Als Lyft am 29. März 2019 an der Nasdaq vorfuhr, war die Aufmerksamkeit unter den Investoren riesig, schliesslich debütierte mit dem Unternehmen aus San Francisco erstmals ein Mitfahrdienst an der US-Technologiebörse. Insofern war Lyft auch eine Art Eisbrecher für das IPO des Branchenriesen Uber rund zwei Monate später. Lange hielt sich die anfängliche Euphorie – der erste Kurs lag 21% über dem Ausgabepreis von USD 72 – nicht. Vielmehr legte Lyft noch am Premierentag einen regelrechten «U-Turn» hin. Die Talfahrt sollte annähernd ein Jahr dauern. Als an den Börsen der Corona-Ausverkauf tobte, fiel die Aktie Mitte März 2020 auf ihren bisherigen Tiefststand. Mit USD 14.56 war Lyft zu diesem Zeitpunkt nur noch rund ein Fünftel des IPO-Preises wert. Immerhin konnte das Papier mit einer haussierende Nasdaq in der Zwischenzeit Boden gut machen (siehe Chart).
Operativ ist Lyft im Jahr des Börsengangs kräftig gewachsen: Für das 4. Quartal 2019 meldete das Unternehmen annähernd 23 Mio. so genannte Active Riders – 23% mehr als Ende 2018. Neben Kunden, die den Fahrdienst nutzen oder am Car-Sharing teilnehmen, zählt das Unternehmen hier auch Nutzer mit, welche über die Lyft-App ein Fahrrad oder einen Roller (Scooter) mieten. Mit USD 44.40 dehnte sich der Umsatz je Kunde im Schlussviertel proportional aus (siehe Grafik). Auf Schlingerkurs geriert der Börsenneuling insbesondere wegen seiner hohen Verluste. Bei Umsätzen von rund USD 3.6 Mrd. türmte sich 2019 unterm Strich ein Minus von USD 2.6 Mrd. auf. Angesichts derart tiefroter Zahlen zerbrechen sich Analysten und Investoren wohl zu Recht die Köpfe darüber, ob und inwieweit sich ein solches Geschäftsmodell profitabel betreiben lässt.
Wenig überraschend hat Covid-19 nicht gerade dazu beigetragen, die Zweifel zu zerstreuen. Im Gegenteil: Während des Lockdowns brachen beim in zahlreichen US-Städten und Teilen Kanadas aktiven Dienstleister die Umsätze ein. Im 2. Quartal 2020 waren nur noch 8.7 Mio. «Riders» mit Lyft-Fahrzeugen unterwegs. Gleichwohl gelang es dem Unternehmen über Kostenkürzungen, den Verlust deutlich zu reduzieren. CEO Logan Green hält trotz Krise an dem Ziel fest, auf bereinigter Basis Ende 2021 den Breakeven zu erreichen. «Während des 2. Quartals konnten wir eine Erholung der Nachfrage feststellen», erklärte der Top-Manager und Lyft-Mitgründer. Zwar hat sich dieser Trend über das über den Juni hinaus fortgesetzt. Doch lag die Zahl der Fahrgäste im August immer noch gut die Hälfte unter dem Vorjahresniveau. Ob es den Verantwortlichen gelungen ist, den Verlust dennoch weiter einzudämmen, dürfte sich um den Monatswechsel zeigen. Dann veröffentlicht das Unternehmen die Zahlen für das 3. Quartal – der konkrete Termin ist noch nicht bekannt.
Fest steht, dass der 3. November für die Lyft-Aktie richtungsweisend werden könnte. Wenn die USA den nächsten Präsidenten wählen, steht in Kalifornien auch die «Proposition 22» zur Abstimmung. Die Vorlage würde die Mobilitätsdienstleister ausdrücklich von der gesetzlichen Pflicht ausnehmen, ihre Fahrer als Arbeitnehmer einzustellen. Diese agieren prinzipiell als Subunternehmer. Sollte sich an diesem Status etwas ändern, könnten hohe zusätzliche Kosten, beispielsweise in Form einer Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, auf den Sektor zukommen. Insofern überrascht es nicht, dass die Dienstleister die «Proposition 22» finanziell unterstützen. Fazit: In der Lyft-Aktie laufen Megatrends wie Sharing Economy, Autonomes Fahren, Digitalisierung oder Klimaschutz zusammen. Gleichwohl könnte die holprige Fahrt des Nasdaq-Titels weitergehen.
Eine zu diesen Aussichten und der schon jetzt hohen Volatilität passende Anlagelösung offeriert Leonteq mit zwei neuen Softcallable Barrier Reverse Convertibles. In die Laufzeit von jeweils 15 Monaten startet Lyft mit einem Risikopuffer von 41%. Solange der Basiswert dieses Polster nicht aufbraucht, werfen die Produkte ihre Maximalrendite ab. In CHF beträgt der garantierte Coupon 16.00% p.a., während die USD-Variante eine Ausschüttung in Höhe von 17.20% p.a. abwirft. Falls es zu einer Barriereverletzung kommt, kann Lyft den skizzierten Ertrag mit einem «Wendemanöver» retten. Konkret müsste die Aktie zur Schlussfixierung wieder auf oder über dem Startniveau notieren, damit es nicht zu Abschlägen bei der Tilgung kommt.
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