Ralph Hamers ist ein echtes ING-Urgestein. Seit 1991 arbeitet er für die niederländische Bank. 2013 übernahm Hamers den Posten als CEO. Kurz vor seinem 30-jährigen Dienstjubiläum wird der Top-Manager die niederländische Grossbank verlassen, um am 1. September bei der UBS anzuheuern. Zwei Monate später übernimmt er dort den Chefsessel. In seiner Zeit als CEO hat Hamers die ING Gruppe restrukturiert, die während der Finanzkrise nötigen Staatshilfen zurückbezahlt und dem Unternehmen eine konsequente Digitalisierungsstrategie verordnet. «In den kommenden Monaten werde ich mein Möglichstes tun, um sicher zu stellen, dass mein Nachfolger den Erfolg von ING fortsetzen kann», erklärte Ralph Hamers am 19. Februar, als der überraschende Wechsel in die Schweiz publiziert wurden.
Gut möglich, dass der 1966 geborene Vollblutbanker zu diesem Zeitpunkt mit einem eher ruhigen Ausklang seiner Amtszeit gerechnet hat. Sechs Wochen später ist die Welt eine andere. Hamers muss den grössten Finanzdienstleister der Niederlande durch die Corona-Krise führen. Dabei geht es zum einen darum, den Betrieb am Laufen zu halten. Mittlerweile arbeitet das Gros der mehr als 56'000 Angestellten von zu Hause. Bilanziell bekommt das Unternehmen Unterstützung von der Zentralbank. Sie hat die Kapitalanforderungen für die drei grössten Geldhäuser der Niederlande, ING, Rabobank und ABN Amro, vorübergehend reduziert. Auf diese Weise soll der Kreditfluss aufrecht erhalten bleiben. Die De Nederlandsche Bank untersagte es den Konzernen explizit, die durch die Erleichterung frei werdenden Mittel für Dividenden oder Aktienrückkäufe einzusetzen.
Diesbezüglich hat sich mittlerweile auch die Europäische Zentralbank zu Wort gemeldet. Sie forderte die Banken auf, wegen der Virus-Pandemie bis zum 1. Oktober generell keine Dividenden für 2019 und 2020 zu zahlen. Vielmehr sollten die Institute ihr Kapital für die Kreditvergabe und ihre eigene Stabilität nutzen. ING reagierte prompt und strich den Dividendenvorschlag von der Agenda für die am 28. April anstehende Generalversammlung. Eigentlich wollte die Bank für 2019 insgesamt EUR 0.69 je Aktie auskehren. Davon sind EUR 0.24 bereits im vergangenen August als Interims-Dividende überwiesen worden. «Obwohl wir gut kapitalisiert und finanziert sind, halten wir es für klug, die Empfehlungen der EZB zu befolgen», kommentierte Ralph Hamers den Entscheid. Dadurch erhalte das Unternehmen eine grössere Flexibilität, um ihre Kunden sowie die Gesellschaft in der Krise zu unterstützen. Fest steht allerdings auch, dass der scheidende CEO eines seiner zentralen Finanzziele fallen lassen musste. Bis dato zählte eine «progressive» Dividendenpolitik zu den Prioritäten. Seit die Gruppe die Ausschüttungen 2014 wieder aufgenommen hatte, waren diese kontinuierlich gestiegen.
Dementsprechend enttäuscht reagierte die Börse auf die jüngste Massnahme: Nachdem sich die ING-Aktie zuvor etwas vom Corona-Ausverkauf hatte erholen können, gab sie Ende März erneut stark nach. Immerhin: Die historische Unterstützung im Bereich von EUR 4.20 ist intakt (siehe Chart). Noch deutlich tiefer liegen die indikativen Barrieren der Leonteq-Neuemissionen. Zur Anfangsfixierung werden die Schutzschwellen für insgesamt vier Autocallable Barrier Reverse Convertibles bei 55% oder 60% des Referenzkurses festgelegt. Anleger haben zudem die Wahl zwischen den Produktwährungen CHF und EUR. Nicht zuletzt das deutlich erhöhte Volatilitätsniveau von ING sorgt dafür, dass die Coupons bei sämtlichen Varianten – die Laufzeit beträgt einheitlich 12 Monate – prozentual zweistellig ausfallen. Beispielsweise garantiert Leonteq für die in CHF denominierte Emission mit einer Barriere von 55% eine vierteljährliche Ausschüttung von 14.90% p.a. Keine Chance ohne Risiko: Sollte das Polster nicht reichen, erlischt der Teilschutz. In diesem Fall ist das Investment an den Verlauf des Basiswertes gekoppelt. Bitte beachten Sie zudem die Autocallable-Funktion. Sie kann eine vorzeitige Rückzahlung dieser Produkte auslösen.
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