosen nicht mehr an den Mann oder die Frau brachten. Die Bremsspuren in den Bilanzen sind unübersehbar. So beklagte beispielsweise der Branchenzweite Adidas zum Jahresauftakt einen Umsatzrückgang um knapp ein Fünftel sowie einen Gewinneinbruch um mehr als 90%.
Under Armour leidet noch mehr unter der Corona-Pandemie. Im ersten Quartal gaben die Erlöse des US-Konzerns um 23% nach. Von einem Profit fehlte sogar jede Spur. Ganz im Gegenteil, es türmte sich ein Verlust von USD 490 Mio. auf. In der Vergleichsperiode erwirtschaftete der Hersteller von sportlicher Funktionskleidung noch ein positives Ergebnis in Höhe von USD 22.5 Mio. Der immense Fehlbetrag ist allerdings nicht nur dem Virus geschuldet, Under Armour befindet sich seit geraumer Zeit auf einem Restrukturierungskurs, der viel Kapital verschlingt.
Under Armour war aber nicht schon immer ein Sanierungsfall, das in Baltimore ansässige Unternehmen hat nach seiner Gründung 1996 jahrelang auf die beiden Platzhirsche Adidas und Nike aufgeholt. Gestartet ist Gründer Kevin Plank damals im Keller seiner Grossmutter mit der Mission, die Kleidungsindustrie zu revolutionieren. Dazu entwickelte er einen atmungsaktiven Stoff. Im Laufe der Jahre hat sich der Konzern jedoch im plötzlich aufkommenden „Athleisure-Wear“-Trend, bei dem sich seither auch die Reichen und Schönen leger mit Jogginghose zum Sakko zeigen dürfen, verlaufen. Dieser Lifestylemarkt ist nämlich von vielen Seiten hart umkämpft. Traditionelle Marken wetteifern mit modebezogenen Brands wie Lululemon oder Designs von Prominenten wie Khloé Kardashian. „Wir sind so schnell gewachsen, dass wir den Fokus verloren haben“, räumte Plank Ende 2018 ein.
Nicht, dass sich der Konzern nun gänzlich von den Promis abgewandt hat, der Fokus liegt aber wieder deutlich mehr auf der sportlichen Leistung. So tragen beispielsweise Schauspieler und Kraftprotz Dwayne „The Rock“ Johnson oder auch die US-Leichtathletin Natasha Hastings Designs von Under Armour. Auf die Bücher wirkt sich die Transformation des Geschäftsmodells aber noch nicht so aus, wie Plank sich das vorstellt. Der operative Gewinn verbesserte sich zwar 2019 um knapp ein Drittel auf USD 237 Mio., allerdings ist das nur etwas mehr als die Hälfte von dem, was Under Armour 2016 erwirtschaftet hat. Die Erlöse kletterten im vergangenen Jahr ebenfalls lediglich um 1.4% empor. Auf dem wichtigen nordamerikanischen Markt, auf den 69% der Konzernerlöse entfallen, war das Geschäftsvolumen sogar um 2.1% rückläufig. „Um es klar zu sagen, wir sind mit diesen Ergebnissen nicht zufrieden“, räumte der Selfmade-Milliardär bei der Vorlage des 2019er-Geschäftsberichts ein und fügte hinzu: „Eine Veränderung dieser Grössenordnung braucht jedoch Zeit und wir bleiben grundsätzlich entschlossen, wieder zu Wachstum zurückzukehren und die Aktionärsrenditen langfristig zu verbessern.“
Das dürfte gewiss im Interesse der Anteilseigener sein, denn die vergangenen Jahre verliefen für sie sehr enttäuschend. Gegenüber den Höchstständen 2015 von über USD 50 büsste der Aktienkurs inzwischen mehr als 80% ein. Aktuell notiert das S&P 500-Mitglied in etwa auf dem Niveau von 2011.
Zusätzlichen frischen Wind bringt Patrik Frisk seit Anfang dieses Jahres in das Unternehmen. Gründer Kevin Plank gab am 1. Januar das Zepter an den 56-jährigen weiter. Bis dahin war dieser für das Tagesgeschäft des US-Sportartikelherstellers zuständig. Frisk ist relativ neu im Unternehmen, erst 2017 kam er zu Under Armour. Doch auch wenn Plank nach 23 Jahren den Vorstandsvorsitz abgab, bleibt er dem Konzern als geschäftsführender Chef des Verwaltungsrats erhalten. In dieser Funktion ist er sogar dem Vorstand übergeordnet.
Operativ, und womöglich auch börsentechnisch, ist eine schnelle Wende nicht zu erwarten. Allerdings könnte nach der langen Talfahrt nun ein Boden gefunden sein. Eine Konsolidierung auf dem tiefen Kursniveau lässt sich in bare Münze umwandeln. Möglich machen dies neue Autocallable Barrier Reverse Convertibles. Anleger haben je nach Risikoneigung die Wahl zwischen zwei Barrieren, die entweder bei 65% oder 55% des Startkurses eingezogen werden. Die erstgenannte, in Schweizer Franken aufgelegte Variante, bietet eine überdurchschnittliche Verzinsung von 21.80% p.a. Jenes Produkt mit einem Risikopuffer von 45% ist immerhin noch mit einem stolzen Coupon von 19.00% p.a. ausgestattet. Bei den baugleichen in US-Dollar emittierten Autocallable Barrier Reverse Convertibles auf Under Armour belaufen sich die Coupons sogar auf 23.00% p.a. und 20.20% p.a.
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