An «Bad News» herrschte bei der Credit Suisse im zu Ende gehenden Jahr wahrlich kein Mangel. Die heimische Grossbank ist in den vergangenen Monaten in eine veritable Krise mit hohen Verlusten geraten. Allein für das 4. Quartal 2022 rechnet CEO Ulrich Körner vor Steuern mit einem Minus von bis zu CHF 1.5 Mrd. Entsprechend negativ hat sich der Aktienkurs entwickelt. Knapp vier Wochen vor dem Ende des Börsenjahres 2022 trägt die Credit Suisse mit einem Kursabschlag von annähernd zwei Dritteln im SMI die rote Laterne. Zwar wird der Finanztitel den unrühmlichen Titel als «Schlusslicht» kaum mehr losbekommen. Gleichwohl sorgte der Hauptpartner der Fussball-Nati zuletzt wieder einmal für positive Nachrichten. Bei den Investoren löste vor allem ein Statement von Verwaltungsratspräsident Axel Lehmann Erleichterung aus. In einem Interview mit «Bloomberg TV» konnte er hinsichtlich der Mittelabflüsse vorsichtig Entwarnung geben.
Der Abzug der Kundengelder sei praktisch zum Erliegen gekommen, erklärte Lehmann. Ihm gegenüber hätten Klienten sogar neue Mittel in Aussicht gestellt. «Teilweise sehen wir das bereits», sagte der Manager. Die enorme Unsicherheit über die Verfassung der Credit Suisse hatte zuletzt für einen wahren Kapital-Exodus gesorgt. Allein zwischen Anfang Oktober und Mitte November waren netto CHF 84 Mrd. – 6% des Gesamtbestandes an Kundengeldern – abgeflossen. Axel Lehmann ist davon überzeugt, dass das Unternehmen das Vertrauen zurückgewinnen wird. Hierfür würde man aktiv auf die Kunden zugehen. Gleichzeitig bekräftige er in dem Interview den eingeschlagenen Restrukturierungskurs. Die Spar-Anstrengungen sollen sogar verstärkt werden. «Bis Ende nächsten Jahres werden wir definitiv mehr als 1.2 Milliarden einsparen», sagte Lehmann. Im Rahmen der Ende Oktober vorgestellten Umbaupläne hatte die Credit Suisse für 2023 eine Reduzierung der Kosten um CHF 1.2 Mrd. als Zwischenziel ausgesteckt. Zwar wird die Gruppe im kommenden Jahr nicht profitabel sein, das Geschäft ist laut dem Verwaltungsratspräsidenten aber «definitiv stabil.»
Die CS-Aktie reagierte am vergangenen Freitag mit deutlichen Gewinnen auf das Interview. Allerdings hatte der Bankentitel tags zuvor ein Allzeittief von CHF 2.65 erreicht. Wie auch immer: Zum Start in die neue Handelswoche führte das Institut den SMI mit einem Plus von knapp 3% erneut an. Für einen zusätzlichen Schub sorgte dabei ein Bericht des «Wall Street Journals». Laut der bekannten Publikation soll Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman über ein Engagement bei der neuen Investment Bank der Credit Suisse, Credit Suisse First Boston (CSFB), nachdenken. Im Raum stehe eine Investition in der Grössenordnung von USD 500 Mio. Unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen berichtete das Blatt auch vom Interesse einer amerikanischen Private Equity Gesellschaft, in ähnlichem Umfang bei CSFB zu investieren. Noch ist es nicht so weit. Zunächst gilt es für die Credit Suisse, die laufende Kapitalerhöhung mittels Bezugsrechten in trockene Tücher zu bringen. Am 8. Dezember endet die Ausübungsfrist für die Transaktion, welche brutto CHF 2.24 Mrd. einbringen soll. Mit einer Privatplatzierung sammelt die Credit Suisse weitere rund CHF 1.8 Mrd. bei qualifizierten Investoren, darunter die Saudi National Bank, ein.
Eine interessante Alternative zum direkten Aktienkauf bietet der neue Softcallable Reverse Convertible. Unabhängig von der weiteren Kursentwicklung der Credit Suisse erhalten Anleger hier eine vierteljährliche Couponzahlung in Höhe von 11% p.a. Für die Tilgung ist der Ausübungspreis (Strike) bei tiefen 55% der Anfangsfixierung massgeblich. Solange der Basiswert am Laufzeitende über dieser Marke notiert, zahlt die Emittentin das Nominal der auf CHF lautenden Emission vollständig zurück. Andernfalls erfolgt eine Lieferung der Credit Suisse-Aktie zum Ausübungspreis. In diesem Fall würde der Einstieg also zu einem Discount von 45% gegenüber dem aktuellen Kurs des Basiswertes erfolgen. Kurzum: Selbst bei neuerlichen «Bad News» ist mit dem Reverse Convertible eine attraktive Rendite möglich. Der Low Strike sorgt dafür, dass die skizzierte Chance erst bei einer Korrektur um mehr als 45% in Gefahr gerät. Natürlich ist selbst ein derartiger Rücksetzer angesichts der brisanten Lage der Grossbank nicht auszuschliessen. Bitte beachten Sie auch die Softcallable-Funktion. Sie macht eine vorzeitige Kündigung und Rückzahlung – frühestens nach sechs Monaten – dieser Emission möglich.
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