Der Sommerurlaub kann kommen: Wohin man auch blickt, überall fallen die Inzidenzwerte und immer mehr Länder öffnen ihre Grenzen für Touristen. Auch wenn längst nicht jeder sofort bereit ist, in fremde Länder zu reisen, dürfte die von der Krise gebeutelte Reisebranche allmählich wieder aufatmen können. Mut machen diesbezüglich Daten des spanischen Fremdenverkehrsamtes in der Schweiz. Demnach nahmen die Buchungen seit der Streichung des Landes von der BAG-Liste der Risikoländer „explosionsartig“ zu.
Eine derartige Entwicklung freut insbesondere den Reisekonzern TUI, schliesslich musste dieser coronabedingt starke Geschäftseinbussen hinnehmen. Im Geschäftsjahr 2019/20 (30. September) schrumpfte der Umsatz um 55%, das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) drehte dabei scharf in die rote Zone: Auf EUR 3 Mrd. summierte sich der operative Verlust. Im ersten Halbjahr 2020/21 nahm das Abwärtstempo in Bezug auf den Umsatz sogar noch zu. Die Erlöse brachen um knapp 90% ein. Auf der Ergebnisseite zeigt sich dagegen eine leichte Verbesserung. So betrug das Minus auf Ebit-Basis EUR 1.3 Mrd. im ersten Halbjahr. Dies war vor allem der höheren Kostendisziplin geschuldet, welche zur Reduzierung des durchschnittlichen monatlichen Verlusts von rund EUR 250 Mio. auf EUR 218 Mio. beitrug.
Die grössten Erlösrückgänge beim weltweit führenden Tourismuskonzern verzeichnet derzeit die Airline TUI fly. Aber auch bei den Hotels wie Riu und Robinson sowie der Kreuzfahrtsparte zeigt die Kurve nach wie vor gen Süden. Hoffnung macht dagegen der Ausblick auf die anstehende Urlaubszeit. Das Unternehmen zählt bislang 2.6 Mio. Buchungen für die Sommersaison 2021. Für die Hauptsaison plant TUI mit 75% der Kapazitäten des Sommers 2019. Aufgrund der guten Impfraten und niedrigen Infektionen liegt der Fokus vor allem auf den Regionen Griechenland, Balearen und Kanaren. Angesichts des steigenden Interesses könnte sich TUI sogar vorstellen, die Sommersaison bis in den Herbst zu verlängern. „Wir sehen einen enormen Nachholbedarf für das Saisonende, eine Verlängerung ist machbar und das muss auch mit den Destinationen vereinbart werden“, sagte TUI-Geschäftsführer Fritz Joussen jüngst gegenüber Journalisten. Zudem erwartet der Chef, dass der Konzern im vierten Quartal von Juli bis Ende September wieder profitabel wird.
Damit TUI nach den hohen Verlusten auch weiterhin handlungsfähig ist und die anziehende Nachfrage befriedigen kann, wurde jüngst der Kapitalmarkt angezapft. So hat der Konzern im April eine Wandelanleihe über EUR 400 Mio. begeben und die Kreuzfahrttochter TUI Cruises im Mai nun erstmals selbst einen Bond im Volumen von EUR 300 Mio. sowie einem Zins von 6.5% auf den Markt gebracht. Das Geld kann TUI Cruises gut brauchen, laut Finanzvorstand Sebastian Ebel entwickeln sich die Kreuzfahrtbuchungen für die zweite Jahreshälfte und für 2022 und 2023 nämlich gut. Der allmählich anrollende Tourismus gibt auch der Corona-geplagten TUI-Aktie wieder Auftrieb. Doch selbst wenn der Kurs allein in diesem Jahr bereits um die Hälfte gestiegen ist, notiert der Titel noch mehr als ein Drittel unter dem Vorkrisenniveau. Auch das Gros der Analysten ist weiterhin skeptisch: Der von Refinitiv angegebene Mittelwert aus 10 Analystenstudien beläuft sich auf 4.1. Übersetzt kommt dies einem Verkauf-Rating gleich.
Bei hochvolatilen Titeln wie TUI ist tatsächlich Vorsicht angesagt. Allerdings lässt sich mit Strukturierten Produkten bereits eine Konsolidierung auf dem Kursniveau in bare Münze verwandeln. Möglich machen dies zwei neue Barrier Reverse Convertbiles. Beide verfügen über einen Risikopuffer von komfortablen 41%, sodass die TUI-Aktie sogar noch einmal einen Dämpfer bekommen könnte, ohne dass gleich die Maximalrendite in Gefahr gerät. Apropos Rendite: Die BRCs sind mit deutlich höheren Coupons ausgestattet als beispielsweise der oben beschriebene Bond von TUI Cruises. Die in Schweizer Franken aufgelegte Variante bietet eine hohe Verzinsung von 15.00% p.a., das baugleiche EUR-Produkt ist sogar mit einem Coupon von 15.40% p.a. ausgestattet.
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