Tesla ist ins Schlingern geraten. Das gilt zumindest für die Aktie des Elektroautopioniers. Auf Sicht von drei Monaten hat der NASDAQ-Titel mehr als ein Viertel an Wert eingebüsst. Für BYD steht im selben Zeitraum ein stattliches Plus von 42% zu Buche. Ein Grund für die enorme Diskrepanz zwischen den beiden E-Mobility-Werten könnte die Umtriebigkeit von Elon Musk sein. Nicht zuletzt mit dem milliardenschweren Griff nach dem Kurznachrichtendienst Twitter dürfte der CEO von Tesla die Investoren vergrault haben – an der Wall Street geht die Sorge um, dass Musk diesen Deal mit dem Verkauf von Tesla-Aktien finanzieren könnte. Derweil macht der Konkurrent BYD vor allem operativ Schlagzeilen. Anfang Monat meldete der Konzern starke Produktions- und Absatzzahlen: Von Januar bis Mai 2022 hat BYD insgesamt mehr als eine halbe Million Elektrofahrzeuge (Stromer und Hybrid) verkauft. Damit nahm der PKW-Absatz gegenüber der Vorjahresperiode um knapp 350% zu.
Der Fahrzeugbau – der Konzern liefert auch Busse und Züge – ist das grösste von drei Segmenten des 1995 gegründeten Unternehmens. 2003 hat sich BYD getreu dem namensgebenden Motto «Build your dreams» der E-Mobilität verschrieben. Im vergangenen Jahr steuerte die Autosparte etwas mehr als die Hälfte zum Gesamtumsatz bei. Das zweitgrösste Standbein ist das Elektroniksegment. Hier lieferte das Unternehmen aus Shenzhen Bauteile und High Tech-Materialien an die Hersteller von Smartphones und anderen Mobilgeräten. 7.3% der Konzernumsätze gingen 2021 auf das Batterien- und Photovoltaikgeschäft zurück (siehe Grafik). BYD bezeichnet sich selbst als einen der weltweit führenden Produzenten von wiederaufladbaren Batterien. Zu den Abnehmern der Akkus zählen führende Hersteller von Unterhaltungselektronik wie beispielsweise Samsung oder Dell. Mit der «Blade Battery» drängt BYD mittlerweile auch in das Autosegment. Der mit Lithium-Eisenphosphat-Zellen (LFP) versehene Akku ist den Chinesen zufolge besonders sicher, leistungsstark und lange haltbar. Die Technologie gilt als günstigere Alternative zu den in den westlichen Märkten dominierenden Lithium-Ionen-Zellen.
Offenbar kommen solche Argumente bei Tesla an – die Texaner könnten die «Blade Battery» demnächst in ihren Modellen verbauen. Eine entsprechende Ankündigung machte Lian Yubo, Executive Vice President von BYD, in einem Interview mit dem staatlichen chinesischen Sender CGTN. «Wir sind jetzt gute Freunde von Elon Musk, weil wir uns darauf vorbereiten, sehr bald Batterien an Tesla zu liefern», sagte der Top-Manager. Bisher setzt der US-Branchenriese ausschliesslich LFP-Batterien des chinesischen Herstellers CATL ein. Seit 2020 werden die entsprechenden Akkus im Werk in Shanghai montiert. Laut Tesla erhielten im ersten Quartal 2022 knapp die Hälfte aller Fahrzeuge LFP-Energiespeicher. Die Batterie-Innovation könnte ein Grund dafür sein, dass Analysten bei BYD mit einem starken Wachstum rechnen. Im Schnitt erwarten sie für 2022 ein Ergebnis je Aktie von CNY 2.47. Damit würde der Profit gegenüber der Vorperiode um 133% zunehmen. Bis 2024 soll die Kennziffer auf CNY 5.63 steigen.
Starke Werte zeigt BYD auch als Basiswert für neue Softcallable Barrier Reverse Convertibles. Als Single-Underlying macht die in Hongkong kotierte Aktie in der Produktwährung CHF die Zahlung eines garantierten Coupons in Höhe von 12% p.a. möglich. Wer in USD investieren möchte, kann fest mit einer vierteljährlichen Ausschüttung von 15% p.a. rechnen. Die Barriere liegt bei einheitlichen 59% des Anfangslevels. Auf hohe 26% p.a. steigt der Coupon, sobald dem BRC zusätzlich zu BYD die Tesla-Aktie zugrunde liegt. Bei dem Multi-Produkt wird die Barriere bei 55% der Starkurse fixiert. Für sämtliche Varianten gilt: Sobald eine Aktie das Polster aufbraucht respektive die jeweilige Schwelle touchiert oder unterschreitet, erlischt der Teilschutz. Bitte beachten Sie ausserdem: Wegen der Softcallable-Funktion kann es zu einer vorzeitigen Kündigung und Rückzahlung dieser Emissionen kommen.
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