Schon mal etwas von MARA gehört? Wem nicht gerade eine besondere Krypto-Affinität anhaftet, dürfte diese Frage mit «nein» beantworten. In Zeiten, in denen der Bitcoin fast täglich neue Hochs auf den Kurszettel zaubert, ist es allerdings höchste Zeit, dass sich auch die klassische Börsen-Community mit diesem NASDAQ-Titel beschäftigt. Das 2010 gegründete Unternehmen ist nämlich kein geringeres als der grösste börsennotierte Miner in den USA. Zudem hält MARA auch eigene Bitcoin-Bestände. Ein Blick auf den Chart verrät zwar, dass die Aktie nichts für schwache Nerven ist. Jedoch lässt sich die hohe Volatilität geschickt für Strukturierte Produkte nutzen, um mit diesen teilgeschützt auf eine lukrative Renditejagd zu gehen.
Besonderen Aufwind bekommt die Krypto-Branche derzeit von dem anstehenden Regierungswechsel in den USA. Zwei Wochen nach der Wahl von Donald Trump zum nächsten US-Präsidenten nimmt das Kabinett mit neuen Ministern bereits Form an und der 78-jährige gibt darüber hinaus immer mehr Details seiner künftigen Politik preis. Hier spitzen unter anderem die Fans von Cyber Devisen die Ohren. Der selbsternannte «Krypto-Präsident» hat jüngst auf einer Bitcoin-Konferenz seine Pläne erörtert, die eine freundlichere Regulierung vorsehen und die USA zur Krypto-Hauptstadt und Bitcoin-Supermacht formen sollen. Ein Umstand, welcher MARA als grossem Bitcoin-Miner und Besitzer in die Karten spielen könnte.
Die Freude über ein kryptofreundlicheres Umfeld schlägt sich nämlich in höheren Preisen nieder. Allein in den vergangenen vier Wochen legte die älteste und grösste Cyber Devise um ein Drittel zu. Das ist mit Blick auf die Miner auch dringend nötig, denn durch das Halving im April diesen Jahres hat sich die Vergütung für das Schürfen halbiert. Kompensiert wird dies nun durch die steigenden Kurse, welche die Bitcoins im Eigenbestand immer wertvoller machen. Knapp 27‘000 BTC hält MARA derzeit, die auf einen Wert von USD 2.4 Mrd. kommen und damit 35% der Marktkapitalisierung des Unternehmens abdecken. Und die Firma produziert nicht nur ständig selbst Bitcoin, sie kauft auch zu. Um sich das leisten zu können, zapft MARA regelmässig den Kapitalmarkt an. Erst Anfang dieser Woche gab das Unternehmen bekannt, neue Schuldverschreibungen mit Fälligkeit 2030 auszugeben, um erstens eine bestehende Wandelanleihe zurückzukaufen und zweitens den Rest des Nettoerlöses für den Erwerb zusätzlicher Bitcoin und strategischer Akquisitionen einzusetzen.
Das frische Geld wird auch dafür genutzt, um die Rechenzentren auszubauen. Im Laufe des Jahres sicherte sich MARA durch Akquisitionen und Standortentwicklungen bereits knapp 1 Gigawatt (GW) an Kapazität, wodurch die Gesamtkapazität auf etwa 1.5 GW anstieg. Mit dieser versucht das Unternehmen derzeit sein Geschäft etwas zu diversifizieren, vor allem in Richtung Künstliche Intelligenz (KI). Die Technologie verschlingt nämlich viel Energie, was so manche KI-Firma vor ein grosses Problem stellt. Miner haben dagegen langfristige Verträge und verfügen damit über günstigeren Strom. So können sie ihre Kapazitäten anderen Unternehmen anbieten. Ein Geschäft, das in der Regel hohe Margen abwirft. Dabei kommt MARA der frische Wind aus dem Weissen Haus ebenfalls entgegen. Donald Trump zielt auf eine verstärkte Energie- und Stromproduktion über alle Erzeugungsformen hinweg ab und verspricht die «niedrigsten Strom- und Energiepreise der Welt».
Mit der Diversifikationsstrategie könnte es MARA gelingen, die zuletzt schwächelnden Gewinne wieder in Schwung zu bringen. Im dritten Quartal wies der Konzern unter dem Strich einen Verlust von knapp USD 125 Mio. aus und schrammte damit das zweite Mal in Folge an den Erwartungen der Analysten vorbei. Das Minus sorgte auch dafür, dass das Nettoergebnis nach neun Monaten von USD 109 Mio. im Vorjahr auf nur noch USD 12.7 Mio. zusammenschmolz. Selbst wenn Analysten davon ausgehen, dass MARA 2024 unter dem Strich das zweite Jahr in Folge schwarze Zahlen ausweisen wird, sind für die kommenden beiden Jahre wieder Verluste zu befürchten (siehe Grafik). Das erklärt auch das vorsichtige Analystenurteil. Die durchschnittliche Konsensempfehlung für die Aktie lautet mit einem mittleren 12-Monats-Kursziel von USD 21.50 auf «Halten».
Die Schwankungen beim Gewinn sorgen auch für mächtige Schwankungen bei der Aktie. Allein die Volatilität auf Sicht von vier Wochen liegt bei rund 120%. Die Vola lässt sich wiederum dafür nutzen, um attraktive Barrier Reverse Convertibles zu strukturieren. Leonteq hat die Chance ergriffen und zwei neue Softcallable BRCs mit aussergewöhnlich attraktiven Konditionen geformt. Die auf CHF lautende Variante ist mit einem Coupon von 14.20% p.a. ausgestattet, das USD-Papier bringt es sogar auf satte 20.00% p.a. Darüber hinaus verfügen beide Produkte über einen soliden Risikopuffer von 51%, welcher in der maximal einjährigen Laufzeit das Nominal schützt. Besonders positiv ist, dass es sich um eine europäische Barriere handelt. Diese ist nur zum Schlussfixing aktiv und lässt dem Basiswert damit während der Laufzeit unbegrenzten Bewegungsspielraum.
Um die hohen Coupons anteilig zu erhalten, muss die MARA-Aktie an den vierteljährlichen Beobachtungsterminen über dem Coupon Trigger Level von 50% des Anfangsniveaus notieren. Sollte die Couponzahlung an einem Stichtag ausfallen, ist diese nicht gleichzeitig verloren. Aufgrund des Memory Mechanismus kann die Zahlung nachgeholt werden, sollte MARA an einem der folgenden Beobachtungsterminen wieder über dem Coupon Trigger Level notieren. Die Laufzeit kann sich auf aufgrund der eingebauten Softcallable-Funktion verkürzen. Nach einem halben Jahr hat die Emittentin bei beiden BRCs alle drei Monate das Recht zu einer vorzeitigen Rückzahlung zu 100%.