Die Aktien von Halbleiterherstellern stehen bereits seit Monaten in zweifacher Hinsicht im Fokus. Zum einen sorgt der von Corona ausgelöste Chip-Boom für eine Hausse in der Branche. Der renommierte PHLX Semiconductor Index avancierte seit dem Märztief um mehr als 80%. Zum anderen sorgt der Streit der US-Regierung mit dem chinesischen Netzwerkausrüster und Smartphone-Hersteller Huawei immer wieder für Unsicherheiten. Die Auseinandersetzung führt sogar schon so weit, dass keine Chips mehr mit US-Technologie an Huawei verkauft werden dürfen.
Die Sanktionen führen also zu einem etwas schmaleren Orderbuch bei den Branchenvertretern. Betroffen davon ist unter anderem Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC). Das Unternehmen stellte aber bereits auf seinem Aktionärstreffen im Juni klar, dass eine entsprechende Auftragslücke schnell geschlossen werden kann. Auf einen genauen Zeitrahmen wollte sich CEO Mark Liu allerdings nicht festlegen: «Es fällt mir schwer vorherzusagen, wie schnell die Lücke gefüllt werden kann.»
Positiv entgegen wirkt der Huawei-Misere der weltweit vermehrte Technologieeinsatz seit dem Lockdown. Die immense Nachfrage nach Prozessoren hat TSMC im zweiten Quartal sogar Rekordergebnisse beschert. Der Quartalsgewinn schnellte um 81% auf TWD 120.8 Mrd. empor. Das war nicht nur eine neue Bestmarke, der Wert lag auch noch 8% über den Markterwartungen. Der Umsatz kletterte von April bis Juni um 34.1% empor.
Nicht nur mit seinem Zwischenbericht sorgte der weltweit grösste Auftrags-Chiphersteller, zu dessen Kunden unter anderem Apple und Qualcomm zählen, für Begeisterung. Auch der Ausblick auf das im September endende laufende Quartal fällt zuversichtlich aus. Der Umsatz soll im dritten Quartal trotz des Verlusts von Huawei als Kunden gegenüber dem Vorjahr um 22% zulegen. «Wir erwarten, dass unser Geschäft durch die starke Nachfrage nach unseren branchenführenden 5-Nanometer- und 7-Nanometer-Technologien unterstützt wird, die von 5G-Smartphones, Hochleistungscomputern und IoT-bezogenen Anwendungen angetrieben werden», erklärt Finanzchef Wendell Huang.
Das Vertrauen in das laufende Geschäft wird noch durch jüngst angehobene Investitionspläne gestützt. Dieses Jahr sollen umgerechnet USD 16 bis 17 Mrd. investiert werden, bisher war «nur» von USD 15 bis 16 Mrd. die Rede. Zum Vergleich: 2019 wurden USD 14.9 Mrd. ausgegeben. Um bei den grossen Wachstumstrends wie Cloud Computing, Autonomes Fahren oder auch dem Internet der Dinge weiterhin mitverdienen zu können, steckt TSMC viel Geld in neue Produktionen. So enthüllte das Unternehmen erst kürzlich seine Pläne für ein USD 12-Mrd.-Werk in den USA. Dort sollen ab dem Jahr 2024 die innovativen 5-Nanometer-Chips hergestellt werden.
Für das laufende Jahr ist TSMC ebenfalls etwas optimistischer geworden. Der weltweite Markt für die Herstellung von Auftragschips soll ihren Schätzungen zufolge 2020 im mittleren bis hohen 10%-Bereich wachsen. Die frühere Prognose lautete auf einen hohen einstelligen bis niedrigen zweistelligen Bereich. Das Unternehmen selbst wird noch deutlich schneller expandieren. Analysten gehen im Schnitt mit einem Umsatzplus für 2020 von knapp 24% aus. Das Ergebnis je Aktie dürfte überproportional um 42% zulegen.
Die TSMC-Aktien haben sich im laufenden Jahr bereits um etwas mehr als ein Drittel verteuert. Mit einem aktuellen Börsenwert von USD 380 Mrd. sind die Taiwanesen auch längst an den früheren Branchenprimus Intel vorbeigezogen. Dieser bringt aktuell nur rund USD 210 Mrd. auf die Waage. Apropos Intel: Das Unternehmen deutete zuletzt an, möglicherweise auf die Fertigung von eigenen Komponenten verzichten zu wollen. Grund: Der US-Konzern hinkt seinem Zeitplan zur Entwicklung von neuen 7-Nanometer-Chips sechs Monate hinterher. Von diesem Umstand profitiert TSMC, die Aktie sprang nach der Meldung um 10% nach oben.
Der «Fahnenstange» im Chart folgte nun eine Verschnaufpause. Diese spielt sich in einem engen Bereich zischen USD 76 und USD 82 ab. Um mit den neuen Barrier Reverse Convertibles eine prozentual zweistellige Rendite zu erzielen, dürfte die TSMC-Aktie sogar noch deutlich weiter zurücksetzen. Die Barriere der Produkte wird bei 59% des Startwertes fixiert, was einem Kursniveau beim Basiswert von etwa USD 47 entspricht. Damit befindet sich die Schwelle sogar unterhalb des Ausbruchsniveaus. Im Juli gelang es dem Titel erstmals die Bestmarken aus dem Jahresanfang zu übertreffen. Der auf CHF lautende Softcallable BRC auf TSMC ist mit einem Coupon von 10.00% p.a. ausgestattet. Die USD-Variante stellt sogar eine Renditechance von 11.20% p.a. in Aussicht. Die Produkte werden spätestens in 15 Monaten fällig. Nach einem halben Jahr findet die erste Softcall-Beobachtung statt, sodass sich die Laufzeit auf maximal 6 Monate verkürzen kann.
Noch Fragen? Wünschen Sie weitere Informationen? Wir helfen Ihnen gerne weiter unter 058 800 11 11, unter info@leonteq.com oder kontaktieren Sie uns hier.