Pure Romantik, einsame Natur und höchste Flexibilität – immer mehr Menschen schwören auf den Urlaub im Wohnmobil. Das gilt auch in der Schweiz. Im vergangenen Jahr wuchs das Segment der Personentransportfahrzeuge hierzulande um 14.1%. Mehr als drei Viertel dieser Fahrzeuge entfielen auf Wohnmobile. Die ansteigende Nachfrage ist aber nicht neu, bereits seit 2014 nehmen die jährlichen Neuzulassungen der Wohnmobile um 76.6% zu.
Der Camping-Boom freut einen ganz besonders: Thor Industries. Das 1980 gegründete Unternehmen konzentriert sich seit 2013 voll und ganz auf Wohnmobile und Wohnwagen. Um die weltweite Nummer eins zu werden, griff der im Norden von Indiana ansässige Konzern zuletzt tief in die Tasche. Im Juli 2016 erwarb das Unternehmen Jayco, den grössten Wohnmobilhersteller der Welt in Privatbesitz für USD 576 Millionen. Rund zwei Jahre später kam es dann zu einem wahren Megadeal mit der Übernahme der deutschen Hymer, die vom Camper Van bis zum integrierten Reisemobil alles im Programm haben. Mit einem Transaktionsvolumen von EUR 2.1 Milliarden war es der grösste Zukauf in der Geschichte von Thor Industries.
Der Akquisitionsdrang, inzwischen gehören 20 Marken im Campingwagen- und Wohnmobilbereich zu Thor, schob auch die Umsätze in den vergangenen Jahren deutlich an. Erlöste das Unternehmen 2015 USD 4 Milliarden, war es 2019 knapp das Doppelte. Und dennoch musste der Konzern im vergangenen Jahr einen Ergebniseinbruch hinnehmen. Das Ergebnis je Aktie (EPS) reduzierte sich von USD 8.14 auf USD 2.47. Das Gros des Rückgangs war allerdings vor allem dem Zukauf von Hymer geschuldet. Akquisitionskosten sowie Abschreibungen sorgten insgesamt für eine Belastung von knapp USD 4 je Aktie.
Verluste hat das Unternehmen seit Gründung noch nie geschrieben. «Selbst in grossen Rezessionen und den zahlreichen wirtschaftlichen Abschwünge hat unser Geschäftsmodell jedem Test standgehalten», zeigt sich Mitgründer Peter Orthwein zuversichtlich. Auch in der aktuellen Coronakrise schlägt sich der Campingspezialist besser als erwartet. Hatten die Analysten für das dritte Quartal per Ende April einen Verlust von 26 Cent je Aktie auf dem Zettel, wies Thor einen Gewinn von 43 Cent aus. Das ist umso mehr beeindruckend, da März und April in der Regel die stärksten Verkaufsmonate sind und diese durch den Lockdown stark beeinträchtigt wurden. «Unsere Ergebnisse spiegeln sowohl die von uns geschaffene sehr variable Kostenstruktur als auch unsere Fähigkeit, unsere Produktions- und Kostenstruktur schnell an sich ändernde Marktbedingungen anzupassen, wider», kommentiert CEO Bob Martin das Quartal. Positiv kommt hinzu, dass das Unternehmen weitere Fortschritte bei der Tilgung seiner akquisitionsbedingten Schulden machte.
Erholungstendenzen zeigen sich auch im operativen Geschäft. Laut dem Unternehmen haben sich Umsatz und Auftragsbestand seit Mai wöchentlich verbessert. Das bestätigt auch Christian Bauer, Chef des deutschen Wohnmobilherstellers Hymer: «Seit Mai gibt es in der Branche wieder eine hohe Nachfrage bei Vermietung und Verkauf von Freizeitfahrzeugen.» Auch die langfristigen Aussichten sind laut Thor Industries bestens, da immer mehr Menschen Wohnmobile als Mittel zur Unterstützung ihres Lebensstils der Unabhängigkeit und Individualität entdecken. Die Analystenzunft rechnet damit, dass Thor im Ende Juli zu Ende gehenden Quartal ein EPS von USD 1.30 ausweisen wird. Die Umsatzschätzung beläuft sich auf USD 2.2 Milliarden Dollar. Im kommenden Geschäftsjahr 2020/21 erwartet der Konsens eine Steigerung des EPS um knapp zwei Drittel.
Was das Kurspotenzial betrifft, gehen die Meinungen der Experten weit auseinander. Das 12-Monats-Kursziel bewegt sich zwischen USD 98 und USD 140. Die mittlere Schätzung entspricht einer Steigerung von rund acht Prozent. Sollte sich der US-Small-Cap in diesem Bereich bewegen, wäre mit den neuen Autocallable Barrier Reverse Convertibles noch deutlich mehr drin. Und das, obwohl die Produkte mit einem bedingten Teilschutz ausgestattet sind. Die CHF-Variante bietet bei einer Maximallaufzeit von einem Jahr einen attraktiven Coupon von 14.00% p.a., das auf US-Dollar lautende Produkt ist sogar mit einem Coupon von 15.00% p.a. ausgestattet. Auf der Unterseite lassen die BRCs dem Basiswert viel Platz. Die Barriere wird bei 50% des Startwertes fixiert.
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