Grösser, höher, breiter – so lautet das Motto in der Kreuzfahrtbranche. Dazu passt die mit Spannung erwartete Premiere des grössten Kreuzfahrtschiffs der Welt, der „Icon of the Seas“, von Royal Caribbean. 5‘610 Passagiere werden darauf Platz haben und im Januar 2024 soll der Koloss in See stechen. Nur geringfügig kleiner ist die soeben vom Stapel gelaufene „Carnival Jubilee“. Der rund 345 Meter lange Kreuzer bietet Platz für rund 5‘400 Gäste. Der Ozeanriese der US-Reederei Carnival Cruise Line wird bereits Ende 2023 von Texas aus zu seiner ersten Reise aufbrechen.
Die Branche befindet sich aber auch ohne den beiden neuen Giganten der Meere bereits wieder im Aufschwung. Nach dem Beinahe-Kollaps während der Pandemie ist es zuletzt wieder zu einer Normalisierung der Nachfrage gekommen. Kreditkartendaten zufolge wurde im Juni sogar nahezu 19% mehr für Kreuzfahrten ausgegeben als noch 2019, also vor dem Auftauchen des Corona-Virus. Positiv auf die Buchungen wirkt sich zudem aus, dass es immer mehr zu einer Verschiebung des Konsums von Gütern in Richtung Erlebnisse kommt. Nach einer Analyse von Allied Market Research steht den Kreuzfahrtschiffen eine rosige Zukunft bevor. Den Prognosen zufolge soll sich der Markt von USD 8.0 Mrd. im Jahr 2021 auf USD 16.7 Mrd. in 2031 verdoppeln. Das entspricht einer jährlichen Wachstumsrate von durchschnittlich 7.9% innerhalb dieses Zeitraums.
Die Wiederbelebung des Sektors ist auch an der Börse nicht unentdeckt geblieben. Mit Kurssprüngen von mehr als 100% seit Silvester zählen zahlreiche Aktien von Kreuzfahrtveranstaltern zu den grössten Gewinnern in diesem Jahr. Trotz der Rallye befinden sich die Papiere aber weiterhin deutlich unter früheren Hochs. Beispiel Carnival: Der britisch-amerikanische Konzern ist zwar mit einem Plus von 125% derzeit einer der Stärksten im Sektor, notiert aber damit nur ein Viertel so hoch wie zu Rekordzeiten im Jahr 2017.
Die starke Performance stützt sich auf einem operativen Wachstumskurs. Dem weltgrössten Kreuzfahrtanbieter, zu dem neben Carnival Cruise Line auch AIDA und P&O Cruises gehören, flattern die Buchungen nämlich nur so ins Haus. „Die Auslastung für das Gesamtjahr 2023 wird voraussichtlich 100% oder mehr betragen“, freute sich Finanzvorstand David Bernstein bei der Vorlage des Berichts zum zweiten Quartal. Aber nicht nur die Aussichten sind blendend, auch die Zwischenbilanz selbst überzeugte. Der bereinigte Verlust je Aktie fiel mit 31 Cent besser aus als die Konsensschätzung mit 34 Cent. Der Umsatz verdoppelte sich indessen auf mehr als USD 4.9 Mrd. und übertraf damit ebenfalls die Erwartungen. Neben der steigenden Nachfrage halfen Carnival auch höhere Ticketpreise. Der Trend scheint anzuhalten, denn der Kreuzfahrtriese schraubte seine Prognosen nach oben. Neu wird ein bereinigter Jahresverlust zwischen 8 und 20 Cent je Aktie erwartet, zuvor wurde eine Spanne von minus 28 bis minus 44 Cent angesteuert. Für das gerade laufende dritte Quartal wird sogar ein positives Ergebnis je Aktie zwischen USD 0.70 und 0.77 prognostiziert.
Das Unternehmen hat sich auch verschiedene langfristige Ziele gesetzt, die durchaus ambitioniert erscheinen. So sollen zum Beispiel die CO2-Emissionen bis 2026 um mehr als ein Fünftel im Vergleich zu 2019 gesenkt werden. Zudem sieht das Management grosses Potenzial auf der Ergebnisseite. Der Plan sieht vor, das Ebitda in den kommenden 3 Jahren um 50% zu steigern. Dank der branchenführenden Kostenbasis und Kraftstoffeffizienz sollen nicht nur die Margen weiter verbessert werden, auch der bereinigte freie Cashflow soll zulegen, was nach Ansicht des Unternehmens im Laufe der Zeit einen weiteren Schuldenabbau ermöglichen wird. Carnival ist bereits eifrig dabei, Kredite abzubauen. So soll sich die Gesamtverschuldung bis Ende 2023 von einem Höchststand von USD 35 Mrd. auf weniger als USD 33 Mrd. reduzieren. Daneben wird überschüssige Liquidität zur vorzeitigen Rückzahlung von Darlehen und zur Reduzierung der Zinsaufwendungen verwendet.
Die Erholung der Branche hat die Carnival-Aktie in den Speed-Modus versetzt. Nach dem prozentual dreistelligen Plus würde es nicht verwundern, wenn das Papier demnächst einen Gang runterschaltet. Produkte mit bedingten Teilschutz könnten daher aktuell eine gute Alternative sein. So münzen die neuen Softcallable Barrier Reverse Convertbiles eine beschauliche (Kreuz-)Fahrt der Aktie in prozentual zweistellige Renditen um. Die CHF-Variante bietet bei einer Maximallaufzeit von einem Jahr eine attraktive Verzinsung von 16.00% p.a., das auf USD lautende Produkt bringt sogar einen Coupon von 19.00% p.a. mit, der vierteljährlich zur Auszahlung kommt. Darüber hinaus sind die Produkte mit komfortablen Risikopuffern von 41% ausgestattet. Folglich darf die Aktie von Carnival zurücksetzen, ohne dass die Renditechance geschmälert wird. Nur wenn die Barriere verletzt wird, könnte es zu Abschlägen kommen. Dann entscheidet der Schlusskurs über Gewinn oder Verlust des Investments. „Cruist“ der Basiswert bis zum Schlussfixing wieder zurück auf das Startniveau, kommt zu dem sicheren Coupon auch das volle Nominal zur Auszahlung. Andernfalls richtet sich die Rückzahlung an der Performance der Carnival-Aktie.
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