Relativ still ist es zuletzt um den Corona-Profiteuer Zur Rose auf dem Börsenparkett geworden. Lange Zeit sorgte der durch die Pandemie beschleunigte Trend zu Online-Käufen für eine atemberaubende Rallye, welche die Aktie Anfang des Jahres noch über die CHF 500er-Marke spähen liess. Anschliessend ging der Kurs dann aber peu á peu zurück. In weniger als 3 Monaten verlor die Versandapotheke sogar rund die Hälfte ihres Unternehmenswerts.
Ganz überraschend kam der Taucher nicht, es lassen sich handfeste Gründe für die Korrektur finden. Dazu ein kurzer Rückblick: Im Geschäftsjahr 2020 ist der heimische Pharmahandelskonzern deutlich stärker in die roten Zahlen gerutscht als erwartet. Unter dem Strich stand ein stattliches Minus von CHF 135 Mio., im Vorjahr fiel der Verlust nicht einmal halb so hoch aus. Darüber hinaus wurde die um Wachstumsinitiativen bereinigte Gewinnschwelle mit einem negativen Ebitda von CHF 31.2 Mio. klar verfehlt.
Auf der Umsatzseite ging es derweil weiter nach oben. Im abgelaufenen Jahr weitete sich das Geschäftsvolumen, die beiden übernommenen Firmen Medpex und Apotal mit eingerechnet, um 11.7% auf CHF 1.75 Mrd. aus. Im ersten Quartal 2021 beschleunigte sich das Wachstum sogar auf 17.8%. Im weiteren Jahresverlauf dürfte das Tempo sogar noch weiter zulegen: Der Doc Morris-Mutterkonzern prognostiziert für 2021 eine Umsatzsteigerung von einem Fünftel.
Hoffnung schöpft die Thurgauer Versandapotheke vor allem vom bevorstehenden Start des E-Rezepts in Deutschland. Von der Einführung der elektronischen Medikamentenrezepte in der zweiten Jahreshälfte erwartet das Management in Zukunft grosse Umsatzsprünge. Schon heute erzielt der Konzern mehr als die Hälfte der Erlöse im Nachbarland. Zur Rose rechnet damit, mittelfristig den Umsatz organisch auf CHF 4 Mrd. zu hieven. 2023 dürfte das Unternehmen dann auch in die Gewinnzone kommen. Analysten gehen zu diesem Zeitpunkt im Schnitt von einem Ergebnis je Aktie von CHF 0.20 aus. Auf dem Weg in die Profitabilität setzt Zur Rose nicht nur auf starkes Umsatzwachstum, sondern auch auf Effizienzsteigerungen. So werden per 30. Juni die beiden Töchter apo-rot und DocMorris in Deutschland miteinander verschmolzen.
Übergeordnetes Ziel des Unternehmens ist es, sich vom reinen Medikamentenhändler zu einem europaweiten digitalen Gesundheitsökosystem unter der Dachmarke DocMorris zu entwickeln. Dabei setzt Zur Rose unter anderem auf Partnerschaften wie beispielsweise mit Novo Nordisk oder auch der heimischen Migros. Mit Letztgenanntem betreibt der Konzern ein Shop-in-Shop-Konzept sowie einen Online-Shop. Darüber hinaus wurde ein Joint Venture mit den Versicherungspartnern Allianz Care, CSS und Visana zum Betrieb einer umfassenden digitalen Gesundheitsplattform in der Schweiz gegründet. Auf dieser können verschiedenste Akteure wie Versicherer, Ärzte, Krankenhäuser sowie Apotheken ihre Leistungen anbieten und dem Patienten mit nur einem Klick Zugang zu umfassenden Gesundheitsdienstleitungen geben. Noch im laufenden Quartal soll die Plattform live geschaltet werden.
Auch wenn zuletzt Gerüchten aufkeimten, nach denen sich die Einführung des elektronischen Rezeptes verzögern könnte, dürfte der Trend zur Digitalisierung des Sektors nicht mehr aufzuhalten sein. Daher könnte der ambitionierte Wachstumsplan von Zur Rose über kurz oder lang auch aufgehen. Das scheint auch der Gros der Marktteilnehmer mittlerweile so zu sehen, die Aktie stoppte ihre Talfahrt im Bereich von CHF 275. Nach einem kurzen Rebound bewegt sich der Kurs nun seitwärts zwischen CHF 325 und 375. Eingerahmt wird die Konsolidierung von zwei gleitenden Durchschnitten. Während die 200-Tage-Linie auf der Unterseite für Unterstützung sorgt, begrenzt die 100-Tage-Linie – zusammen mit einer horizontalen Barriere – derzeit das Aufwärtspotenzial bei CHF 375.
Für den neuen Softcallable Barrier Reverse Convertible muss sich an der aktuellen Chartsituation der Zur Rose-Aktie nichts ändern. Das Produkt bietet bereits im Seitwärtskurs respektive bei moderat sinkenden Notierungen eine attraktive Renditechance. Der auf Schweizer Franken lautende BRC ist für ein Single-Produkt mit einem überdurchschnittlich hohen Coupon von 10.00% p.a. ausgestattet. Der Risikopuffer in Höhe von 41% sorgt dabei für einen komfortablen Schutz. Auf dem Barriere-Niveau notierte die im SPI kotierte Aktie zuletzt vor rund einem Jahr. Die Höchstlaufzeit beträgt 18 Monate, nach 6 Monaten erfolgt bereits die erste Softcallabe-Beobachtung.
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