Dass schiere Grösse keine Erfolgsgarantie ist, zeigt sich eindrucksvoll in der Halbleiterindustrie. Seit Jahrzehnten dominiert Intel den Chipmarkt, während AMD versucht dem Riesen Paroli bieten zu können. Ein nackter Blick auf den Jahresumsatz offenbart die vermeintliche Unterlegenheit des kleineren Rivalen. Knapp USD 72 Mrd. erlöste Intel im vergangenen Jahr und damit mehr als das Zehnfache von AMD.
Im Kampf «David gegen Goliath» scheint «David» alias AMD aber immer mehr die Oberhand zu gewinnen. Das zeigt sich insbesondere beim prognostizierten Wachstum. Die Konsensschätzungen belaufen sich auf ein durchschnittliches jährliches Umsatzwachstum von 27% in den kommenden zwei Jahren, das Ergebnis je Aktie soll zeitgleich sogar um mehr als 40% zulegen. Bei Intel erwartet die Analystenzunft dagegen für 2021 sinkende Erlöse und Erträge im Vergleich zu 2019.
Dieses Gap im operativen Geschäft zeigte sich auch in den jüngsten Zwischenberichten. Nach dem zweiten Quartal hob AMD aufgrund einer stärkeren Nachfrage nach Halbleitern, die unter anderem für Homeoffice-Lösungen benötigt werden, die Jahresziele an. Der positive Trend setzte sich im dritten Quartal fort. Mit einem Umsatz von USD 2.8 Mrd. – ein Plus von 56% gegenüber dem Vorjahr – erzielte AMD einen neuen Rekord, der operative Gewinn konnte wiederum auf USD 449 Mio. mehr als verdoppelt werden. Damit wurden die Erwartungen der Analysten übertroffen. Intel enttäuschte dagegen mit seinen jüngsten Zahlen sowie dem Ausblick auf den Rest des Jahres und löste damit den grössten Kursrutsch seit Juli aus.
AMD heizt seinem Erzrivalen in mehrfacher Hinsicht ein. Auf der einen Seite verhalfen dem Unternehmen seine leistungsfähigen Prozessor-Architekturen sowie die moderne 7-nm-Fertigung beim Auftragsfertiger TSMC zuletzt, seine Marktanteile zulasten Intels zu erhöhen. Allein bei den Desktop-CPUs konnte der von Lisa Tzwu-Fang Su geleitete Konzern seinen Marktanteil von 12.3% vor zwei Jahren bis zur Jahresmitte 2020 auf knapp ein Fünftel steigern. Ob im PC-Bereich, Gaming oder in Datenzentren, die Prozessoren von AMD erfreuen sich vielerorts einer steigenden Nachfrage.
Darüber hinaus versucht der Chiphersteller mit Übernahmen seine Produktpalette zu erweitern. Diesbezüglich sorgte AMD bei der Vorlage der jüngsten Quartalszahlen für einen Paukenschlag. Das Unternehmen kündigte an, die für programmierbare Logikchips bekannte Xilinx für USD 35 Mrd. zu schlucken. Ein cleverer Schachzug, denn die Halbleiter werden in vielen Zukunftstrends wie 5G eingesetzt. «Zusammen wird das kombinierte Unternehmen die Chancen nutzen, die sich über einige der wichtigsten Wachstumssegmente der Branche erstrecken, vom Rechenzentrum über Spiele, PCs, Kommunikation, Automobilindustrie, Industrie, Luft- und Raumfahrt bis hin zur Verteidigung», kommentiert CEO Lisa Su den Deal.
Eine möglichst diversifizierte Aufstellung ist für den nachhaltigen Unternehmenserfolg durchaus wichtig. Denn Halbleiter sind sehr konjunktursensitiv, das heisst, sie sind Zyklen ausgesetzt und die Nachfrage demzufolge volatil. Zuletzt kam es 2018 zu einem verlangsamten Wachstum am Chipmarkt. Dies wiederum führte bei den Chip-Aktien zu einem Rückschlag. Der weltweit wichtigste Branchenindex, der PHLX Semiconductor Index gab zu jener Zeit um etwas mehr als 8% nach.
Die AMD-Aktie war dagegen zuletzt nicht aufzuhalten. Ohne nennenswerte Rückschläge verzehnfachte sich der Kurs seit Anfang 2018. Aufgrund der positiven Wachstumsaussichten geht aber gleichzeitig die Bewertung nach unten. Beträgt das KGV auf Basis der für dieses Jahr erwarteten Gewinne 75.6, fällt der Wert bis 2022 auf 38.2. Den Prognosen zufolge wird sich das Ergebnis je Aktie in diesem Zeitraum also nahezu verdoppeln. Trotzdem schätzt das Gros der Experten nach der jüngst dynamischen Kursentwicklung das weitere Potenzial verhalten ein. Das durchschnittliche 12-Monats-Kursziel beläuft sich aktuell auf USD 82.25, was in etwa einer Stagnation gleichkommt.
Deutlich höhere Renditen sind mit den neuen Barrier Reverse Convertibles drin. Leonteq hat zwei absolute Coupon-Knaller mit AMD als Basiswert aus dem Ärmel geschüttelt: Die Verzinsung des Softcallable BRC auf Schweizer Franken mit einer maximalen Laufzeit von 18 Monaten beläuft sich auf 13.00% p.a. Die USD-Variante garantiert sogar eine quartalsweise Ausschüttung in Höhe von 14.30% p.a. bei identischer Maximallaufzeit. Die Laufzeit kann sich auf höchstens 6 Monate verkürzen. Ab diesem Zeitpunkt findet jedes Quartal eine Softcall-Beobachtung statt. Der Risikopuffer beträgt in beiden Produktstrukturen komfortable 41%.
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