Gold, Silber und Bronze – eigentlich würden die Sportler aus aller Welt noch bis zum Sonntag, 8. August in Tokio um die Medaillen kämpfen. Doch bekanntlich fielen die Olympischen Sommerspiele der Corona-Pandemie zum Opfer. Sie sollen nun 2021 stattfinden. An der Börse stehen die beiden begehrtesten Metalle der Sportwelt momentan dennoch im Fokus. Gold steigt seit Monaten und notiert auf Allzeithoch. Dagegen erhöhte Silber das Tempo mit Verzögerung, aber dafür im Stile eines 100-Meter-Sprinters: Im Juli hat sich das zweitwichtigste Edelmetall um 34% verteuert. Reuters attestiert Silber die stärkste Monatsperformance seit dem Beginn der entsprechenden Erhebung im Jahr 1982. Die Preisrallye treibt auch den Aktienkurs von Pan American Silver, einem führenden Produzenten des weissen Metalls. Das Papier ist mit Schwung nach oben ausgebrochen (siehe Chart).
Die Kanadier verfügen in ihren neun über den amerikanischen Kontinent verteilten Minen über Silberreserven in einem Volumen von 557 Mio. Unzen. Zum Unternehmen mit dem nach eigenen Angaben weltweit grössten Silber-Vorkommen stieg Pan American im vergangenen Jahr durch die Übernahme des Konkurrenten Tahoe Resources auf. Über diese mehr als USD 1 Mrd. schwere Transaktion sicherten sich die Kanadier vier zusätzliche Abbaustätten. Dazu zählt die Escobal-Mine in Guatemala mit einem Silbervorkommen von 264 Mio. Unzen. Allerdings ruht der Betrieb, seit ein Gericht 2017 mit der Schliessung auf Proteste von Kommunen und NGOs reagiert hat. Während die Regierung des Landes bei der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) ein Konsultationsverfahren führt, versucht Pan American Silver die Menschen vor Ort und ihre Vorstellungen vom Bergbau zu verstehen. «Wir bekennen uns dazu, ein respektvoller und verantwortlicher Partner für die Region zu sein», schreibt CEO Michael Steinmann im Geschäftsbericht 2019. Seinen Worten zufolge könnte eine Wiedereröffnung von Escobal die Silberproduktion des Konzerns gegenüber dem Niveau des Berichtsjahres um mehr als drei Viertel erhöhen.
Schon jetzt hat die Akquisition die Marge aufgepeppt: Unter Berücksichtigung des als «Nebenprodukt» anfallenden Goldes taxierte Pan American die All-in Sustaining Costs (AISC) je Silberunze für 2019 auf tiefe USD 4.44. Gegenüber dem Vorjahr war die Kennzahl damit um mehr als die Hälfte geschrumpft, wodurch das Unternehmen die Profitabilität deutlich steigern konnte (siehe Grafik). Während sich dieser Trend Anfang Jahr fortgesetzt hat, bekam der Konzern zum Ende des 1. Quartals die Coronapandemie stark zu spüren. Pan American Silver musste mehreren Minen schliessen. Zwar ist der Lockdown mittlerweile in sämtlichen betroffenen Betrieben beendet, gleichwohl dürfte er sich auf die Zahlen für das 2. Quartal auswirken. Der jüngste Preisaufschwung kam möglicherweise zu spät, um sämtliche Belastungen zu kompensieren. Am 5. August erfahren Anleger mehr. Dann legt Pan American nach dem Börsenschluss in New York die Bilanz für den Zeitraum April bis Juni 2020 vor. Neben den Corona-Folgen dürften an der geplanten Telefonkonferenz die Situation der Escobal-Mine sowie der Ausblick im Fokus stehen.
Die neuen Autocallable Barriere Reverse Convertibles auf Pan American Silver blieben selbst dann interessant, falls der Zwischenbericht und die begleitenden Kommentare an der Börse nicht so gut ankommen sollten. Mit ihrer relativ hohen Volatilität ermöglicht die Minenaktie attraktive Couponzahlungen. In der Produktwährung CHF beträgt die vierteljährlich garantierte Ausschüttung 15.00% p.a. Anleger, die in USD investieren möchten, erhalten 100 Basispunkte p.a. mehr. Bei beiden Varianten geht Pan American Silver mit einem Risikopuffer von 41% in die einjährige Laufzeit. Solange der Basiswert nicht auf oder unter die Barriere fällt, erhalten Anleger das Nominal zum Rückzahlungstermin vollständig überwiesen. Andernfalls erlischt der Teilschutz und das strukturierte Produkt ist dem vollen Risiko des zugrunde liegenden Wertpapiers ausgesetzt. Wegen der Autocallable-Funktion ist eine vorzeitige Rückzahlung dieser Emission möglich.
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