Wie ein Tsunami fegt das Coronavirus derzeit durch die Börse und die Büchern der Unternehmen. Besonders anschaulich zeigt sich dies bei Zalando. Nicht nur der Kurs von Europas grösstem Online-Modehändler gab im Tief um rund 40% nach, auch im jüngsten Quartalsausweis zeigen sich deutliche Bremsspuren. Rund EUR 100 Mio. operativer Verlust in nur drei Monaten stehen zu Buche. In dem hohen Fehlbetrag sind auch Sonderabschreibungen von EUR 40 Mio. auf nicht verkaufte Waren enthalten. «Es war das schlimmste Quartal seit unserem Börsengang», kommentierte Vorstandsmitglied Rubin Ritter das Ergebnis.
Auf der Umsatzseite konnte der Konzern, der in 17 Ländern aktiv ist, dagegen zulegen. Im ersten Vierteljahr kletterten die Erlöse vorläufigen Zahlen zufolge um 11.6% auf EUR 1.54 Mrd. empor. Während in den ersten beiden Monaten noch ein starkes Wachstum verzeichnet wurde, folgte im März im Zuge des Lockdowns ein herber Einbruch. Nach Ansicht des Unternehmens sass das Geld der Kunden plötzlich nicht mehr so locker und zudem fehlten besondere Anlässe wie Veranstaltungen für den Kauf einer neuen Garderobe.
Wie es mit dem operativen Geschäft nun weitergehen wird, ist nur schwer vorherzusagen. Eine neue Prognose für 2020 gibt Zalando jedenfalls erst ab, wenn die Entwicklung der Pandemie vorhersehbarer ist. Einen ersten Hoffungsfunken sendet Vorstand Ritter dennoch: «Auf Jahressicht sind wir in den ersten beiden Aprilwochen wieder gewachsen.» Um diese herausfordernde Zeit bestmöglich zu überstehen, setzt Zalando den Rotstift an und verabschiedete das grösste Sparpaket in der Firmengeschichte. So sollen die Kosten um EUR 250 Mio. zurückgefahren und die Investitionen um EUR 100 Mio. gekürzt werden.
Synchron zum operativen Geschäft ging es auch mit dem Aktienkurs steil bergab. Am 16. Februar markierte die Zalando-Aktie noch ein Rekordhoch bei EUR 49.04. Wenige Tage später sorgte der Virus-Crash für eine scharfe Wende. Innerhalb weniger Wochen sauste der Mid Cap um mehr als 40% in die Tiefe und fiel dabei sogar unter die EUR 30er-Marke. Nicht nur zahlreiche horizontale Unterstützungszonen gingen dabei zu Bruch, auch drehten die gleitenden Durchschnitte nach unten. Dabei kam es zum einem sogenannten «Death Cross». Das ist der Fall, wenn der kürzere Durchschnitt den längerfristigen von oben nach unten schneidet – in diesem Fall durchkreuzte die 100- die 200-Tage-Linie. Dieses Todeskreuz zeigte allerdings nur eine kurze Wirkung, denn schnell übernahmen die Bullen wieder das Ruder
Nach einer kurzen Konsolidierungsphase im Bereich von EUR 30 kam es zu einer dynamischen Erholung. Aufgrund des hohen Steigungswinkels fiel die Aufwärtsbewegung «V»-förmig aus. In dieser Umkehrformation machte der Kurs bis dato 53% Boden gut. Damit fehlen der Aktie noch etwa 17% zum Allzeithoch. Unterstützung könnte von den beiden gleitenden Durchschnitten kommen. Aktuell sieht es so aus, als würden die 100- und 200-Tage-Linie erneut aufeinandertreffen, dieses Mal aber von der anderen Seite. Das kurzfristige arithmetische Mittel hat bereits den Weg nach oben eingeschlagen und ist drauf und dran den längeren Durchschnitt von unten nach oben zu durchqueren. Ein «Golden Cross» wäre in der technischen Analyse ein starkes bullishes Signal. In der aktuellen Zeit sollte die Formation aber nicht überbewertet werden, zu volatil und unsicher ist die allgemeine Marktlage.
Auch die Analystenzunft ist sich nicht einig, wie es mit der Aktie von Zalando künftig weitergehen wird. Barclays und Bernstein Research bestätigten jüngst ihr Outperformance-Rating. «Der Online-Modehändler ist ein struktureller Gewinner der Coronavirus-Krise», so Barclays-Analyst Andrew Ross. Nicht ganz so euphorisch sind J.P. Morgan und Independent Research, beide Analysehäuser stufen den MDAX-Titel nur als Neutral ein. Zum Verkauf rät dagegen die UBS. Die Grossbank senkte in einer aktuellen Branchenstudie das Kursziel für Zalando von EUR 35 auf EUR 30. Analystin Olivia Townsend hat wegen der Corona-Krise die 2020er Umsatz- und Gewinnprognosen für die von ihr beobachteten europäischen Handelsunternehmen deutlich nach unten korrigiert.
Nach der jüngsten Kursrallye sowie der unsicheren Aussichten ist es womöglich ein passender Zeitpunkt, um im Seitwärtsgang auf Renditefang zu gehen. Mit neuen Barrier Reverse Convertibles besteht die Chance, bei stagnierenden respektive moderat fallen Notierungen attraktive Erträge zu generieren. Anleger können dabei zwischen 40% und 50% Risikopuffer wählen. Zudem stehen die neuen Produkte in den Währungen CHF und EUR zur Verfügung. Beispielsweise stellt die Franken-Variante mit einer Barriere bei 60% des Startkurses einen Maximalertrag von 9.5% p.a. in Aussicht. Das vergleichbare EUR-Produkt ist sogar mit einem Coupon von 10.0% p.a. ausgestattet.
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