Fintech zählt zu den Megatrends, welchen die Coronakrise einen Extra-Schub verpasst hat. Sei es die kontaktlose Bezahlung im Detailhandel, die per Payment-App beglichene E-Commerce-Rechnung oder der Online-Antrag auf einen Privatkredit: Besonders viele Menschen dürften 2020 die Digitalisierung der Bankenwelt für sich entdeckt haben. Dementsprechend angesagt waren Fintech-Aktien an der Börse. Doch gibt es Unternehmen, die auf der Strecke geblieben sind. Als ein echter Fintech-Laggard entpuppt sich Alliance Data Systems. Der US-Small Cap notiert gut ein Viertel unter dem 2019er-Ultimo. Immerhin schickt sich die Aktie auf der Zielgeraden des Börsenjahres an, die Bilanz aufzubessern (siehe Chart). Das Unternehmen aus Columbus ist auf Marketing- und Loyalitätsdienstleistungen spezialisiert. Neben Treueprogrammen bietet Alliance Data seinen mehr als 400 Kunden, darunter das Modelabel Victoria’s Secret oder das Möbelhaus IKEA, Kreditkartensysteme an.
So richtig gezündet hat diese Strategie in den vergangenen Jahren nicht mehr. 2019 brach das operative Ergebnis (Stufe angepasstes Ebitda) bei einem moderaten Umsatzrückgang prozentual zweistellig ein. Entsprechend stark schrumpfte die Marge (siehe Grafik). Seit Februar 2020 ist Ralph Andretta dafür verantwortlichen, Alliance Data wieder in die Wachstumsspur zu führen. Schon vor dem Antritt des zuvor für das US-Kreditkartengeschäft der Citigroup zuständigen CEOs hatte Alliance Data einen Konzernumbau angestossen. Dabei wurde Mitte 2019 der Verkauf von Epsilon abgeschlossen. Der Spezialist für das Datenmanagement im Marketing ging für rund USD 4.4 Mrd. an die französische Werbeagentur Publicis. Alliance Data ist seither auf die beiden Segmente «LoyaltyOne» und «Card Services» fokussiert.
Wenige Monate nach seinem Antritt hat Ralph Andretta den Bereich Digital Payment per Übernahme ausgebaut. USD 450 Mio. in bar und eigenen Aktien legte er für die Lon Inc. auf den Tisch. Unter dem Markennamen Bread bietet dieses Unternehmen Zahlungsdienstleistung an. Die Plattform ist direkt am Point-of-Sale positioniert – Mobile- und Onlineshops zählen dazu genauso, wie der stationäre Handel. Mit Bread kann Alliance Data seinen Kunden nun insbesondere die Zahlungsmethode «Buy now, pay later» anbieten. Neben dem Kauf auf Rechnung zählen dazu Konsumentenkredite oder Ratenzahlungen. Praktisch zeitgleich mit der Ankündigung dieser mittlerweile vollzogenen Transaktion legte Alliance Data den Zwischenbericht für das 3. Quartal 2020 vor. Darin kommt die Geschäftserholung nach dem Lockdown zum Ausdruck. Im Kartensegment legten die Kreditverkäufe gegenüber der Vorperiode um 28% auf USD 6.2 Mrd. zu. Gleichzeitig steigerte «LoyaltyOne» die Erlöse um mehr als ein Fünftel. Im Vergleich zum 3. Quartal 2019 verbuchte Alliance Data als Ganzes jedoch einen prozentual zweistelligen Rückgang von Umsatz und Ebitda.
Die Aussichten des Dienstleisters hängen stark davon ab, wie sich die Pandemie in den Staaten weiterentwickelt respektive welchen Verlauf die weltgrösste Volkswirtschaft nimmt. Die Analysten von Morgan Stanley heben den Daumen. Ihnen zufolge sorgt die Aussicht auf einen Covid 19-Impfstoff für einen hohen Grad an Sicherheit, dass die Rezession im kommenden Jahr endet. Infolgedessen dürften die Zinsen am langen Ende steigen, das Kreditwachstum beschleunigen und die Arbeitslosigkeit sinken. Innerhalb des Bankensektors erachtet Morgan Stanley die Konsumfinanzierer als die grössten Profiteure des positiven Szenarios. Alliance Data zählt in diesem Segment zu den Top Picks von Morgan Stanley. Für Anleger, die den Optimismus (noch) nicht teilen, bietet Leonteq eine Anlagealternative in Form von zwei neuen Softcallable Barrier Reverse Convertibles an. Das Duo mit einer einheitlichen Laufzeit von 15 Monaten bringt hohe Coupons mit: Während die garantierte Ausschüttung in der Produktwährung CHF 15% p.a. beträgt, wirft die USD-Variante 120 Basispunkte p.a. mehr ab. Die Barrieren werden bei jeweils 55% des Anfangslevels fixiert. Hält dieses Polster nicht, erlischt der Teilschutz. Anleger wären fortan dem vollen Kursrisiko des Basiswertes ausgesetzt.
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