Vor rund vier Wochen feierte der Mercedes-Pilot Nyck de Vries beim Formel-E-Finale in Berlin zum ersten Mal seinen Weltmeistertitel in der Elektroserie. Auf Platz zwei der Gesamtwertung landete der Schweizer Edoardo Mortara mit seinem Venturi und der Rookie Jake Dennis komplettierte mit BMW-Power die Top 3. Anders als für die Hersteller ist die Reihenfolge für die Lucid Group unerheblich. Das Unternehmen ist als Ausrüster aller Teams der heimliche Gewinner. Die Kalifornier sind verantwortlich für das Design der aktuellen Gen2-Einheitsbatterie für die Formel-E-Boliden.
Das 2007 gegründete Unternehmen gibt sich als Zulieferer aber nicht zufrieden, sondern liebäugelt mit einem eigenen Team respektive einer Partnerschaft mit einem bestehenden Rennstall. Zwar ist diesbezüglich noch keine Entscheidung gefallen, auf der Strasse tritt Lucid aber bereits gegen die Premium-Konkurrenz an. Erst 2014 begann das Unternehmen ein eigenes E-Fahrzeug zu entwickeln und schon heute haben sie das erste vollelektrische Modell „Lucid Air“ fertig – und das sogar in vier Variationen.
Die 4.97 Meter lange und knapp 2.2 Meter breite Luxus-Karosse überzeugt nicht nur mit einem edlen Design, sondern auch im Bereich Motorleistung und – bei E-Autos besonders wichtig – Reichweite. Das aktuelle Top-Model, der Air Dream Edition, bringt 1‘080 PS auf die Achse und schafft im Bestfall sage und schreibe 832 Kilometer. Möglich wird dies durch selbst entwickelte Batterien und E-Motoren mit 900-Volt-Technologie. Damit schlägt der neue Stern am E-Auto-Himmel Konkurrenten wie BMW und Mercedes, aber auch den Branchen-Pionier Tesla, um Längen. Aber nicht nur in Sachen Akku- und Motortechnologie zählt Lucid zu den grossen Innovatoren in dem Segment, auch ist es dem Autobauer gelungen, den Luftwiderstandsbeiwert auf 0.21 zu drücken. Damit ist der Lucid Air das aerodynamischste E-Auto der Welt.
Noch dieses Jahr werden die Air-Modelle in den USA über den Asphalt rollen. Bereits zum Halbjahr zählte das Unternehmen mehr als 10‘000 Vorbestellungen. Gefertigt werden die sportlichen Limousinen in einer neuen Fabrik in Casa Grande in Arizona. Mit den Auslieferungen soll im November begonnen werden. Im kommenden Jahr möchte Lucid dann den Sprung über den grossen Teich schaffen und auch den europäischen Markt erobern.
Um möglichst viele Autos bauen zu können, hat CEO Pete Rawlinson bereits angekündigt, die Produktionskapazität von zunächst rund 30‘000 Fahrzeugen pro Jahr auf 53‘000 bis 2023 auszubauen. Auch möchte Lucid in den kommenden Jahren seine Modellpalette erweitern. Der Launch des Elektro-SUVs „Gravity“ soll 2023 erfolgen. Nach dem Start der High-End-Autos plant Lucid bis 2030 dann schrittweise auch erschwinglichere Fahrzeuge in höheren Stückzahlen zu bauen, um die breite Bevölkerung zu erreichen. Gleichzeitig nimmt die Produktionskapazität bis zum Ende des Jahrzehnts auf 500‘000 Stück zu.
Die temporeiche Expansion soll dem Start-up letztlich Milliardenumsätze und -gewinne bescheren – und das nicht erst in ferner Zukunft. Aktuell sieht der Plan vor, im Jahr 2030 rund eine Viertel Million Autos zu verkaufen und damit einen Umsatz von USD 22.7 Mrd. zu generieren. Zum Vergleich: 2022 wird Lucid erst ein Zehntel dieser Summe erlösen. Auch auf der Gewinnseite prognostiziert das Unternehmen einen schnellen Aufstieg. Bereits 2024 wird der Break-Even auf operativer Ebene erwartet, ein Jahr später möchte der Auto-Konzern dann auch unter dem Strich schwarze Zahlen ausweisen.
Anfang dieses Jahres kündigte Lucid die Fusion mit dem SPAC Churchill Capital – quasi eine leere Mantelgesellschaft – an und sicherte sich gleichzeitig eine neue Finanzierung im Umfang von rund USD 4.4 Mrd. Auf diesem Weg schaffte das Unternehmen im Juli sozusagen durch die Hintertür den Sprung an die Börse. Der Kursverlauf zeigt seit der Bekanntgabe seismographische Ausschläge, nicht zuletzt, weil auch viel spekulatives Geld über Neobroker wie Robinhood in den Titel geflossen ist. In der jüngsten Vergangenheit hat sich die Aktie aber etwas beruhigt und schwankt derzeit „nur“ noch zwischen USD 20 und USD 30. Was die weitere Entwicklung betrifft, gehen die Meinungen der Analysten weit auseinander. Das 12-Monats-Kursziel bewegt sich zwischen USD 12 und USD 30. Die Median-Schätzung liegt bei USD 28 und damit rund ein Zehntel über der aktuellen Notierung.
Sollte der Börsenneuling seine Seitwärtsbewegung fortsetzen, wäre mit den neuen Softcallable Barrier Reverse Convertibles noch deutlich mehr drin. Die CHF-Variante bietet bei einer Maximallaufzeit von 15 Monaten eine attraktive Verzinsung von 16.00% p.a., das auf USD lautende Produkt ist sogar mit einem Coupon von 17.00% p.a. ausgestattet. Auf der Unterseite lassen die BRCs dem Basiswert viel Platz. Die Barriere wird bei 55% des Startwertes fixiert.
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