Sonne, Meer und rundherum fürstlicher Komfort – Kreuzfahrten haben in den vergangenen Jahren einen wahren Boom erlebt. Zählte die Branche im Jahr 2009 weltweit 17.8 Mio. Passagiere, waren es 2019 bereits zwei Drittel mehr. Doch 2020 kam das Corona-Virus und mit ihm der quasi Stillstand der Ozeanriesen. Allmählich aber macht sich wieder Hoffnung breit: Ausgerüstet mit spezifischen Hygienekonzepten stechen die ersten Schiffe in See.
Auch der weltgrösste Kreuzfahrtanbieter Carnival möchte endlich Wasser unter dem Kiel spüren. Zwar wurde der für Ende April anvisierte Re-Start in den USA jüngst verschoben, doch im Juni sollen die ersten Abfahrten von Häfen in Übersee erfolgen. In Asien und Europa sind dagegen bereits einige Luxusliner unterwegs. Die Tochter AIDA Cruises verlängerte beispielsweise jüngst die Kreuzfahrtsaison mit AIDAperla auf den Kanarischen Inseln bis Mitte Mai 2021.
Um die aufgestaute Nachfrage nach Reisen nach der Pandemie zu befriedigen, zapfte Carnival in den vergangenen Monaten mehrmals den Kapitalmarkt an. Solange nämlich das Gros der insgesamt 107 Schiffe im Hafen vor Anker liegen, verbrennt der in Miami ansässige Konzern viel Geld. In dem am 30. November endenden vierten Quartal des Geschäftsjahres 2019/20 verlor das Unternehmen jeden Monat USD 500 Mio. Für das erste Viertel des neuen Jahres rechnet der Vorstand sogar mit einer auf USD 600 Mio. steigende Verbrennungsrate.
Letztlich beendete Carnival das Geschäftsjahr 2019/20 mit einem Rekordverlust von USD 10.2 Mrd. Ausgestattet mit frischem Geld, das vergangene Geschäftsjahr wurde mit einem Kassenbestand von USD 9.5 Mrd. abgeschlossen, versicherte das Unternehmen auch weiterhin über Wasser bleiben zu können. Laut Finanzvorstand David Bernstein verfügt Carnival über ausreichend Liquidität, um sich im „Laufe des Jahres 2021 auch in einem Umfeld ohne Einnahmen zu behaupten.“
Soweit soll es aber nicht kommen. Auch wenn der Neustart noch auf sich warten lässt, hofft CEO Arnold Donald, dass im Zuge kostengünstiger Tests sowie verbesserter Covid-19-Therapien und einer schnellen Verteilung von Impfstoffen bis Ende des laufenden Geschäftsjahres die gesamt Flotte wieder in Betrieb genommen werden kann. Einen weiteren Lichtblick liefert Grossbritannien, das ab dem 17. Mai in seinen Gewässern wieder Kreuzfahrten erlauben möchten. Grosse Sprünge erwartet der Chef aber in naher Zukunft nicht. Seiner Ansicht nach stehen dem Sektor mindestens zwei weitere harte Jahre ins Haus. Erst für das Jahr 2023 rechnet Donald für die Branche wieder mit dem Niveau von vor der Virus-Krise.
Die Durststrecke wird also noch eine Weile dauern und dies dürfte sich auch in der Carnival-Bilanz widerspiegeln. Der Analystenkonsens rechnet nach einem Verlust je Aktie in Höhe USD 13.20 in 2019/20 auch in den Folgejahren mit Minus-Vorzeichen. Für dieses Jahr lautet die Median-Schätzung USD -4.45, 2021/22 sollen es dann USD -0.07 werden und erst 2022/23 (USD 1.43) steht der Sprung in die Gewinnzone an. Angesichts dieser Aussichten wundert es nicht, dass das durchschnittliche Rating von 19 Studien aktuell in einer „Hold“-Empfehlung mündet.
Am Kapitalmarkt trieben die Impfstoffhoffnungen die Kurse von Carnival & Co. zuletzt deutlich an. Allein seit Anfang Februar legte die Aktie des Konkurrenten Norwegian Cruise Line um 17% zu, die Papiere von Carnival verteuerten sich in diesem Zeitraum sogar um rund ein Drittel. Um mit den neuen Softcallable Barrier Reverse Convertbiles eine prozentual zweistellige Rendite zu erzielen, darf die Carnival-Aktie auf ruhiger See umherschippern. Die Produkte sind mit überdurchschnittlich hohen Risikopuffern von 45% ausgestattet. Folglich müsste der Basiswert um knapp die Hälfte abtauchen, um den Maximalertrag zu gefährden. Die CHF-Variante bietet bei einer Höchstlaufzeit von 15 Monaten eine attraktive Verzinsung von 15.00% p.a., das auf US-Dollar lautende Produkt ist sogar mit einem um einen Prozentpunkt höheren Coupon von 16.00% p.a. ausgestattet.
Die Softcallable BRCs sind also für Anleger gedacht, die der Carnival-Aktie in den kommenden Monaten eine Seitwärtsbewegung zutrauen. Sollte wiedererwartend der hohe Risikopuffer nicht ausreichen und die Barriere verletzt werden, entscheidet der Schlusskurs über den Ausgang des Investments. Gelingt dem Basiswert bis zum Ende der Laufzeit das Comeback auf das Startniveau, kommt zu dem garantierten Coupon auch noch das volle Nominal zur Auszahlung. Ansonsten richtet sich die Rückzahlung an der Performance der Carnival-Aktie. Aufgrund des Softcallable-Features kann sich die Laufzeit der Produkte auf maximal sechs Monate verkürzen.
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