Euphorisch war die Stimmung als Rivian Automotive im November 2021 aufs Börsenparkett düste. Bei ihrem Nasdaq-Debüt legten die Papiere des Herstellers von Elektrofahrzeugen um satte 50% zu, wodurch sich die Marktbewertung auf mehr als USD 100 Mrd. summierte. Inzwischen ist Ernüchterung eingekehrt und der Börsenwert hat sich im Zuge von Lieferschwierigkeiten mehr als geviertelt. Und doch ist das nicht das Ende der Wachstumsstory, denn zuletzt drehte die Aktie nach einer monatelangen Seitwärtsfahrt wieder scharf nach oben.
Das Comeback hat handfeste Gründe: Das Auto-Start-up, das R1T-Pickups und R1S-SUVs produziert, lieferte im zweiten Quartal 12,640 Fahrzeuge aus. Damit wurden die durchschnittlichen Schätzungen von 11,000 Stück deutlich geschlagen. Zudem stellte das Unternehmen in seinem Werk in Normal, Illinois, 13,992 Karossen her, 4,597 oder 59% mehr als zum Jahresauftakt. Needham-Analyst Chris Pierce zog daraufhin ein positives Fazit: „Rivian scheint die Wende zu schaffen und das Produktionsziel von 50,000 Stück für dieses Jahr erscheint nach den Quartalszahlen durchaus erreichbar.“ Anders als beispielsweise die beiden Konkurrenten Lucid und Fisker, die ihre Ziele nach dem ersten Quartal senken mussten, hält das Rivian-Management nämlich weiter an der ursprünglichen Prognose fest.
Im Vergleich zum Platzhirsch Tesla musste der noch junge E-Auto-Anbieter auch nicht mit Preissenkungen seinen Absatz ankurbeln. Die Firma ist nach wie vor zuversichtlich, dass die hochwertige Ausstattung sowie die leistungsstarken Akkus die gewählte Preisstruktur rechtfertigen. Die jüngsten Verkaufszahlen stützen diese Ansicht. Darüber hinaus zeichnet sich der Konzern durch die Entwicklung einer eigenen Antriebseinheit aus. Dadurch wird zum einen die Abhängigkeit von Lieferanten reduziert und zum anderen werden die Produktionskosten gesenkt.
Neben dem bereits erwähnten Pickup R1T sowie dem SUV R1S hat Rivian noch einen Trumpf im Ärmel: einen Elektro-Lieferwagen. Dieser exklusiv für Amazon gebaute E-Transporter kurvt bereits seit vergangenem Sommer in den USA durch die Strassen. Nach Angaben des Unternehmens sind bereits mehr als 3,000 Fahrzeuge im Einsatz. „Gemeinsam haben Amazon und Rivian ein hochmodernes Elektrofahrzeug von Grund auf neu entwickelt und produziert. Es ist anders als alles, was aktuell auf den Strassen unterwegs ist“, erklärt Neil Emery, Director Global Fleet & Product bei Amazon. Nun bringt Rivian den Lieferwagen in einer kürzeren und schmaleren Version auch nach Europa. Den Anfang macht Deutschland. Mehr als 300 der elektrisch betriebenen Lieferwagen werden in den kommenden Wochen an den Start gehen. Langfristig sollen es noch viel mehr werden. Der E-Commerce-Riese, der an Rivian auch eine Beteiligung hält, hat bis zum Jahr 2030 bis zu 100,000 E-Transporter bestellt.
Anlass zur Freude gaben zuletzt auch die Umsatz- und Ergebnisausweise für das erste Quartal. Für das am 31. März endende Vierteljahr wurden Erlöse in Höhe von USD 661 Mio. ausgewiesen, Wall Street-Analysten hatten nur mit USD 652.1 Mio. gerechnet. Der vierteljährliche Nettoverlust verringerte sich dabei von USD 1.59 Mrd. auf USD 1.35 Mrd. respektive USD 1.25 je Aktie. Wie es im soeben zu Ende gegangenen zweiten Quartal gelaufen ist, werden Anleger am 8. August erfahren. Die Ergebnisschätzungen diesbezüglich gehen weit auseinander. Sie reichen von USD -0.98 bis USD -1.91 mit einem Konsenswert von USD -1.42. Der Umsatz soll sich den durchschnittlichen Prognosen zufolge auf USD 986 Mio. erhöhen. Das wäre ein Anstieg gegenüber dem Vorquartal um 49% und im Vergleich zur Vorjahresperiode sogar ein Zuwachs von 170%.
Nachdem es so scheint, als hätte der E-Auto-Hersteller die Produktions- und Lieferkettenherausforderungen gemeistert, haben zuletzt mehrere Analysten ihre Kursziele angehoben. Zudem zählt die Aktie zu den am meisten besprochenen Titel auf der Social-Media-Website stocktwits.com, auf der sich Investoren, Händler und Unternehmer austauschen. Was das weitere Kurspotenzial von Rivian betrifft, scheint nach der Rallye – allein auf Monatssicht schoss der Kurs um zwei Drittel empor – die Luft aber vorerst dünner zu werden. Das mittlere Preisziel der Analysten beläuft sich auf USD 25.50, was in etwa dem aktuellen Niveau entspricht.
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