Am 10. Oktober jährte sich das IPO von BioNTech zum zweiten Mal. Das NASDAQ-Debüt des deutschen Biotechunternehmens im Herbst 2019 war durchaus spektakulär: Über die Ausgabe von American Depositary Shares (ADS) sammelten die Mainzer brutto USD 150 Mio. bei den Investoren ein. Zum Ausgabepreis von USD 15 je Anteilsschein brachte es das auf die Immuntherapie spezialisierte Unternehmen auf eine stattliche Bewertung von USD 3.4 Mrd. Damit erlebte die Wall Street das drittgrösste Biotech-IPO innerhalb des Jahrzehnts. Nachdem BioNTech zunächst schwer in die Gänge kam, hatte sich der Kurs des ADS rund zwei Monate nach dem Debüt zum ersten Mal verdoppelt. Vor allem die Aussicht auf Erfolge in der Immuntherapie, einer innovativen Form der Krebsbehandlung, schob die Notierung an.
Zu dieser Zeit konnte niemand ahnen, dass die Forscher um das Führungsduo und Ehepaar Ugur Sahin und Özlem Türeci schon bald Medizingeschichte schreiben würden. Als sich das Coronavirus Anfang 2020 in immer mehr Ländern ausbreitete, machte sich BioNTech an die Arbeit. In Kooperation mit dem US-Pharmakonzern Pfizer entwickelte das Unternehmen in Windeseile einen Impfstoff. Im vergangenen Dezember erhielt das auf der mRNA-Technologie basierende Covid-19-Vakzin «BNT162b2» innert weniger Tage Zulassungen in den USA, der Schweiz sowie der EU. Die BioNTech-Aktie notierte zu dieser Zeit bereits bei annähernd dem neunfachen des IPO-Preises. Und doch sollte das Papier noch in ganz andere Sphären vorstossen: Am 10. August 2021 gipfelte der Höhenflug bei USD 463.67 – zu diesem Zeitpunkt brachte es das Unternehmen auf eine Kapitalisierung von mehr als USD 112 Mrd.
Nach dem Top war es mit der Euphorie erst einmal vorbei. Mittlerweile notiert BioNTech «nur» noch bei gut der Hälfte des Allzeithochs. In gewisser Weise gerieten die ADS mit dem Fortschritt der globalen Impfkampagne immer stärker unter Druck. Dabei zeigen die Zahlen für das erste Halbjahr, wie stark das Vakzin bis auf weiteres gefragt ist. Mit dem Zwischenbericht präsentierte BioNTech Anfang August eine erhöhte Prognose. Insgesamt 2.2 Mrd. Impfstoffdosen möchte das Unternehmen 2021 ausliefern und damit Erlöse von EUR 15.9 Mrd. einfahren. Zuvor hatte das Management mit EUR 3.5 Mrd. weniger gerechnet. Da der Ausblick auf dem Bestelleingang per 21. Juli basierte, könnten die Geschäfte tatsächlich noch besser laufen. Zum Stichtag hatte das Unternehmen auch für 2022 und darüber hinaus bereits Liefervereinbarungen für mehr als eine Milliarde Impfdosen unterzeichnet. «Es wird erwartet, dass der Auftragsbestand weiter wächst», teilte BioNTech mit.
Für diese Einschätzung spricht auch die Tatsache, dass mittlerweile mehrere Länder damit begonnen haben, Auffrischungsimpfungen durchzuführen. In Israel sind mehr als 40% der Bevölkerung mit einer «Booster»-Dosis versorgt. Die BioNTech-Aktie schiebt das momentan genauso wenig an, wie die gut gefüllte Forschungs-Pipeline. Allein in der Onkologie verfügt das Unternehmen über 15 klinische Produktkandidaten. Gleichwohl bleibt die grosse Frage, ob BioNTech den Wachstumskurs über die Corona-Pandemie hinaus halten kann. Aktuell gehen Analysten im Schnitt davon aus, dass der Gewinnmotor im Jahr 2023 deutlich an Schwung verliert. Gleichwohl würde sich BioNTech damit noch immer auf einem zur Zeit des IPOs als utopisch geltenden Niveau bewegen. 2019 standen unterm Strich noch rote Zahlen zu Buche (siehe Grafik).
Wie auch immer: Die Korrektur der BioNTech-Aktie hat für einen markanten Anstieg der Volatilität gesorgt. Auf Sicht von drei Monaten beträgt die historische Kursschwankungsbreite annähernd 90%. Zum Vergleich: Beim marktbreiten NASDAQ Composite Index beläuft sich die Kennzahl für diesen Zeitraum auf 13.5%. Dem Softcallable Barrier Reverse Convertible beschert die relativ hohe Schwankungsanfälligkeit von BioNTech eine Art Rendite-«Boost». Leonteq hat auf Basis des mRNA-Spezialisten zwei Varianten dieser beliebten Struktur emittiert. In der Produktwährung CHF beläuft sich der garantierte Coupon auf 14% p.a. Bei der USD-Alternative fällt die Ausschüttung um 100 Basispunkte höher aus. Die Barrieren liegen einheitlich bei 59% des Anfangslevels. Erstmals nach einem halben Jahr sowie drei Monate später ist eine vorzeitige Kündigung und Rückzahlung der mit einer maximalen Laufzeit von zwölf Monaten ausgestatten Emission möglich.
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