Das individuelle Einkaufserlebnis steht beim Shopping häufig an vorderster Stelle. Das gilt umso mehr im Luxussegment. Hier fällt den Emotionen und der Empathie beim Entscheidungsprozess eine besonders grosse Rolle zu. Selbst wenn diese Gefühle vor Ort am stärksten ausgeprägt sein mögen, die Digitalisierung macht auch vor dieser Branche keinen Halt. Vor allem bei den Jüngeren verändert sich das „Luxus“-Konsumverhalten, denn sie möchten Edles verstärkt im Netz kaufen. Laut dem Marktforscher Bain sollen 2025 rund 30% des gesamten Branchenumsatzes, der auf insgesamt EUR 330 Mrd. geschätzt wird, auf den Onlinevertrieb entfallen. 2017 lag dessen Anteil erst bei rund 9%.
Dass die Hersteller von originellen Luxuswaren wie Schmuck, Markenkleidung und Accessoires immer mehr den Weg ins Internet suchen, verwundert angesichts dieser Aussichten nicht. Früh erkannt hat diese Entwicklung José Neves, der 2008 das Unternehmen Farfetch gründete. Der Portugiese ist mit der Vision angetreten, die globale Plattform für Luxusmode zu werden, um so Edelschneider und Konsumenten miteinander zu verbinden. Mit Erfolg, mittlerweile verkaufen mehr als 1'200 Boutiquen in über 190 Ländern ihre Waren auf seinem virtuellen Marktplatz an rund 2.5 Mio. aktive Nutzer.
Der Trend dürfte sich in Zukunft noch beschleunigen, denn Farfetch hat jüngst mit einem „Doppel-Deal“ für einen Paukenschlag in der Branche gesorgt. Der in London ansässige Konzern schloss vergangene Woche mit Alibaba und Richemont eine globale Partnerschaft zur Beschleunigung der Digitalisierung der Luxusgüterindustrie. Während Alibaba und Richemont bereits ein gemeinsames Joint Venture betreiben, stösst Farfetch nun neu dazu. Durch die Nutzung der Luxus-Shopping-Kanäle der Chinesen vergrössert sich die Reichweite von Farfetch auf die 757 Mio. Kunden von Alibaba. Dazu werden ebenfalls Joint Ventures geschaffen sowie viel Geld investiert. „Die Investition von USD 1.15 Mrd. durch Alibaba, Richemont und Artemis in Farfetch ist eine starke Bestätigung für unsere Position als globale Plattform für Luxusgüter“, kommentiert Farfetch-Gründer und CEO Neves den Deal.
In China ist die Nachfrage nach teueren Produkten besonders hoch. Bis 2025 soll die Hälfte der weltweiten Luxusgüterverkäufe auf das Reich der Mitte entfallen. Laut Alibaba-CEO Daniel Zhang besteht der Markt aus Hunderten von Millionen junger Konsumenten, die zugleich Digital Natives sind. „Durch die Partnerschaft mit Farfetch und den Ausbau unserer bestehenden Geschäftsbeziehung mit Richemont werden wir die Digitalisierung des globalen Einzelhandels im Luxussegment beschleunigen und das Luxus-Einkaufserlebnis für die Verbraucher verändern“, zeigt sich Zhang optimistisch. Die Millennials sowie deren Folgegeneration Gen Z werden nach Prognosen von Bain zu 150% an dem erwarteten Wachstum zwischen 2019 und 2035 beitragen.
Wie es mit dem weiteren Wachstum von Farfetch bestellt ist, erfahren Anleger am 12. November. An diesem Tag legt die Gesellschaft ihren Zwischenbericht für das dritte Quartal vor. Zuletzt zeigten die Kurven bei Umsatz und Gewinn stramm nach oben. Zwischen April und Juni nahmen die Erlöse um 70.3% auf USD 308 Mio. zu, der Gross Profit kletterte sogar überproportional um knapp 87% empor. Folglich stieg die Gross-Profit-Marge von 40.8% im Vorjahr auf 43.7%. Das hatte auch positive Auswirkungen auf das Ergebnis für Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA). Die Rendite auf EBITDA-Basis verbesserte sich von -21% auf -8%. Für das dritte Quartal rechnet Farfetch mit einem weiteren Anstieg des Bruttowarenvolumens auf den digitalen Plattformen von 40% bis 45% sowie einem bereinigten EBITDA von Minus USD 20-25 Mio.
Die Geschäftsstrategie von Farfetch findet an der Börse gefallen. Die Aktie legte in den vergangenen 12 Monaten um stolze 385% zu. Dabei verzeichnete der Titel allein in den letzten vier Wochen einen Schub von knapp zwei Drittel. Dem schnellen Kuranstieg konnten die Analysten nicht folgen und so liegt das durchschnittliche 12-Monats-Ziel von 14 Research-Berichten bei USD 36.50. Das würde einem Rückgang von 16.7% entsprechen.
Eine Erholungsphase nach der jüngsten Kursexplosion wäre durchaus ein realistisches Szenario. Für einen derartigen Fall hat Leonteq einen aussergewöhnlich gut ausgestatten Softacallable Barrier Reverse Convertible in Petto. Das auf USD lautende Produkt bietet mit einem Barriereabstand von 35 Prozent gebührenden Raum für mögliche Rücksetzer. Darüber hinaus ist das Produkt mit einem überdurchschnittlichen Coupon von 14.00 Prozent p.a. versehen. Dieser kommt garantiert vierteljährlich zur Auszahlung. Die maximale Laufzeit beträgt eineinhalb Jahre, kann sich aber durch die quartalsweisen Beobachtungen verkürzen.
Noch Fragen? Wünschen Sie weitere Informationen? Wir helfen Ihnen gerne weiter unter 058 800 11 11, unter info@leonteq.com oder kontaktieren Sie uns hier.